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Beständeübersicht

Bestand

20892 Nitzsche AG, Leipzig

Datierung1921 - 1948
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,89
Geschichte der Nitzsche AG

Die Nitzsche AG geht zurück auf die 1903 gegründete Firma "Johannes Nitzsche", seit 1910 im Handelsregister des Amtsgerichtes Leipzig angemeldet als Fabrikationsgeschäft kinematographischer Apparate und Zubehör sowie Filmverleihinstitut mit 45 Beschäftigten, seit 1915 Firmierung "Johannes Nitzsche Kinematographen & Films". Firmengründer und Inhaber war der Fabrikant Johannes Robert Eduard Nitzsche in Leipzig.[01]
1921 erfolgte die Umwandlung dieser Firma in eine Aktiengesellschaft "Johannes Nitzsche AG", seit 1925 "Nitzsche" AG, Kinematographen, in deren Vorstand Johannes Robert Eduard Nitzsche bis 1937 arbeitete. [02]
Da die Herstellung von Filmvorführ- und ähnlichen Geräten sowie der Filmverleih nicht mehr die gewünschten Gewinne erbrachte, wurde die Produktion umgestellt und seit 1938 feinmechanische und optische Geräte aller Art hergestellt. Der Zusatz Kinematographen und Filme entfiel aus der Firmenbezeichnung.
1943 wurde die Aktiengesellschaft zu einer GmbH umgebildet, "Nitzsche GmbH", Feinmechanische Werkstätten. Aus den überlieferten Unterlagen geht hervor, dass sie während des Krieges Kompasse für U-Boote produzierte.
Die Enteignung erfolgte durch Volksentscheid vom 30. Juni 1946. Das Unternehmen wurde sequestriert und demontiert sowie 1946 ein Treuhänder eingesetzt; 1948 erfolgte schließlich die Löschung aus dem Handelsregister.[03]

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Das Staatsarchiv Leipzig hat 1978 Archivgut, verzeichnet in einer Findkartei, aus dem Betriebsarchiv des VEB Medizintechnik Leipzig übernommen. 1996 wurden davon 0,5 lfm Akten der Provenienz Nitzsche AG ausgesondert und der Bestand Nitzschke AG gebildet. 2011 erfolgte die Eingabe der Findkartei in die Archivdatenbank AUGIAS-Archiv, 2015 im Zuge der Bearbeitung des Bestandes VEB Medizintechnik die Zuordnung weiterer 0,2 lfm aus diesem Bestand und 2016 weiterer 0,13 lfm mit Provenienz Nitzschke AG aus dem Bestand Sammlung Druckschriften. Abschließend wurde eine Gliederung erstellt und die vorliegende Einleitung ergänzt.

Überlieferungsschwerpunkte

Überliefert sind v. a. Unterlagen aus den dreißiger und vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Kriegs- und Nachkriegszeit. Aus der Anfangszeit der Aktiengesellschaft 1921 enthält der Bestand Protokollbücher des Aufsichtsrates und Geschäftsberichte.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

22345 VEB Medizintechnik Leipzig

Mai 2016

Dolores Herrmann


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. HR 14515.
[02] Ebenda, Nr. HR 20510 und seit 1938 HR B 69.
[03] Ebenda, Nr. HR B 905.
Nünthel, Ralph: Johannes Nitzsche. Kinematographen & Films. Beucha 1999
Geschäftsberichte.- Satzungen.- Bilanzen.- Hauptbücher.- Rüstungsproduktion.
Die Nitzsche AG geht auf die 1903 gegründete Leipziger Firma Johannes Nitzsche, Kinematographen und Filme, zurück, die sowohl kinematographische Apparate fabrizierte und verkaufte (seit 1921 Johannes Nitzsche AG) als auch Filmverleih betrieb (Filmhaus Nitzsche AG). Seinen Sitz nahm das Unternehmen 1917 im Karlshof. 1925 fusionierten diese beiden AG zur Nitzsche AG. 1933 mußte Nitzsche verkaufen, 1935 wurde er entlassen. Zwecke der Gesellschaft wurden seit 1939 Herstellung, Erwerb und Vertrieb von feinmechanischen und optischen Geräten aller Art. Seit 1943 firmierte sie als Nitzsche GmbH. 1945 erfolgte die Sequestrierung, 1948 der staatliche Zusammenschluss mit anderen Firmen zum VEB Medizintechnik Leipzig.
  • 2016 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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