Beständeübersicht
Bestand
21610 Broßelt, Max (SED)
Datierung | 1946 - 1985 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,20 |
Zur Biografie von Max Broßelt
Am 30. April 1909 wurde Max Broßelt in Marklissa, Kreis Lauban/Schlesien geboren. Von 1915 bis 1923 besuchte er die Volksschule und erlernte im Anschluss bis 1926 den Beruf des Stellmachers. Aufgrund des Einflusses der Eltern, die beide der SPD angehörten, wurde er bereits 1923 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend. Außerdem gehörte er dem Arbeiter-, Turn- und Sportbund an. Aufgrund dieser Betätigung wurde er nach dem Lehrabschluss arbeitslos. Im Dezember 1926 wurde er Mitglied der SPD, der er bis 1931 angehörte. Anfang 1927 fand er eine Arbeit in seinem Beruf in der Ausziehtisch- und Möbelfabrik Heinke in Langenöls. Zur gleichen Zeit wurde er Mitglied im Deutschen Holzarbeiterverband, wo er als Kassierer bis 1933 aktiv war. Im August 1927 zog er nach Döbeln und war dort als Karosseriestellmacher bzw. als Parkettleger tätig. Ab 1933 war er meist nur kurzfristig bei verschiedenen Firmen beschäftigt und zwischendurch arbeitslos. 1933 wurde er im Zuge der Überführung des ADGB Mitglied der DAF. Als gelernter Stellmacher wurde er 1940 zur Arbeit in das Karosseriewerk Döbeln dienstverpflichtet. Dort war er bis auf die Unterbrechung durch Einberufungen bis Mai 1945 tätig.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges trat er wieder der SPD bei und wurde bei den ersten innerparteilichen Wahlen Mitglied des SPD-Vorstandes Döbeln. Er trat aktiv für die "Vereinigung der beiden Arbeiterparteien" ein und wurde im Zuge der Vereinigung der Parteien im April 1946 Mitglied der SED.
Im Mai 1946 wurde Broßelt zunächst politischer Mitarbeiter des SED-Kreisvorstandes Döbeln. Von Juni 1946 bis März 1949 übernahm er die Funktion des Paritätischen Vorsitzenden des Kreisvorstandes Döbeln, gemeinsam mit Hans Vogelsang. Seit 1947 war er Mitglied des Landesvorstandes Sachsen der SED und seit den ersten Kommunalwahlen im Herbst 1946 Abgeordneter des Kreistages Döbeln. Nach einer kurzen Tätigkeit als Mitarbeiter der Landesleitung Sachsen der SED in Dresden war er von Mai 1949 bis Ende März 1950 als 1. Kreissekretär der SED im Kreis Oschatz tätig. Im Dezember 1949 wurde er zum Sekretär der SED-Landesleitung Sachsen gewählt, verantwortlich für Landwirtschaft. Diese Funktion hatte er bis zur Konstituierung der Bezirksorganisation Dresden ausgeübt. Von 1952 bis Januar 1954 war er als 2. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden tätig. In dieser Zeit war er auch Abgeordneter des Bezirkstages Dresden.
1954 absolvierte er einen Einjahres-Lehrgang an der Parteihochschule "Karl Marx" beim ZK der SED. Nach dem Abschluss des Studiums war er von 1955 bis 1959 als Parteiorganisator des ZK der SED und Sekretär der Parteiorganisation im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der DDR beschäftigt.
Von 1959 an führte Broßelt verantwortungsvolle Funktionen in der VdgB aus. Er war von 1959 bis 1962 als Sekretär des Zentralvorstandes der VdgB tätig und übernahm von 1959 bis 1976 die Funktion des 1. Sekretärs des Bezirksvorstandes Leipzig der VdgB. Seit 1963 war er Abgeordneter des Bezirkstages Leipzig, dort Mitglied der Kommission Finanzen und Preise, seit 1965 als deren Vorsitzender. Broßelt war Mitglied im Bezirkslandwirtschaftsrat Leipzig. 1977 ging er in den Ruhestand. Er erhielt 1979 den "Vaterländischen Verdienstorden" in Gold. Max Broßelt war mit Erna B., geb. Lorenz, geb. am 22.02.1908, verheiratet und hatte zwei Kinder.
