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Beständeübersicht

Bestand

20970 Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG

Datierung(um 1920) 1939 - 1949
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,10
Geschichte der Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG

Im Jahr 1911 fassten Leipziger Luftfahrtenthusiasten den Entschluss, die deutsche Luftfahrt auch von Leipzig aus zu unterstützen. Bereits ein Jahr später, 1912, wurde die Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG gegründet. Dieser Gesellschaft wurde von der Stadt Leipzig ein Gelände auf der Flur Mockau und Seehausen, fortan "Flughafen Leipzig-Mockau", unentgeltlich zum Bau des Luftschiffhafens zur Verfügung gestellt. In kurzer Zeit entstanden dort Hallen für Luftschiffe (die "Sachsen" und "Viktoria Luise" waren hier untergebracht), Flugzeuge, Tankanlagen, Werkstätten und, bisher einmalig in Deutschland, ein hafeneigenes Hotelgebäude. Die feierliche Einweihung des neuen Flugplatzes fand am 22. Juni 1913 mit einem Eröffnungsflug des Luftschiffes "Sachsen" statt, bei dem auch der sächsische König an Bord war. Während des Ersten Weltkrieges bezog auch das Militär das Gelände; es wurden Flieger ausgebildet. Nach 1918 übernahm wieder die Aktiengesellschaft die Flugplatzverwaltung. Bedingt durch den Versailler Vertrag war die Ausübung des Luftsportes und Luftverkehrs zeitweilig nicht möglich, weshalb einige Hafengebäude der Industrie zugänglich gemacht wurden.
Bereits 1923, nachdem auf dem Flugplatzgelände ein Verwaltungsgebäude für Personen- und Güterabfertigung, Post und Wetterwarte entstanden war, wurde der Flughafen Leipzig-Mockau als Weltflughafen geweiht, um so auch die Leipziger Bedeutung als Messestadt zu bekräftigen. In den Jahren 1928/1929 wurden eine Reparaturwerkstatt und eine Luftbildzentrale der Junkers Flugzeugwerke errichtet.
Als sächsischer Luftfahrtsknoten fanden auf dem Gelände der Luftschiffhafen und Flugplatz AG auch luftsportliche Veranstaltungen statt, der Bevölkerung wurden stetig neue Attraktionen geboten, wie beispielsweise die Landung des Luftschiffes "Graf Zeppelin".
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten kam auch in Leipzig dem Luftsport und Luftverkehr eine wachsende Bedeutung zu. So wurde hier eine Fliegerübungsstelle der "Aero Expreß Luftbetriebsgesellschaft" für den Schul- und Ausbildungsbetrieb geschaffen. Bedingt durch die Fusion der Luftverkehrsgesellschaften zur "Deutschen Lufthansa", wurde der Luftverkehr in Leipzig-Mockau eingestellt, da der Flughafen Leipzig-Halle für den Verkehr günstiger lag, blieb jedoch als Übungsstelle, auch der neuen Luftwaffe, und Veranstalter luftsportlicher Höhepunkte – die "Graf Zeppelin" landete 1936 erneut in Leipzig – erhalten. [01]

Das Ministerium des Innern des Landes Sachsen verfügte am 27.12.1950, dass die Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG mit sofortiger Wirkung aufzulösen sei, was am 16. Januar 1951 geschah. [02] Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Im April 2011 wurde das bisher nicht erschlossene Archivgut durch Herrn Martin Kühn verzeichnet. Bei den vier Akteneinheiten mit einer Laufzeit von 1939 bis 1949 handelt es sich um Bilanzen, Inventuren und ein "Goldenes Buch der Aktienzeichner", das schon auf etwa 1920 zu datieren ist.


Folgende Akten enthalten weiterführende Informationen zur Aktiengesellschaft:

20201 Gewerbekammer Leipzig, Nr. 2584 (Festschrift zum 25jährigen Jubiläum der Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG)
20965 Riebeck-Brauerei AG, Leipzig, Nr. 566 (Belieferung des Flugplatzhotels)
20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 42 (Handelsregisterakte)

Martin Kühn

2011

[01] Vgl. Deutsche Flughäfen. Zeitschrift des Reichsverbandes der deutschen Flughäfen E.V. zur Förderung des Luftverkehrs und der Industrie zur Anlage und Einrichtung von Flughäfen: Der Flughafen Leipzig-Mockau und die Stadt Leipzig, August 1937.
[02] Vgl. Staatsarchiv Leipzig, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRB 42.
Bilanzen 1939 - 1945.- Inventuren.
Im Jahr 1912 wurde die Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG gegründet. Dieser Gesellschaft wurde von der Stadt Leipzig ein Gelände unentgeltlich zum Bau des Luftschiffhafens zur Verfügung gestellt. Die feierliche Einweihung des neuen Flugplatzes fand am 22. Juni 1913 statt.
Die Leipziger Luftschiffhafen und Flugplatz AG wurde am 16. Januar 1951 auf Befehl des Sächsischen Innenministeriums aufgelöst.
  • 2011 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-05-14 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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