Beständeübersicht
Bestand
Geschichte des Forstrentamtes Wermsdorf
Die Bildung der sächsischen Forstrentämter erfolgte durch die "Bekanntmachung, die Aufhebung der Rentämter, die Errichtung von Bauverwalterstellen und Forstrentämtern und die Verwaltung der Intraden betreffend" [01] vom 21. Februar 1865. Im Königreich Sachsen wurde in Entsprechung der 15 vorhandenen Forstbezirke die gleiche Anzahl an Forstrentämtern eingerichtet. Die Forstrentämter waren dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums zugeordnet.
Das Forstrentamt Wermsdorf nahm seine Tätigkeit am 1. April 1865 auf. Es war Nachfolgebehörde der Rentämter Mutzschen, Mügeln und Oschatz und für den Forstbezirk Wermsdorf zuständig. Dieser umfasste das Gebiet der neu geschaffenen Gerichtsamtsbezirke Wermsdorf, Oschatz und Strehla. Der Forstrentbeamte war Mitglied des Forstverwaltungsamtes, dessen Vorstand der Oberforstmeister in Wermsdorf war. [02] In reinen Kassen- und Rechnungsgeschäften war das Forstrentamt unmittelbar dem Finanzministerium unterstellt. [03]
Territorialer Zuständigkeitsbereich des Forstrentamtes Wermsdorf war der Forstbezirk Wermsdorf (Forstbezirk XV) mit folgenden Revieren:
Revier Wermsdorf
Revier Luppa
Revier Reudnitz
Revier Naunhof
Revier Ehrenberg
Revier Zwenkau
Revier Planitz
Revier Hohburg
Die Tätigkeit des Forstrentamtes umfasste die Erhebung sowie die Be- und Abrechnung der als Intraden bezeichneten staatlichen Einnahmen, inklusive der Jagdkartengelder. Die Behörde war verpflichtet, das staatliche Eigentum zu erhalten und staatliche Nutzungsrechte wahrzunehmen. Sie nahm die von ihr berechneten Pachtgelder für kleinere staatliche Grundstücke, Teiche und staatliche Nutzungsrechte ein.
Zum Forstrentbeamten wurde 1865 Richard von Pape ernannt. Spätestens seit 1870 war Franz Edwin Löwe in dieser Funktion tätig.
1871 wurde die Zahl der sächsischen Forstbezirke auf elf reduziert, der Forstbezirk Wermsdorf und der Forstbezirk Colditz wurden zusammengelegt. Das Forstrentamt Wermsdorf bestand neben dem Forstrentamt Colditz jedoch innerhalb des neu gebildeten Forstbezirks Grimma (Forstbezirk XI) weiter. Dem neuen Forstrentamtsbezirk Wermsdorf blieben die gleichen Reviere zugeordnet wie 1865. Lediglich das Revier Planitz wurde nicht mehr durch das Forstrentamt Wermsdorf verwaltet.
1875 wurde das Forstrentamt Wermsdorf aufgelöst und das Forstrentamt Oschatz gebildet. Das Forstrentamt Colditz dagegen wurde erst 1880 durch das Forstrentamt Wurzen abgelöst.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
2000 kamen Unterlagen der Forstkasse Grimma im Zuge einer Bestandsbereinigung aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden in das Sächsische Staatsarchiv Leipzig. Bei Provenienzprüfungen am 1,80 lfm umfassenden Bestand wurde festgestellt, dass hier Akten des Forstrentamtes Wermsdorf enthalten waren. Sie wurden entnommen und zu dem Bestand Forstrentamt Wermsdorf zusammengefasst.
Die Klassifikation des vorliegenden Bestandes orientiert sich vor allem an den thematischen Inhalten des überlieferten Schriftguts.