Quellen: 21692 - SED, Sammlung Erinnerungen, Nr. V/5/048; 21699 - SED, Sammlung Kaderunterlagen, Nr. 774.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der 23 Verzeichnungseinheiten umfassende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2021 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Juni 2021
Am 30. April 1909 wurde Max Broßelt in Marklissa, Kreis Lauban/Schlesien geboren. Von 1915 bis 1923 besuchte er die Volksschule und erlernte im Anschluss bis 1926 den Beruf des Stellmachers. Aufgrund des Einflusses der Eltern, die beide der SPD angehörten, wurde er bereits 1923 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend. Außerdem gehörte er dem Arbeiter-, Turn- und Sportbund an. Aufgrund dieser Betätigung wurde er nach dem Lehrabschluss arbeitslos. Im Dezember 1926 wurde er Mitglied der SPD, der er bis 1931 angehörte. Anfang 1927 fand er eine Arbeit in seinem Beruf in der Ausziehtisch- und Möbelfabrik Heinke in Langenöls. Zur gleichen Zeit wurde er Mitglied im Deutschen Holzarbeiterverband, wo er als Kassierer bis 1933 aktiv war. Im August 1927 zog er nach Döbeln und war dort als Karosseriestellmacher bzw. als Parkettleger tätig. Ab 1933 war er meist nur kurzfristig bei verschiedenen Firmen beschäftigt und zwischendurch arbeitslos. 1933 wurde er im Zuge der Überführung des ADGB Mitglied der DAF. Als gelernter Stellmacher wurde er 1940 zur Arbeit in das Karosseriewerk Döbeln dienstverpflichtet. Dort war er bis auf die Unterbrechung durch Einberufungen bis Mai 1945 tätig.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges trat er wieder der SPD bei und wurde bei den ersten innerparteilichen Wahlen Mitglied des SPD-Vorstandes Döbeln. Er trat aktiv für die "Vereinigung der beiden Arbeiterparteien" ein und wurde im Zuge der Vereinigung der Parteien im April 1946 Mitglied der SED.
Im Mai 1946 wurde Broßelt zunächst politischer Mitarbeiter des SED-Kreisvorstandes Döbeln. Von Juni 1946 bis März 1949 übernahm er die Funktion des Paritätischen Vorsitzenden des Kreisvorstandes Döbeln, gemeinsam mit Hans Vogelsang. Seit 1947 war er Mitglied des Landesvorstandes Sachsen der SED und seit den ersten Kommunalwahlen im Herbst 1946 Abgeordneter des Kreistages Döbeln. Nach einer kurzen Tätigkeit als Mitarbeiter der Landesleitung Sachsen der SED in Dresden war er von Mai 1949 bis Ende März 1950 als 1. Kreissekretär der SED im Kreis Oschatz tätig. Im Dezember 1949 wurde er zum Sekretär der SED-Landesleitung Sachsen gewählt, verantwortlich für Landwirtschaft. Diese Funktion hatte er bis zur Konstituierung der Bezirksorganisation Dresden ausgeübt. Von 1952 bis Januar 1954 war er als 2. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden tätig. In dieser Zeit war er auch Abgeordneter des Bezirkstages Dresden.
1954 absolvierte er einen Einjahres-Lehrgang an der Parteihochschule "Karl Marx" beim ZK der SED. Nach dem Abschluss des Studiums war er von 1955 bis 1959 als Parteiorganisator des ZK der SED und Sekretär der Parteiorganisation im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der DDR beschäftigt.
Von 1959 an führte Broßelt verantwortungsvolle Funktionen in der VdgB aus. Er war von 1959 bis 1962 als Sekretär des Zentralvorstandes der VdgB tätig und übernahm von 1959 bis 1976 die Funktion des 1. Sekretärs des Bezirksvorstandes Leipzig der VdgB. Seit 1963 war er Abgeordneter des Bezirkstages Leipzig, dort Mitglied der Kommission Finanzen und Preise, seit 1965 als deren Vorsitzender. Broßelt war Mitglied im Bezirkslandwirtschaftsrat Leipzig. 1977 ging er in den Ruhestand. Er erhielt 1979 den "Vaterländischen Verdienstorden" in Gold. Max Broßelt war mit Erna B., geb. Lorenz, geb. am 22.02.1908, verheiratet und hatte zwei Kinder.
Quellen: 21692 - SED, Sammlung Erinnerungen, Nr. V/5/048; 21699 - SED, Sammlung Kaderunterlagen, Nr. 774.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der 23 Verzeichnungseinheiten umfassende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2021 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Juni 2021
Persönliche Dokumente.- Auszeichnungen.- Glückwunschschreiben.- Bilddokumente.- Artikel und Referate.- Korrespondenz mit der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR.
30.04.1909 - 25.09.1990 ; Stellmacher, Vorsitzender der Kreisleitung Döbeln der SED (1946 - 1949), Landesleitung Sachsen und Bezirksleitung Dresden der SED (1950 - 1954), Zentralvorstand und Bezirksvorstand Leipzig der VdgB (1959 - 1962)
- 2001 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5