Beständeübersicht
Bestand
20843 VEB Getriebewerke Leipzig
Datierung | 1920 - 1991 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 7,37 |
Betriebsgeschichte des VEB Getriebewerke Leipzig
Der VEB Getriebewerke Leipzig VVB Abus, später VEB Getriebewerke Leipzig, wurde im Januar 1953 im Register der volkseigenen Wirtschaft eingetragen.[01] Der Betrieb ging vermutlich aus der Firma Gebrüder Wetzel, Leipzig hervor. Diese wurde 1886 von den Brüdern Johann Traugott und Friedrich August Max Wetzel gegründet.[02] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Betriebsgründer enteignet und es entstand daraus aufgrund des Befehls Nr. 167 der SMAD vom 5. Juni 1946[03] die Abteilung der Sowjetischen Maschinenbau AG Podjomnik vorm. Gebr. Wetzel, welche 1952 verstaatlicht wurde.[04] Im Jahr 1990 folgte die Reprivatisierung und Eintragung der ASUG Getriebewerk Leipzig GmbH in das Handelsregister der Stadt Leipzig.[05]
Der VEB Getriebewerke Leipzig war anfangs der VVB Getriebe und Kupplungen und ab 1963 dem VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen in Magdeburg unterstellt. Das Warenzeichen stellte die eingetragene Marke ASUG dar.
In den fast 40 Jahren Produktion entwickelte sich der VEB Getriebewerke Leipzig zu einem der großen und wichtigen Produzenten für Getriebetechnik in der DDR. Dies äußert sich auch und vor allem im Bereich Export. Die Produkte aus Leipzig wurden nicht nur in den sozialistischen Wirtschaftsraum geliefert. Es konnte auch ein solider Kundenstamm in den westlichen Ländern erarbeitet werden, darunter Firmen in Ägypten, BRD, Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Irak, Italien, Österreich, Spanien und weiteren Ländern in Europa und darüber hinaus.
Die Produktpalette, die einen solchen globalen Exporthandel rechtfertigte, umfasste Getriebe für den Schwermaschinenbau, Förder-, Transportanlagen- und Werkzeugmaschinenbau. Dies waren beispielsweise Getriebe für Schiffs-, Hafen- und ortsveränderliche Krane. Auch der Förder- und Transportanlagenbau in der DDR und CSSR griff bei der Produktion von Tagebau-Großgeräten, wie Schaufelrad- und Eimerkettenbagger oder Förderbrücken auf Strinrad- und Planetengetriebe aus Leipzig zurück. Die Eisenbahndrehkrane aus der DDR wurden überwiegend mit Leipziger Getrieben produziert. Selbst die chemische Industrie, nördlich von Leipzig gelegen, konnte für Ihre Anlagen die Getriebe des VEB Getriebewerke Leipzig verwenden. Dort fanden die Planetengetriebe in den Dekantierzentrifugen ihre Anwendung und selbst die Zuckerindustrie benötigte Getriebetechnik in ihren Rübenschnitzelpressen.[06]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Frühjahr 1996 wurde mit ca. 14 lfm Schriftgut der größte Teil des Bestandes durch die VEM Vermögensverwaltung und –verwertung GmbH, Dresden an das StA-L abgegeben. Im Jahr 2015 ergänzte eine Übergabe durch das Brandenburgische Landeshauptarchiv von etwa 0,1 lfm Unterlagen den Bestand.
Die vollständige Erschließung des Bestandes erfolgte im Zeitraum von Mai bis Juli des Jahres 2022. Zu Beginn erfolgte eine Sichtung der Unterlagen, anschließend wurde die erweiterte Verzeichnung vorgenommen sowie eine Klassifikation erstellt. Da der Bestand ohne Findmittel in Form von Anbietungs- oder Übergabelisten vorlag, musste dieser neu geordnet werden. Zur Orientierung wurde hierfür die Archivgutpositionenliste des Rahmenarchivgutverzeichnisses für den Bereich Industrie der Staatlichen Archivverwaltung der DDR hinzugezogen. Aus Gründen der Bestandserhaltung mussten einige Archivalieneinheiten geteilt und mehrere Bände erstellt werden. Bis zum Zeitpunkt der Bearbeitung fand keine Bewertung statt, sodass dies parallel sowohl in Form einer Feinbewertung (Kassation von Dubletten) als auch aufgrund von inhaltlichen Gesichtspunkten (Kassation nicht archivwürdigen Schriftgutes, wie z. B. Inventurlisten, technische Informationsblätter u. ä.) durchgeführt wurde.
