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Beständeübersicht

Bestand

20931 Leipziger Rauchwarenfirmen

Datierung1848 - 1975
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)6,67

Bestand enthält auch 2 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Vorbemerkung

Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Konversion des bereits zu diesem Bestand vorhandenen maschinenschriftlichen Findbuches aus dem Jahr 1985. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Die im Findbuch von 1985 verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Dies gilt sowohl für die einzelnen Verzeichnungseinheiten als auch für die Findbucheinleitung. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.

Zur Branchengeschichte

Der Rauchwarenhandel und die Rauchwarenbearbeitung zählen zu den ältesten Wirtschaftszweigen der Stadt. Neben dem Buchdruck, der um 1500 in Leipzig heimisch wurde, war insbesondere das Handwerk der Gerber und Kürschner das wichtigste Exportgewerbe der Stadt. Die Anfänge reichen vermutlich bis in die Zeit der Stadtgründung zurück. Gerberstraßenviertel und Brühl - begünstigt durch das Wasser der Parthe - sind wohl als das ursprüngliche Zentrum des Pelzhandwerks anzusehen. Der "Brühl" wurde später zum Inbegriff der Branche und damit zur Sammelbezeichnung der hier zahlreich angesiedelten Firmen. Der Brühl galt als "Weltstraße der Pelze" oder "Kürschner-Werkstatt der Welt". Kein geringerer als Egon Erwin Kisch hat 1930 in der "Weltbühne" die Atmosphäre dieser Straße und ihren internationalen Rang geschildert.

Die ersten Anhaltspunkte für die Existenz des Pelzgewerbes sind in der schriftlichen Überlieferung für das Handwerk zu finden: 1384 ist die Kürschnerei erstmalig belegt, ins Jahr 1423 fällt die Bildung der Kürschner-Innung, die dann zu einer der stärksten Innungen in der Messestadt wurde. Im 16. Jahrhundert - der Aufstiegsphase der Messe im Zeichen des Frühkapitalismus - traten große Leipziger Kaufleute nicht nur als Bergbauunternehmer und Metallhändler, sondern auch als Rauchwarenhändler hervor. Einer von ihnen war der bedeutende Heinrich Kramer von Claußbruch. Er unternahm Handelsreisen bis nach Moskau, wo er Kleinodien gegen Pelze tauschte. Zu dieser Zeit wurden Zobel und Nerzfelle nach Leipzig eingeführt und gingen von hier aus nach Westeuropa. Der Pelzhandel begünstigte den Aufstieg der Leipziger Messe am Ende des 18. Jahrhunderts. Viele polnische und russische Kaufleute, die maßgeblichen Akteure des Pelzhandels, zog es in die Handelsstadt. Zur Ostermesse 1786 traf beispielsweise ein russischer Kaufmann mit 40 Wagen voller Felle ein.

Auch das verarbeitende Gewerbe vergrößerte sich. 1757 registrierte die Stadt 50 Kürschnermeister, 1800 waren es 65 mit einer wachsenden Zahl von Gesellen. Aber die Weltbedeutung Leipzigs in der Rauchwarenverarbeitung datiert eigentlich erst in die industrielle Phase. Die Verbindung großer handwerklicher Erfahrungen mit den neuen Möglichkeiten der Industrie, insbesondere der chemischen Industrie für die Färberei, ermöglichte Spitzenleistungen, wie sie sich zuerst nach 1854 z. B. bei der Firma Herzog abzeichneten. Handel und Veredelung begründeten die Monopolstellung. In Leipzig und Umgebung bestanden 1849 nahezu 100 Kürschnereien, 1882 waren es 133 Firmen mit über 500 Beschäftigten. In der Zurichterei stieg die entsprechende Ziffer von 10 Firmen 1875 auf 66 mit über 700 Beschäftigten 1882, in der Färberei von 4 Betrieben 1875 auf 13 mit 170 Beschäftigten 1882. Um 1900 gab es von den 250 Veredlungsbetrieben im Reich etwa 200 in Leipzig und seinem Umfeld (Schkeuditz, Markranstädt, Naunhof u. a.).

