Beständeübersicht
Bestand
20847 Deutsche Kugellagerfabrik GmbH, Böhlitz-Ehrenberg
Datierung | 1915 - 1945 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,50 |
Geschichte der Deutschen Kugellagerfabrik GmbH, Böhlitz-Ehrenberg
Die Deutsche Kugellagerfabrik GmbH (DKF) wurde am 26. Juni 1906 in Leipzig-Plagwitz gegründet. Die Firma hatte ihren Sitz in der Naumburger Strasse 25. Sie produzierte und vertrieb Kugellager. Patente, Erfindungen und Schutzrechte wurden gewerblich verwertet.[01] Gründer und Gesellschafter der DKF waren Franz Hermann Törpsch, Friedrich Wilhelm Witte und die Firma Backhaus & Langensiepen, vertreten durch Carl Langensiepen. 1934 errichtete die Firma in Böhlitz-Ehrenberg, Gutenbergstr. 6, ein neues Werk und verlegte den Sitz in die Landgemeinde Böhlitz-Ehrenberg. Sie unterhielt Zweigstellen in Leipzig, Zwickau und Meerane. Die DKF entwickelte sich zu einem bedeutenden Hersteller von Wälzlagern. Die Diesel-Flugmotoren der Deutschen Lufthansa wurden vor 1945 ausschließlich von der DKF hergestellt. Ab 1938 produzierte der Betrieb vorrangig für Rüstungszwecke. 1942 waren bereits 1500 Mitarbeiter in der DKF beschäftigt.[02]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen zunächst als Sowjetische Aktiengesellschaft weitergeführt. Nach Sequestrierung und Überführung in Volkseigentum wurde die Firma als VEB Deutsche Kugellagerfabrik am 13. Mai 1954 im Handelsregister C eingetragen.[03]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen des Bestandes mit einem Umfang von 0,5 lfm wurden am 26. November 1996 vom Hauptstaatsarchiv Dresden übernommen. Zu den 22 Akten war eine handschriftliche Findkartei vorhanden (ohne Systematik). Im Mai 2017 wurde die Kartei von Antje Reißmann in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv übertragen; sechs VZE waren zuvor durch Thoralf Handke erfasst worden, der auch den Namensindex zu den erwähnten ausländischen Arbeitskräften bzw. Zwangsarbeitern erstellt hat.
Eine Überarbeitung erfolgte während der Retrokonversion nicht, lediglich missverständliche oder offenkundig falsche Verzeichnungsangaben wurden nach Akteneinsicht ergänzt bzw. korrigiert. Für das Findbuch wurde eine Systematik eingeführt und die Verzeichnungseinheiten zugeordnet. Das vorliegende Findbuch spiegelt im Wesentlichen den Bearbeitungstand der übertragenen Findkartei wider.
Überlieferungsschwerpunkte
Neben den Unterlagen zur Leitung / Organisation (Protokolle der Gesellschafter-Versammlungen, Gesellschafter- und Aufsichtsrat-Sitzungen) enthält der Bestand Unterlagen zu Finanzen und Vermögen (Bilanzen, Berichte über die Prüfung der Jahresabschlüsse). Hervorzuheben sind auch die Unterlagen über Kriegsschäden durch Luftangriffe in den Werken I und II 1944 - 1945 (Nr. 5 und 6) und den Einsatz von ausländischen Arbeitskräften 1942 -1943 (Nr. 8).
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20847 Deutsche Kugellagerfabrik GmbH, Böhlitz-Ehrenberg, Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
• StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 482 (nur Bd. 1 bis 1932)
• StA-L, 20206 Oberfinanzpräsident Leipzig
• StA-L, 20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens
• StA-L, 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 33584 (SAG Leipziger Kugellagerfabrik DKF, Böhlitz-Ehrenberg, Apr. - Dez. 1953)
• StA-L, 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 2744 und Nr. 3638 (VEB Leipziger DKF, Alte Register-Nr. HRC 80)
• StA-L, 21689 SED, Sammlung Betriebsgeschichte, Nr. 18
Antje Reißmann
Juni 2017
[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 482.
[02] Angaben zitiert nach Darstellung der Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH, siehe http://www.krw.de/kugel-und-rollenlagerwerk-home/unternehmen/geschichte.html (letzter Aufruf 27.06.2017).
[03] StA-L, 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 3638.