Darüber hinaus beinhaltete der Bestand ursprünglich eine gewisse Menge an Schriftgut mit Vor- und Fremdprovenienz. Diese wurden aus dem Bestand entfernt und soweit möglich eigene Bestände gebildet.
Infolge der Kassation von ca 1,70 lfm, den entfernten Fremdprovenienzen von ca. 2,5 lfm sowie der Umverpackung der Archivalien ergab sich letztendlich ein Bestandsumfang von 7,37 lfm bzw. 483 Verzeichnungseinheiten. Zur Erfassung wurde die Archivsoftware AGUIAS-Archiv 9.2 verwendet.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung des VEB Getriebewerke Leipzig liegt sehr heterogen und lückenhaft vor. Unterlagen zur Entstehung und Liquidation, strukturelle Unterlagen wie Geschäftsverteilungspläne, Betriebs- bzw. Geschäftsordnungen, Handelsregisterauszüge, etc. und weiteres den Betrieb beschreibendes Schriftgut sind seltene Ausnahmen. Auch eine eigene firmengeschichtliche Überlieferung oder Entstehungsgeschichte des Betriebes ist nicht überliefert.
Das Schriftgut der Betriebsführung liegt in Form von Protokollen der Leitungssitzungen sowie Betriebs- und Organisationsanweisungen vor. Ergänzend existieren Zuarbeiten aller Direktoren und innerbetrieblicher Schriftverkehr, was einen Einblick in die Leitungsstruktur und Arbeitsweise des Betriebes erlaubt.
Den umfangreichsten Teil des Bestandes macht die Betriebsplanung und Bilanzierung aus. Doch ist dies in seiner Aussagekraft geschmälert, da die 1980er Jahre vollständig, die Aufbauphasen des Betriebes ab den 1950er Jahren jedoch unvollständig vorliegen. Ähnlich verhält es sich mit der Jahresberichterstattung, der Finanzberichterstattung und der Statistik.
Die Dienstreisen in das sozialistische und nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet sind in großem Umfang überliefert und widerspiegeln das internationale Wirken von DDR-Wirtschaftsbetrieben, deren wirtschaftlichen und politischen Antrieb und Motivation. In diesem Zusammenhang wird auch die Kooperation mit Betrieben aus der CSSR und der CSFR deutlich.
Das Überlieferungsbild insgesamt ist auf die 1980er Jahre und die wirtschaftliche Berichterstattung fokussiert.
Hinweise für die Benutzung
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Im Bestand liegt Schriftgut mit personenbezogenen Daten vor. Somit gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[07] festgelegten Schutzfristen. Demnach ist entsprechendes Archivgut bis zehn Jahre nach dem Tod bzw. 100 Jahre nach Geburt der betroffenen Person und im Zweifel 60 Jahre nach Entstehung der Akte für die Benutzung gesperrt. Auf Antrag ermöglicht eine gesonderte Prüfung die vorzeitige Vorlage der Archivalie.
Die Zitation der Akten des Bestands erfolgt nach folgendem Muster: (Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20843 VEB Getriebewerke Leipzig, Nr. 1)
Quellen und Hinweise auf korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nrn. 2747, 2750
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 22052 Bezirksfilmstudio Leipzig, Nr. AV 22052-120
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21689 SED, Sammlung Betriebsgeschichte, Nr. 82
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden (StA-D), 11382 Liquidationskommission für SAG-Betriebe, Nrn. 71, 84, 85
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 37 VVB/VEB Getriebe und Kupplungen Magdeburg
Martin Schulz
Juni 2023
Abkürzungsverzeichnis
[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 2747.
[02] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, Nrn. 21061.
[03] Über den Übergang von Unternehmungen in Deutschland in das Eigentum der UdSSR auf Grund der Reparationsansprüche als Sowjetische Aktiengesellschaften nach deutschem Aktienrecht.
[04] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, Nrn. 27404, 27405.
[05] Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 04. Juli 1990 im Amtsgericht Leipzig mit der HRB 169.
[06] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21689 SED, Sammlung Betriebsgeschichte, Nr. 82.
[07] vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl. S. 449), das zuletzt durch Artikel 25 des Gesetzes vom 26. April 2018 (SächsGVBl. S. 198) geändert worden ist.