Zu Ostern 1864 besuchten nicht weniger als 2500 fremde Pelzhändler die Messe. 1913 belief sich die Einfuhr von Rohfellen im Wert auf 190 Mio. Goldmark und die Ausfuhr aus der Stadt an zugerichteter und konfektionierter Ware auf 230 Mio. Die Umsatzzahlen der Handelsfirmen erreichten 1914 schätzungsweise 280 Mio. Goldmark. Während die russische Pelzausfuhr über Leipzig abgewickelt wurde, lief die nordamerikanische nur über London, was die Leipziger Branche zu dem Versuch veranlasste, durch Rauchwarenauktionen - die erste fand 1874 statt - eine direkte Verbindung zu diesem Markt herzustellen. Dieser Versuch schlug zwar fehl, aber die Auktionen blieben. Als der Musterlagerverkehr an die Stelle der Warenmesse zu treten begann, trennte sich der Rauchwarenhandel von der Messe, denn er ließ sich nicht nach Muster betreiben, sondern verlangte die Autopsie der Ware. In diesem Zusammenhang wurde der Brühl zum "Straßenmarkt" der Pelze.

Unverändert dreimal jährlich zu den alten Messterminen fand eine Warenmesse für Rauchwaren statt. Hinzu kamen die Auktionen, Pelzmodenschauen, Neuheitenausstellungen, so dass es faktisch das ganze Jahr über ein Branchenereignis nach dem anderen gab. Der eigentliche Handel fand in den Häusern und auf der Straße statt.

Der erste Weltkrieg brachte für die Leipziger Pelzhändler einen empfindlichen Einschnitt, denn er hatte eine Verlagerung des Weltpelzhandels nach London und New York zur Folge. Auch die zentrale Stellung im Verhältnis zu Russland - vor 1914 gingen über 80 % der russischen Pelzausfuhr über Leipzig - sank auf rund 50 % der sowjetischen (1928/29) ab. Dabei repräsentierte die Sowjetunion (SU) zu dieser Zeit 25 - 30 % der Weltpelzproduktion. Da der Export gegenüber der Vorkriegszeit erweitert worden war, lagen die absoluten Zahlen aber auch in den 20er Jahren noch sehr hoch. Die Messebeziehungen zur SU waren 1922 über die traditionellen Rauchwarenbeziehungen in Gang gekommen. Der sowjetische Außenhandel unterhielt in der Haferkornstraße (früher Katzbachstraße) ein Rauchwarenlager. Der Import aus der SU war für die Leipziger Firmen ausschlaggebend. Den Höhepunkt erreichte die Leipziger Rauchwarenwirtschaft im Jahre 1930 mit der "Ipa" (Internationale Pelzausstellung) und dem ersten Weltpelzkongress. Der Brühl zählte damals über 1.100 Firmen, darunter nahezu 460 Handelsfirmen, über 230 Rauchwarenkommissionäre, etwa 185 Kürschnereien. Nicht weniger als 735 davon saßen in der Straße selbst oder dicht daneben. Die Häufung der Firmen war in einzelnen Grundstücken sehr groß. Im "Blauen Hecht" in der Nikolaistraße hatten beispielsweise 34 Pelzfirmen ihr Domizil. Kurz auf den Höhepunkt folgte bald die Weltwirtschaftskrise, die auch die Rauchwarenbranche traf. Sie leitete eine negative Tendenz ein. Außerökonomische Mittel des Faschismus hatten innerhalb weniger Jahre den Niedergang der Branche zur Folge. Dazu kam, dass Leipzig bereits seit den 1920er Jahren sein Veredlungsmonopol allmählich eingebüßt hatte. Die Produktionsländer beschränkten sich nicht mehr auf die Ausfuhr von Rohfellen, sondern nutzten ihre eigenen Kapazitäten zur Veredlung und exportierten zunehmend konfektionierte Ware direkt in die Verbraucherzentren. Mit dem ersten Fünfjahrplan ging auch die SU dazu über. Ab 1933 drückte die Autarkiepolitik der Nazis gerade auf die deutsch-sowjetischen Handelsbeziehungen. Das hatte zur Folge, dass die Handelsvertretung der SU in Leipzig mit ihrem Rauchwarenlager schließen musste, die SU sich nicht mehr an der Messe beteiligen konnte und die "Russenauktion" nur noch einmal - 1935 - stattfand. Dass die traditionellen Beziehungen nach dem Osten abgeschnitten wurden, war für Leipzigs Stellung ausschlaggebend. Hinzu kam, dass die Judenverfolgung den Brühl schwer getroffen hat. Von 1933 - 1936 wanderten dadurch 113 Großhandelsfirmen ins Ausland, nach London, Paris usw. ab. Für die Entwicklung nach den "Nürnberger Gesetzen" und der "Kristallnacht" sind keine Zahlen greifbar. Es liegt aber nahe anzunehmen, dass Anzahl und Rang der "arisierten" Firmen 1936/39 noch weit größer war als vordem. Schließlich fielen die meisten Häuser am Brühl 1943 den Bomben zum Opfer.

