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Beständeübersicht

Bestand

20592 Rittergut Zschoppelshain (Patrimonialgericht)

Datierung1579 - 1855
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,76

Geschichte des Ritterguts Zschoppelshain
Das Rittergut Zschoppelshain im Amt Rochlitz war ein so genanntes trockenes Rittergut. Im Ort existierte also kein Herrschaftssitz mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden mehr, aber die grund- und gerichtsherrlichen Befugnisse der Gutsbesitzer bestanden noch. Das Gut wurde zeitweise von anderen Rittergütern, z. B. Neutaubenhain oder Gepülzig, mitgeführt. Auch der Amtmann von Rochlitz leitete zeitweise als Lehn- und Gerichtsherr das Rittergut Zschoppelshain.
Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über das Dorf Zschoppelshain. Die Gemeinde war nach Topfseifersdorf gepfarrt.

Als Gerichtsherren sind Vertreter der Geschlechter von Milkau, von Schneider und von Schindler bekannt. Die Familie von Schindler richtete 1743 ein Fideikommiss ein.[01] Das Rittergut Zschoppelshain gehörte danach zum Majorat und wurde als "Schindlersche Majoratsgerichte" bezeichnet. Ab November 1807 gehören die Gerichte dann zum Schindlerschen Seniorat.[02] Die Gerichtsbarkeit ging am 18. Oktober 1855 auf das Justizamt Rochlitz über.

Besitzer des Ritterguts Zschoppelshain:[03]
1386
Hans von Zschoppelshain
1579
Joachim von Milkau
1597
Jan von Milkau zu Gepülzig
1678
Johann Wilhelm von Milkau
1690
Elias von Schneidau, Hofrat
1700
Johann Elias Schneider, Amtmann zu Rochlitz
1705
Johann Christoph Schneider

Johann Adam Chr. von Schindler auf Promlitz und Grasdorf (Schwiegersohn des Elias von Schneider)
1730
Johann Michael von Schindler, Kriegsrat
1819
Gotthelf Friedrich von Schindler, Oberhofgerichtsrat
1823
Ludwig Friedrich von Schindler
1847
Carl Theodor Friedrich Siegismund von Schindler
1853
Ferdinand August Moritz Wilhelm von Schindler



Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten vom Sächsischen Hauptstaatsarchiv um 1960 in das damalige Landesarchiv Leipzig. Die Akten wurden 1965 in einer Findkartei verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben aus der Findkartei sind 2024 anhand der Akten überprüft und elektronisch nutzbar gemacht worden. Dabei wurden zahlreiche Angaben korrigiert und der Bestand sachlich gegliedert. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen Gerichtsbücher des Ritterguts Zschoppelshain wurden virtuell erfasst.


Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält 100 Akten und Gerichtsbücher mit einem zeitlichen Umfang von 1579 bis 1855. Die meisten Unterlagen stammen vom Beginn des 19. Jahrhunderts und sind bei den "Schindlerschen Senioratsgerichten" entstanden. Es dominieren Protokolle und Unterlagen der Freiwilligen Gerichtsbarkeit, daneben sind auch Klagen, Gemeinde- und Ablösungsangelegenheiten überliefert. Zu nennen ist ein Gerichtsbuch, das die Bandreihe im Bestand 12613 ergänzt.

Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit dem PC-Programm AUGIAS 9.2. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 20592 RG Zschoppelshain, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweis auf korrespondierende Bestände

12613
Gerichtsbücher (StA-D)
12641
Nachlass von Schindler (StA-D)
20017
Amt Rochlitz
20030
Amtshauptmannschaft Rochlitz
20390
Rittergut Gepülzig
20491
Rittergut Neutaubenheim bei Rochlitz



B. Richter
Sept. 2024


[01] SächsStA-D, 12641 Nachlass von Schindler, Nr. 17.
[02] 12613 Gerichtsbücher, GB AG Mittweida, Nr. 626.
[03] 12613 Gerichtsbücher, GB AG Mittweida, Nr. 619 - 623.- Amt Wurzen, Nr. 1502.- Seite:Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen I.djvu/389 – Wikisource.
Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.
Von dem so genannten trockenen Rittergut Zschoppelshain südöstlich von Rochlitz ist nur das amtsässige Senioratsgericht überliefert, das dem Amt Rochlitz unterstand. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über das Dorf Zschoppelshain. Als Gerichtsherren sind Vertreter der Geschlechter von Milkau, von Schneider und von Schindler bekannt. Die Gerichtsbarkeit ging am 18. Oktober 1855 auf das Justizamt Rochlitz über.
  • 2024 | Findbuch / Datenbank
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