Der VEB Getriebewerke Leipzig VVB Abus, später VEB Getriebewerke Leipzig, wurde im Januar 1953 im Register der volkseigenen Wirtschaft eingetragen.[01] Der Betrieb ging vermutlich aus der Firma Gebrüder Wetzel, Leipzig hervor. Diese wurde 1886 von den Brüdern Johann Traugott und Friedrich August Max Wetzel gegründet.[02] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Betriebsgründer enteignet und es entstand daraus aufgrund des Befehls Nr. 167 der SMAD vom 5. Juni 1946[03] die Abteilung der Sowjetischen Maschinenbau AG Podjomnik vorm. Gebr. Wetzel, welche 1952 verstaatlicht wurde.[04] Im Jahr 1990 folgte die Reprivatisierung und Eintragung der ASUG Getriebewerk Leipzig GmbH in das Handelsregister der Stadt Leipzig.[05]
Der VEB Getriebewerke Leipzig war anfangs der VVB Getriebe und Kupplungen und ab 1963 dem VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen in Magdeburg unterstellt. Das Warenzeichen stellte die eingetragene Marke ASUG dar.
In den fast 40 Jahren Produktion entwickelte sich der VEB Getriebewerke Leipzig zu einem der großen und wichtigen Produzenten für Getriebetechnik in der DDR. Dies äußert sich auch und vor allem im Bereich Export. Die Produkte aus Leipzig wurden nicht nur in den sozialistischen Wirtschaftsraum geliefert. Es konnte auch ein solider Kundenstamm in den westlichen Ländern erarbeitet werden, darunter Firmen in Ägypten, BRD, Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Irak, Italien, Österreich, Spanien und weiteren Ländern in Europa und darüber hinaus.
Die Produktpalette, die einen solchen globalen Exporthandel rechtfertigte, umfasste Getriebe für den Schwermaschinenbau, Förder-, Transportanlagen- und Werkzeugmaschinenbau. Dies waren beispielsweise Getriebe für Schiffs-, Hafen- und ortsveränderliche Krane. Auch der Förder- und Transportanlagenbau in der DDR und CSSR griff bei der Produktion von Tagebau-Großgeräten, wie Schaufelrad- und Eimerkettenbagger oder Förderbrücken auf Strinrad- und Planetengetriebe aus Leipzig zurück. Die Eisenbahndrehkrane aus der DDR wurden überwiegend mit Leipziger Getrieben produziert. Selbst die chemische Industrie, nördlich von Leipzig gelegen, konnte für Ihre Anlagen die Getriebe des VEB Getriebewerke Leipzig verwenden. Dort fanden die Planetengetriebe in den Dekantierzentrifugen ihre Anwendung und selbst die Zuckerindustrie benötigte Getriebetechnik in ihren Rübenschnitzelpressen.[06]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Im Frühjahr 1996 wurde mit ca. 14 lfm Schriftgut der größte Teil des Bestandes durch die VEM Vermögensverwaltung und –verwertung GmbH, Dresden an das StA-L abgegeben. Im Jahr 2015 ergänzte eine Übergabe durch das Brandenburgische Landeshauptarchiv von etwa 0,1 lfm Unterlagen den Bestand.
Die vollständige Erschließung des Bestandes erfolgte im Zeitraum von Mai bis Juli des Jahres 2022. Zu Beginn erfolgte eine Sichtung der Unterlagen, anschließend wurde die erweiterte Verzeichnung vorgenommen sowie eine Klassifikation erstellt. Da der Bestand ohne Findmittel in Form von Anbietungs- oder Übergabelisten vorlag, musste dieser neu geordnet werden. Zur Orientierung wurde hierfür die Archivgutpositionenliste des Rahmenarchivgutverzeichnisses für den Bereich Industrie der Staatlichen Archivverwaltung der DDR hinzugezogen. Aus Gründen der Bestandserhaltung mussten einige Archivalieneinheiten geteilt und mehrere Bände erstellt werden. Bis zum Zeitpunkt der Bearbeitung fand keine Bewertung statt, sodass dies parallel sowohl in Form einer Feinbewertung (Kassation von Dubletten) als auch aufgrund von inhaltlichen Gesichtspunkten (Kassation nicht archivwürdigen Schriftgutes, wie z. B. Inventurlisten, technische Informationsblätter u. ä.) durchgeführt wurde.
Darüber hinaus beinhaltete der Bestand ursprünglich eine gewisse Menge an Schriftgut mit Vor- und Fremdprovenienz. Diese wurden aus dem Bestand entfernt und soweit möglich eigene Bestände gebildet.