Charakteristisch für die Branche war stets der Kleinbetrieb. Dennoch vollzog sich eine Konzentration von Produktion und Kapital bis hin zu späten Monopolbildungstendenzen selbst in diesem Wirtschaftszweig. Unter den namhaften und großen Firmen sind "Erler" und "Thorer" zu nennen. Ihr Aufstieg ist gekennzeichnet durch die Kombination von Fellhandel mit fabrikmäßiger Veredelung bei Spezialisierung auf bestimmte Fellarten und dem Einsatz von Wissenschaft und Technik bis hin zu Impulsen für die Pelztierzucht und die Forschung auf diesem Gebiet. "Erler" entstand 1847 als eine unter vielen Rauchwarenfirmen. Entscheidend wurde die Gründung eines Färbereibetriebes unter der Bezeichnung "Stieglitz & Co." in Plagwitz. 1887 kam eine Erweiterung in Leipzig-Lindenau, 1892 eine dritte Färberei unter dem Firmennamen "Erler & Co." dazu, die sich mit Sealbraunfärben befasste. Der Handel vollzog sich in Geschäftsräumen am Brühl. Lohnfärberei, Fellhandel und Pelzkonfektion - diese mit einem eigenen Schneiderbetrieb - bildeten um 1900 die Grundlagen. Die Firma hatte zu dieser Zeit über 250 Beschäftigte. 1890 verließen jährlich etwa l Mio. Felle die Färberei, der Handel umfasste zu dieser Zeit jährlich etwa 600.000 Stück. Das Absatzgebiet erstreckte sich über ganz Europa. Filialen waren in London, Paris und New York - den anderen großen Fell-Handelsplätzen - tätig. Friedrich Erler war Ende des 19. Jahrhunderts Mitbegründer des Vereins deutscher Kürschner. Die Thorer waren von Haus aus Kürschnermeister. Nach Leipzig übersiedelten sie 1862 mit der Rauchwarenhandlung "Theodor Thorer" und wurden damit Großkaufleute. Entscheidend war, dass 1883 eine Fabrik - speziell für die Verarbeitung asiatischer Lammfelle - mit anfangs 100 Mann Belegschaft hinzukam. Die Firma spezialisierte sich auf Persianer und erreichte hier vor dem ersten Weltkrieg eine international führende Position. Sie beruhte zunächst auf dem direkten Aufkauf auf den Messen von Gorki (Nishni Novgorod), vor allem in Buchara, auch in Afghanistan und schließlich der Karakul-Zucht in eigenen Farmen, die unter Ausnutzung der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia (Südwestafrika), auf afrikanischen Boden, geschaffen wurden. Dort hatten die Thorer Herden mit 2 Mio. Stück und einem jährlichen Ertrag von 1,2 Mio. Fellen. Auf diese Weise reichten bei ihnen die Stufen von der eigenen Pelztier-Zucht über die fabrikmäßige Veredelung, die weiter ausgebaut wurde, bis zum weltweiten Absatz, u. a. mit einer Filiale in New York. Typisch für Thorer ist die Verbindung zum imperialistischen Staat. Sie wurde 1909 geknüpft, als man mit den Farmen in Afrika begann, verstärkte sich, als nach 1914 unter den Kriegswirtschaftsbedingungen der Übergang zur Kaninchenfellverarbeitung in großem Stil vollzogen wurde, und reichte bis zur Leitung der Reichsgruppe Rauchwaren unter dem Faschismus.

In den Monaten der amerikanischen Besetzung Leipzigs war Paul Hollender - Chef der Firma "Thorer" vor wie nach 1945 - einer der Hintermänner der städtischen Administration. Es lag in der Konsequenz der Zugehörigkeit zur Großbourgeoisie, dass die Thorer schließlich Leipzig verließen, wo sich ein Neuaufbau der Rauchwarenbranche zu vollziehen begann. Wichtige Stufen dabei waren die Transformation verschiedener Privatfirmen in Volkseigentum über das KWU, Gruppe Rauchwaren, und dann die Bildung des VEB Stadtpelz. Die Entwicklung mündete in den VEB Brühlpelz, in dem die Betriebe der Veredlung und Konfektion bis hin zum Großhandel zusammengefasst wurden, und dem VEB Interpelz als dem Außenhandelsbetrieb, die beide an traditioneller Stelle - am Brühl und in der Nikolaistraße - eigene Neubauten erhielten und inzwischen seit vielen Jahren das Profil des Leipziger Platzes bestimmen.

