Geschichte der Thügina GmbH, Leipzig

Die Thügina GmbH, Leipzig wurde im Dezember 1941 gegründet, Direktor wurde Curt Blume, Leipzig. Ihre Aufgabe war die Fortführung des von der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig unter der Firma Thügina, Abteilung der Thüringer Gasgesellschaft, betriebenen Unternehmens: Installation, Verkauf und Vermietung von Energie-Anlagen und –Geräten für Gas, Wasser, Elektrizität, Heizung, Be- und Entlüftung sowie für alle anderen festen, flüssigen und gasförmigen Energiestoffe. Gesellschafter waren die Thüringer Gasgesellschaft (ThGG) und die Deutsche Ofenbaugesellschaft mbH Leipzig. Die Thügina führte u. a. Arbeiten in verschiedenen Werken des Rüstungskonzerns Hugo Schneider AG (HASAG) durch.

Zum 1. Juli 1948 ging die Thüringer Gasgesellschaft in Volkseigentum über. Da sie Alleineigentümer der Thügina GmbH war, wurde auch diese volkseigen, blieb aber juristisch eine GmbH. Im August 1949 erfolgte die Löschung im Handelsregister.

Die Energiebezirk Ost VVB (Z) vertrat 1949 die Auffassung, dass mit der Löschung der Thügina GmbH im Handelsregister diese als Rechtspersönlichkeit untergegangen und von nun an eine Betriebsstätte der Energiebezirk Ost VVB (Z) unter der Bezeichnung Energiebezirk Ost VVB (Z) Thügina sei.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der kleine Bestand wurde 1979 aus dem Verwaltungsarchiv des VEB Montagewerk Leipzig in das Staatsarchiv Leipzig übernommen. Seitdem war er durch eine maschinenschriftliche Findkartei zugänglich. In Vorbereitung der Kartonierung des Bestandes wurde 2014 festgestellt, dass sich am Bestandsende zwei noch nicht verzeichnete Einheiten befanden. In Verbindung mit der Verzeichnung dieser Einheiten wurde die Findkartei retrokonvertiert. Dabei zeigte sich, dass auch die Nummern 28 bis 34 noch nicht in der Findkartei ausgewiesen waren, sie wurden ebenfalls 2014 verzeichnet. Außerdem erfolgte im Interesse der Verbesserung der Übersichtlichkeit des Findbuches eine innere Gliederung des Bestandes durch Erstellung einer Systematik. Eine grundlegende Überarbeitung aller Verzeichnungsangaben erfolgte nicht, lediglich missverständliche oder offenkundig falsche Angaben wurden ergänzt bzw. korrigiert.
2020 wurden die im Bestand enthaltenen Lagepläne und Grundrisse von Betriebsstätten der Hugo Schneider AG (HASAG) genauer erfasst, die Verzeichnungsangaben für die Online-Recherche freigegeben und diese Einleitung erstellt.
Das vorliegende Findbuch ist somit nur begrenzt Resultat einer neuen Bearbeitung; es spiegelt im Wesentlichen den Bearbeitungstand von 1979 wider. Es ist möglich, dass eine weitere Überarbeitung notwendig wird, wenn eine Bearbeitung des Bestand 20682 Thüringer Gasgesellschaft, Leipzig erfolgt.

Überlieferungsschwerpunkte

Es handelt sich nur um Reste einer schriftlichen Überlieferung. Bemerkenswert sind vor allem die rund 100 Lagepläne und Grundrisse zu den Werken der Hugo Schneider AG (HASAG) in Altenburg, Leipzig, Meuselwitz, Taucha sowie zum Schießplatzgelände in Schlieben-Berga (Außenlager des KZ Buchenwald). Grundlage sind Pläne des Baubüros der HASAG, meist im Maßstab 1:100. Sie enthalten in der Regel Einzeichnungen zu geplanten oder durchgeführten Installationen und sind zum Teil mit Stempeln der Thügina versehen. Aufgrund des weitgehenden Verlustes der Unterlagen der HASAG und der Bedeutung dieses Rüstungskonzerns auch mit Blick auf den Einsatz von Zwangsarbeitern ist diese Gegenüberlieferung von besonderem Wert.

Hinweise für die Benutzung

Bei der Verzeichnung der Lagepläne und Grundrisse wurde die auf den Plänen enthaltenen alten Registratursignaturen mit im Enthält-Vermerk erfasst. Die Pläne sind teilweise sehr großformatig, so dass eine vollständige Reproduktion besonderer technischer Vorkehrungen bedarf.

Verweise auf korrespondierende Bestände

• 20682 Thüringer Gasgesellschaft, Leipzig
• 20879 VEB Montagewerk Leipzig

Quellen

• 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 864 (Handelsregisterakte)
• 20879 VEB Montagewerk Leipzig, Nr. 1040

Dr. Thekla Kluttig

Februar 2020

Finanzen-. Steuern.- Berichte.- Personalunterlagen des Direktors.- Lagepläne und Grundrisse zu Betriebsstätten der Hugo Schneider AG (HASAG).

Der Betrieb wurde 1909 als Zweigbetrieb der Thüringer Gasgesellschaft gegründet. Er spezialisierte sich auf den Verkauf und die Installation von Gas-, Wasser- und Elektrizitätsanlagen. Die Thügina GmbH war auch Auftragnehmer für die Hugo Schneider AG (HASAG).
1942 schied die Thügina aus der Thüringer Gasgesellschaft aus und wurde als GmbH juristisch selbstständig. Im Juli 1948 erfolgte die Überführung in Volkseigentum. 1949 wurde die VVB (Z) Thügina eingerichtet. 1951 übernahm der Rat der Stadt Leipzig die Rechtsträgerschaft für den Betrieb, der nunmehr als VEB Montagewerk Leipzig firmierte.