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Beständeübersicht

Bestand

21625 Georgi, Paul (KPD)

Datierung1918 - 1983
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,11
Zur Biografie von Paul Georgi

Hermann Paul Georgi wurde am 9. Oktober 1900 in Leipzig geboren, wo er am 25. August 1983 verstarb. Georgi war mit Charlotte Georgi, geb. Schirmer, verheiratet. Von 1915 bis 1918 erlernte er den Beruf des Eisendrehers bei der Firma Jacobi & Eichhorn, Leipzig-Leutzsch. 1918 wurde er zum Militär eingezogen und diente bis zum Ende des 1. Weltkrieges. Ab 1919 arbeitete er wieder als Dreher in der Lehrfirma in Leipzig. Zur gleichen Zeit organisierte er sich gewerkschaftlich und trat in die USPD ein. Georgi war als Eisendreher und Reparaturschlosser bei verschiedenen Leipziger Firmen beschäftigt.
1920 trat er der KPD bei. 1924 trat er wegen politischer Differenzen wieder aus, war aber weiterhin gewerkschaftlich als Vertrauensmann und im Betriebsrat aktiv. 1932 trat er erneut der KPD bei. Im August 1933 wurde er als Funktionär der illegalen RGO (Revolutionären Gewerkschafts-Opposition) verhaftet und vom Oberlandesgericht Dresden am 12. Juli 1934 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zu 1 Jahr und 3 Monaten Zuchthaus verurteilt. Die Strafe war am 12. Dezember 1934 in Waldheim verbüßt. Nach der Haftentlassung arbeitete er bei der Firma Müller & Montag in Leipzig.
Im Juli 1942 wurde Georgi zum Militärdienst eingezogen. Kurz vor dem Kriegsende in Leipzig am 18. April 1945 entfernte er sich von der Truppe und meldete sich bei den Amerikanern. Von April bis Juni 1945 war er in Bad Kreuznach in Kriegsgefangenschaft. Aus der Gefangenschaft wurde er nach Westdeutschland entlassen, ging aber im September 1945 in die Ostzone.
Nach seiner Rückkehr trat er erneut in die KPD ein. In Leipzig arbeitete er bei der Firma Müller & Montag als Dreher. Dort war er Betriebsgruppenleiter der KPD und setzte sich später für die Vereinigung zwischen KPD- und SPD-Betriebsgruppe ein. Anfang 1946 wurde er zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt, später war er Vorsitzender der Betriebsgewerkschaftsleitung. Seit September 1946 war als Stadtverordneter der Stadtverwaltung Leipzig tätig. Im Mai 1949 wurde Georgi zunächst kommissarisch als Werkleiter eingesetzt und war dann 1951 als Werkleiter des VEB Fräsmaschinenbau Leipzig, früher Müller & Montag (VVB Werkzeugmaschinenbau und Werkzeuge) tätig. Ab 1952 arbeitete er in diesem Betrieb als Leiter der Abt. Arbeitskräfte. Seit Juli 1952 war er bei der SED-Stadtbezirksleitung 14 als Sekretär beschäftigt.
Quellen: 21625 Paul Georgi, Nr. 1; 20036 Zuchthaus Waldheim, Nr. 19170; 21699 SED, Sammlung Kaderunterlagen, Nr. 979; 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 17055.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.

Antje Reißmann
Juni 2020
Persönliche Dokumente.- Gruß- und Glückwunschschreiben.- Politische Verfolgung.- Bilddokumente.
09.10.1900 - 25.08.1983; Dreher, Teilnehmer am antifaschistischen Widerstandskampf, Werkleiter des VEB Fräsmaschinenbau Leipzig (1949 - 1952)
  • 2020 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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