Zum Bestandsinhalt

Von den mehr als 1000 Firmen, die allein um 1930 existierten, sind archivalische Dokumente nur von einer Handvoll erhalten geblieben, und auch diese nur aus einem zeitlich engen Rahmen und dazu fragmentarisch. Sie sind auch nicht als repräsentativ für die Vielzahl gleichartiger Firmen anzusehen, sondern rein zufällig überliefert. Die Rauchwarenbranche teilt diese Überlieferungsproblematik mit anderen Wirtschaftszweigen. Und es kommt hinzu, dass es Organisationen der Branche - vergleichbar etwa dem Börsenverein beim Buchhandel - nicht gegeben hat oder dort - wie etwa beim Archivgut der Gewerbekammer - auch auffällig wenig erhalten, wohl an sich auch wenig entstanden ist. Das gilt auch für Bestände wie Landgericht Leipzig, wo sich in der Überlieferung der Kammern für Handelssachen ebenfalls nicht mehr als Spuren finden, zumal nur Urteile, nicht auch die Prozessakten, jene aber auch nur teilweise und bloß aus einer jüngeren Registraturschicht erhalten sind. Der Grund für diese spärliche archivalische Überlieferungslage ist primär in der Kleinheit und geringen Konstanz der meisten Firmen und darin zu sehen, dass es die Gepflogenheit gab, die Dokumente bei der Auflösung zu kassieren. Ihr historischer Wert war damals und auch noch nach 1945 eigentlich unbekannt. Natürlich hatten die gravierenden Veränderungen unter den Nazis und die Bombenzerstörung auch für die Dokumente schwerwiegende Folgen.

In den ersten Jahren nach 1945 fehlte sowohl das rechtliche Instrumentarium für eine Erfassung von Schriftgut privater Firmen, es gab offensichtlich aber auch bis um 1960 keinerlei Versuche der Sicherung von archivischer Seite, so nahe das bei den Veränderungen der Eigentumsverhältnisse usw. auch gelegen haben muss. Zunächst gelang es im Stadtarchiv einzelne alte Dokumente des Handwerks - der Färber, Gerber und Weisgerber - zu erschließen. 1968 konnte von Thorer Archivgut - wenn auch nur aus den Jahren 1933-1948 - übernommen werden, auch noch in den 60er Jahren wurde ein ansehnlicher Archivgutbestand des VEB Stadtpelz (- 1962) gesichert. Gleichzeitig gab es im Staatsarchiv ähnliche Bemühungen. Schon 1966 wurde hier Archivgut z. B. der Firmen Hermsdorf und Ohanian übernommen. Anfang der 80er Jahre kamen Fragmente weiteren Archivgutes hinzu. Zu erwähnen ist die Übernahme von Fachliteratur des Hermelin-Verlages. Die Absicht, auf diesem Wege noch an historische Dokumente von Erler heranzukommen, schlug jedoch fehl. Erwähnenswert ist, dass Anfang der 70er Jahre die wichtigste Literatur zur Geschichte der Branche im 2. Hauptband der Leipzig-Bibliographie fixiert wurde. Wahrscheinlich ändert sich die Überlieferungslage erst mit der Zuständigkeit des Staatsarchivs für das Archivgut von Interpelz und Brühlpelz. Die Größe und Konstanz der beiden Registraturbildner bietet günstige Voraussetzungen dafür. Die Überlieferungsproblematik für die Privatfirmen vor wie nach 1945 lässt das wenige Überkommene relativ wertvoll erscheinen. Für sich allein haben aber die einzelnen Firmenarchivalien wenig Aussagekraft. Es schien daher zweckmäßig, sie in einem größeren zusammengefassten Bestand aufzubewahren und so der Auswertung zugänglich zu machen.