Die Deutsche Kugellagerfabrik GmbH (DKF) wurde am 26. Juni 1906 in Leipzig-Plagwitz gegründet. Die Firma hatte ihren Sitz in der Naumburger Strasse 25. Sie produzierte und vertrieb Kugellager. Patente, Erfindungen und Schutzrechte wurden gewerblich verwertet.[01] Gründer und Gesellschafter der DKF waren Franz Hermann Törpsch, Friedrich Wilhelm Witte und die Firma Backhaus & Langensiepen, vertreten durch Carl Langensiepen. 1934 errichtete die Firma in Böhlitz-Ehrenberg, Gutenbergstr. 6, ein neues Werk und verlegte den Sitz in die Landgemeinde Böhlitz-Ehrenberg. Sie unterhielt Zweigstellen in Leipzig, Zwickau und Meerane. Die DKF entwickelte sich zu einem bedeutenden Hersteller von Wälzlagern. Die Diesel-Flugmotoren der Deutschen Lufthansa wurden vor 1945 ausschließlich von der DKF hergestellt. Ab 1938 produzierte der Betrieb vorrangig für Rüstungszwecke. 1942 waren bereits 1500 Mitarbeiter in der DKF beschäftigt.[02]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen zunächst als Sowjetische Aktiengesellschaft weitergeführt. Nach Sequestrierung und Überführung in Volkseigentum wurde die Firma als VEB Deutsche Kugellagerfabrik am 13. Mai 1954 im Handelsregister C eingetragen.[03]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen des Bestandes mit einem Umfang von 0,5 lfm wurden am 26. November 1996 vom Hauptstaatsarchiv Dresden übernommen. Zu den 22 Akten war eine handschriftliche Findkartei vorhanden (ohne Systematik). Im Mai 2017 wurde die Kartei von Antje Reißmann in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv übertragen; sechs VZE waren zuvor durch Thoralf Handke erfasst worden, der auch den Namensindex zu den erwähnten ausländischen Arbeitskräften bzw. Zwangsarbeitern erstellt hat.
Eine Überarbeitung erfolgte während der Retrokonversion nicht, lediglich missverständliche oder offenkundig falsche Verzeichnungsangaben wurden nach Akteneinsicht ergänzt bzw. korrigiert. Für das Findbuch wurde eine Systematik eingeführt und die Verzeichnungseinheiten zugeordnet. Das vorliegende Findbuch spiegelt im Wesentlichen den Bearbeitungstand der übertragenen Findkartei wider.
Überlieferungsschwerpunkte
Neben den Unterlagen zur Leitung / Organisation (Protokolle der Gesellschafter-Versammlungen, Gesellschafter- und Aufsichtsrat-Sitzungen) enthält der Bestand Unterlagen zu Finanzen und Vermögen (Bilanzen, Berichte über die Prüfung der Jahresabschlüsse). Hervorzuheben sind auch die Unterlagen über Kriegsschäden durch Luftangriffe in den Werken I und II 1944 - 1945 (Nr. 5 und 6) und den Einsatz von ausländischen Arbeitskräften 1942 -1943 (Nr. 8).
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 9.1. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 20847 Deutsche Kugellagerfabrik GmbH, Böhlitz-Ehrenberg, Leipzig, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
• StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 482 (nur Bd. 1 bis 1932)
• StA-L, 20206 Oberfinanzpräsident Leipzig
• StA-L, 20242 Kreis-Industrie- und Handelskammern Nordwestsachsens
• StA-L, 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 33584 (SAG Leipziger Kugellagerfabrik DKF, Böhlitz-Ehrenberg, Apr. - Dez. 1953)
• StA-L, 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 2744 und Nr. 3638 (VEB Leipziger DKF, Alte Register-Nr. HRC 80)
• StA-L, 21689 SED, Sammlung Betriebsgeschichte, Nr. 18
Antje Reißmann
Juni 2017
[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 482.
[02] Angaben zitiert nach Darstellung der Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH, siehe http://www.krw.de/kugel-und-rollenlagerwerk-home/unternehmen/geschichte.html (letzter Aufruf 27.06.2017).
[03] StA-L, 20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, Nr. 3638.
Gesellschafterversammlungen.- Aufsichtsratssitzungen.- Bilanzen.- Statistiken.- Personal.- Fremdarbeiter und Zwangsarbeiter.- Kriegsschäden.
Die Deutsche Kugellagerfabrik GmbH wurde am 26. Juni 1906 in Böhlitz-Ehrenberg gegründet. Die Firma unterhielt Zweigstellen in Leipzig, Zwickau und Meerane. Nach Sequestrierung und Überführung in Volkseigentum wurde die Firma als VEB Deutsche Kugellagerfabrik am 13. Mai 1954 im Handelsregister C eingetragen. Sie produzierte und vertrieb Kugellager; Patente, Erfindungen und Schutzrechte wurden gewerblich verwertet.
- 2017 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5