Infolge der Kassation von ca 1,70 lfm, den entfernten Fremdprovenienzen von ca. 2,5 lfm sowie der Umverpackung der Archivalien ergab sich letztendlich ein Bestandsumfang von 7,37 lfm bzw. 483 Verzeichnungseinheiten. Zur Erfassung wurde die Archivsoftware AGUIAS-Archiv 9.2 verwendet.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung des VEB Getriebewerke Leipzig liegt sehr heterogen und lückenhaft vor. Unterlagen zur Entstehung und Liquidation, strukturelle Unterlagen wie Geschäftsverteilungspläne, Betriebs- bzw. Geschäftsordnungen, Handelsregisterauszüge, etc. und weiteres den Betrieb beschreibendes Schriftgut sind seltene Ausnahmen. Auch eine eigene firmengeschichtliche Überlieferung oder Entstehungsgeschichte des Betriebes ist nicht überliefert.
Das Schriftgut der Betriebsführung liegt in Form von Protokollen der Leitungssitzungen sowie Betriebs- und Organisationsanweisungen vor. Ergänzend existieren Zuarbeiten aller Direktoren und innerbetrieblicher Schriftverkehr, was einen Einblick in die Leitungsstruktur und Arbeitsweise des Betriebes erlaubt.
Den umfangreichsten Teil des Bestandes macht die Betriebsplanung und Bilanzierung aus. Doch ist dies in seiner Aussagekraft geschmälert, da die 1980er Jahre vollständig, die Aufbauphasen des Betriebes ab den 1950er Jahren jedoch unvollständig vorliegen. Ähnlich verhält es sich mit der Jahresberichterstattung, der Finanzberichterstattung und der Statistik.
Die Dienstreisen in das sozialistische und nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet sind in großem Umfang überliefert und widerspiegeln das internationale Wirken von DDR-Wirtschaftsbetrieben, deren wirtschaftlichen und politischen Antrieb und Motivation. In diesem Zusammenhang wird auch die Kooperation mit Betrieben aus der CSSR und der CSFR deutlich.
Das Überlieferungsbild insgesamt ist auf die 1980er Jahre und die wirtschaftliche Berichterstattung fokussiert.
Hinweise für die Benutzung
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Im Bestand liegt Schriftgut mit personenbezogenen Daten vor. Somit gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes[07] festgelegten Schutzfristen. Demnach ist entsprechendes Archivgut bis zehn Jahre nach dem Tod bzw. 100 Jahre nach Geburt der betroffenen Person und im Zweifel 60 Jahre nach Entstehung der Akte für die Benutzung gesperrt. Auf Antrag ermöglicht eine gesonderte Prüfung die vorzeitige Vorlage der Archivalie.
Die Zitation der Akten des Bestands erfolgt nach folgendem Muster: (Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20843 VEB Getriebewerke Leipzig, Nr. 1)
Quellen und Hinweise auf korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nrn. 2747, 2750
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 22052 Bezirksfilmstudio Leipzig, Nr. AV 22052-120
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21689 SED, Sammlung Betriebsgeschichte, Nr. 82
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden (StA-D), 11382 Liquidationskommission für SAG-Betriebe, Nrn. 71, 84, 85
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, I 37 VVB/VEB Getriebe und Kupplungen Magdeburg
Martin Schulz
Juni 2023
Abkürzungsverzeichnis
[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 2747.
[02] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, Nrn. 21061.
[03] Über den Übergang von Unternehmungen in Deutschland in das Eigentum der UdSSR auf Grund der Reparationsansprüche als Sowjetische Aktiengesellschaften nach deutschem Aktienrecht.
[04] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, Nrn. 27404, 27405.
[05] Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 04. Juli 1990 im Amtsgericht Leipzig mit der HRB 169.
[06] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21689 SED, Sammlung Betriebsgeschichte, Nr. 82.
[07] vom 17. Mai 1993 (SächsGVBl. S. 449), das zuletzt durch Artikel 25 des Gesetzes vom 26. April 2018 (SächsGVBl. S. 198) geändert worden ist.
VEB Getriebewerke Leipzig, Böhlitz-Ehrenberg. O. O. (1979): VEB Getriebewerke Leipzig. Ein Begriff der internationalen Getriebetechnik. (21689 SEDSamBG Nr. 82)
Betriebsplanung.- Bilanzen.- Sitzungs- und Beratungsprotokolle.- Soziale und kulturelle Betreuuung der Arbeiterschaft.- Dienstreiseunterlagen.- Betriebs- und Organisationsanweisungen.- Gechäfts- und Finanzberichte.- Interaktion mit Massenorganisationen.