Zur Bestandsbearbeitung

Die Archivalien von 16 Privatfirmen sowohl aus der Zeit vor wie nach 1945 und zwei VEB dieser Branche sind unter der Bestandsbezeichnung "Leipziger Rauchwaren-Firmen" erschlossen worden. Das Jahr 1945 als Zäsur anzuwenden und evtl. zwei Bestände, je einen für bis 1945 und nach 1945 zu bilden, schien trotz aller Bedenken nicht zweckmäßig. Auf diese Weise ist ein zusammengefasster Bestand mit Formationsüberschreitung zustande gekommen.
Es wurde auch davon abgesehen, die beiden Schkeuditzer Firmen oder die beiden VEB abzutrennen, da die Quantität einfach zu gering gewesen wäre, die Übersichtlichkeit darunter gelitten hätte. Privatfirmen waren überdies die Vorgänger der beiden VEB, wie die AE (z. B. 252) reflektieren. Die Zusammenfassung ergab sich auch aus der Erkenntnis, dass mit weiterem Zuwachs an Archivgut dieser Betriebe oder anderer der Branche nicht mehr zu rechnen sein würde, nachdem in den letzten Jahren weitere Ermittlungen erfolglos verliefen. Aber selbst bei weiteren Ergänzungen würde es möglich sein, sie dem zusammengefassten Bestand zuzuordnen.

Für die innere Ordnung dagegen bot sich die Provenienz der Dokumente an, alphabetisch nach dem Firmennamen, innerhalb dieser die chronologische Reihung. Für diese Verfahrensweise sprechen auch der zeitliche Schwerpunkt - ab der 30er Jahre bis um 1954 - und die nahe Verwandtschaft der Dokumente - buchhalterisches Schriftgut und Firmenkorrespondenz, nur vereinzelt anderes. Die einfache Verzeichnung schien angemessen, nur in einigen Fällen bot sich erweiterte Verzeichnung an. Die Zusammenfassung in einem Findbuch dürfte die Zugänglichkeit für die Auswertung erleichtern.

Manfred Unger

Leipzig, Nov. 1985


Verweise auf korrespondierende Bestände

Akteneinheit in Beständen des StAL (- 1945)

1. Amt Leipzig Nr. 1310 (1717 - 1718)
2. Gewerbekammer Leipzig Nr. 209 - 211, 516, 1223, 1297, 1298, 1747, 1749, 1750, 2427, 2562, 2677, 3670, 3822 (1. Hälfte 20. Jhd.)

Literatur
Bibliographie zur Geschichte der Stadt Leipzig. 2. Hauptbd., Weimar 1945, S. 47 ff.
Geschäftskorrespondenz.- Steuerangelegenheiten.- Bilanzen.- Export.- Personal.
Der Bestand ist eine Zusammenfassung von fragmentarischen Überlieferungen mehrerer Rauchwarenfirmen, vor allem Rauchwarenhandelsfirmen aus Leipzig und Schkeuditz. Er ist nach diesen Firmen geordnet und umfasst zeitlich hauptsächlich das Kriegsende 1945 und die Nachkriegszeit. Enthalten sind: J. Ariowitsch, Leipzig: 30 AE, 1935 - 1952.- Deutsche Rauchwaren mbH Leipzig: 18 AE, (1938) 1944 - 1952.- VEB Edelpelz, Leipzig: 3 AE, 1951 - 1954.- Eisenbach & Stern, Leipzig: 23 AE, 1939 - 1952.- Eisenbach & Gasse, Leipzig: 8 AE, 1939 - 1951.- Carl Gründling, Schkeuditz: 43 AE, 1848 - 1952.- A. Hermsdorf, Leipzig: 40 AE, 1936 - 1954.- Kurt Jittler, Leipzig: 4 AE, 1937 - 1952.- VEB Lipsia-Pelz, Leipzig: 5 AE, 1959 - 1975.- B. Müller, Schkeuditz: 30 AE, 1897 - 1951.- H. & H. Ohanian, Leipzig: 57 AE, 1939 - 1954.- Helmut Otto, Leipzig: 14 AE 1945 - 1957.- Rödiger & Quarch: 1 AE 1939 - 1948.- C. Rückmar, Leipzig: 8 AE, 1924 - 1952.- A. Schulze, Leipzig: 7 AE, 1944 - 1953.- A. Thielemann, Leipzig: 12 AE, 1927- 1956.- Theodor Thorer, Leipzig: 14 AE, 1927 - 1950.- Thorer & Hollender: 2 AE, 1941-1950.
  • 2013 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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