Der VEB Getriebewerke Leipzig VVB Abus, später VEB Getriebewerke Leipzig, wurde im Januar 1953 im Register der volkseigenen Wirtschaft eingetragen. Der Betrieb ging vermutlich aus der Firma Gebrüder Wetzel, Leipzig hervor. Diese wurde 1886 von den Brüdern Johann Traugott und Friedrich August Max Wetzel gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Betriebsgründer enteignet und es entstand daraus aufgrund des Befehls Nr. 167 der SMAD vom 5. Juni 1946 die Abteilung der Sowjetischen Maschinenbau AG Podjomnik vorm. Gebr. Wetzel, welche 1952 verstaatlicht wurde. Im Jahr 1990 folgte die Reprivatisierung und Eintragung der ASUG Getriebewerk Leipzig GmbH in das Handelsregister der Stadt Leipzig.
Der VEB Getriebewerke Leipzig war anfangs der VVB Getriebe und Kupplungen und ab 1963 dem VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen in Magdeburg unterstellt. Das Warenzeichen stellte die eingetragene Marke ASUG dar.
In den fast 40 Jahren Produktion entwickelte sich der VEB Getriebewerke Leipzig zu einem der großen und wichtigen Produzenten für Getriebetechnik in der DDR. Dies äußert sich auch und vor allem im Bereich Export. Die Produkte aus Leipzig wurden nicht nur in den sozialistischen Wirtschaftsraum geliefert. Es konnte auch ein solider Kundenstamm in den westlichen Ländern erarbeitet werden, darunter Firmen in Ägypten, BRD, Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Irak, Italien, Österreich, Spanien und weiteren Ländern in Europa und darüber hinaus.
Die Produktpalette, die einen solchen globalen Exporthandel rechtfertigte, umfasste Getriebe für den Schwermaschinenbau, Förder-, Transportanlagen- und Werkzeugmaschinenbau. Dies waren beispielsweise Getriebe für Schiffs-, Hafen- und ortsveränderliche Krane. Auch der Förder- und Transportanlagenbau in der DDR und CSSR griff bei der Produktion von Tagebau-Großgeräten, wie Schaufelrad- und Eimerkettenbagger oder Förderbrücken auf Strinrad- und Planetengetriebe aus Leipzig zurück. Die Eisenbahndrehkrane aus der DDR wurden überwiegend mit Leipziger Getrieben produziert. Selbst die chemische Industrie, nördlich von Leipzig gelegen, konnte für Ihre Anlagen die Getriebe des VEB Getriebewerke Leipzig verwenden. Dort fanden die Planetengetriebe in den Dekantierzentrifugen ihre Anwendung und selbst die Zuckerindustrie benötigte Getriebetechnik in ihren Rübenschnitzelpressen.
Der VEB Getriebewerke Leipzig war anfangs der VVB Getriebe und Kupplungen und ab 1963 dem VEB Kombinat Getriebe und Kupplungen in Magdeburg unterstellt. Das Warenzeichen stellte die eingetragene Marke ASUG dar.
In den fast 40 Jahren Produktion entwickelte sich der VEB Getriebewerke Leipzig zu einem der großen und wichtigen Produzenten für Getriebetechnik in der DDR. Dies äußert sich auch und vor allem im Bereich Export. Die Produkte aus Leipzig wurden nicht nur in den sozialistischen Wirtschaftsraum geliefert. Es konnte auch ein solider Kundenstamm in den westlichen Ländern erarbeitet werden, darunter Firmen in Ägypten, BRD, Dänemark, Griechenland, Großbritannien, Irak, Italien, Österreich, Spanien und weiteren Ländern in Europa und darüber hinaus.
Die Produktpalette, die einen solchen globalen Exporthandel rechtfertigte, umfasste Getriebe für den Schwermaschinenbau, Förder-, Transportanlagen- und Werkzeugmaschinenbau. Dies waren beispielsweise Getriebe für Schiffs-, Hafen- und ortsveränderliche Krane. Auch der Förder- und Transportanlagenbau in der DDR und CSSR griff bei der Produktion von Tagebau-Großgeräten, wie Schaufelrad- und Eimerkettenbagger oder Förderbrücken auf Strinrad- und Planetengetriebe aus Leipzig zurück. Die Eisenbahndrehkrane aus der DDR wurden überwiegend mit Leipziger Getrieben produziert. Selbst die chemische Industrie, nördlich von Leipzig gelegen, konnte für Ihre Anlagen die Getriebe des VEB Getriebewerke Leipzig verwenden. Dort fanden die Planetengetriebe in den Dekantierzentrifugen ihre Anwendung und selbst die Zuckerindustrie benötigte Getriebetechnik in ihren Rübenschnitzelpressen.
- 2022 | Findbuch / Datenbank
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