Im Zuge der Erschließung wurden fortlaufende Archivsignaturen vergeben, Titel gebildet und diese wenn nötig durch Enthält-Vermerke erläutert. Neben diesen grundlegenden Verzeichnungselementen wurden auch die Registratursignaturen aufgenommen, um die frühere Bearbeitung bzw. die Zuordnung der Akte innerhalb der Registraturordnung rekonstruieren zu können.
Der Bestand enthält 12 Akten und umfasst 0,2 lfm. Die Unterlagen betreffen den Zeitraum 1844 – 1875.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung zur Verwaltung und Tätigkeit der Behörde ist sehr lückenhaft. Die meisten Unterlagen betreffen Steuern, Dienste, Abgaben und Pacht.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig:
20165 Oberforstmeisterei Grimma (1704 – 1932)
20167 Forstrevier Reudnitz (um 1830 – 1930)
22147 Forstrevier Naunhof (1540 – 1910)
22148 Forstrevier Planitz (1822 – 1873)
22151 Forstrevier Zwenkau (1741 – 1926)
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden:
10851 Ministerium der Finanzen (1831 – 1945)
10858 Sächsische Landesforstverwaltung (1815 – 1945)
10859 Forsteinrichtungsamt (1812 – 1945)
Quellen und Literatur
Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935.
Katrin Heil
Oktober 2009
[01] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 84 ff.
[02] Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935, S. 137. Oberforstmeister war seit 1865 Karl Heinrich Wilhelm Zinkernagel, ihm folgte spätestens 1870 Gustav Oskar Brunst im Amt. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1870, S. 281.
[03] Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935, S. 137.
22195 Forstrentamt Wermsdorf
Datierung | 1844 - 1875 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,20 |
Geschichte des Forstrentamtes Wermsdorf
Die Bildung der sächsischen Forstrentämter erfolgte durch die "Bekanntmachung, die Aufhebung der Rentämter, die Errichtung von Bauverwalterstellen und Forstrentämtern und die Verwaltung der Intraden betreffend" [01] vom 21. Februar 1865. Im Königreich Sachsen wurde in Entsprechung der 15 vorhandenen Forstbezirke die gleiche Anzahl an Forstrentämtern eingerichtet. Die Forstrentämter waren dem Geschäftsbereich des Finanzministeriums zugeordnet.
Das Forstrentamt Wermsdorf nahm seine Tätigkeit am 1. April 1865 auf. Es war Nachfolgebehörde der Rentämter Mutzschen, Mügeln und Oschatz und für den Forstbezirk Wermsdorf zuständig. Dieser umfasste das Gebiet der neu geschaffenen Gerichtsamtsbezirke Wermsdorf, Oschatz und Strehla. Der Forstrentbeamte war Mitglied des Forstverwaltungsamtes, dessen Vorstand der Oberforstmeister in Wermsdorf war. [02] In reinen Kassen- und Rechnungsgeschäften war das Forstrentamt unmittelbar dem Finanzministerium unterstellt. [03]
Territorialer Zuständigkeitsbereich des Forstrentamtes Wermsdorf war der Forstbezirk Wermsdorf (Forstbezirk XV) mit folgenden Revieren:
Revier Wermsdorf
Revier Luppa
Revier Reudnitz
Revier Naunhof
Revier Ehrenberg
Revier Zwenkau
Revier Planitz
Revier Hohburg
Die Tätigkeit des Forstrentamtes umfasste die Erhebung sowie die Be- und Abrechnung der als Intraden bezeichneten staatlichen Einnahmen, inklusive der Jagdkartengelder. Die Behörde war verpflichtet, das staatliche Eigentum zu erhalten und staatliche Nutzungsrechte wahrzunehmen. Sie nahm die von ihr berechneten Pachtgelder für kleinere staatliche Grundstücke, Teiche und staatliche Nutzungsrechte ein.
Zum Forstrentbeamten wurde 1865 Richard von Pape ernannt. Spätestens seit 1870 war Franz Edwin Löwe in dieser Funktion tätig.
1871 wurde die Zahl der sächsischen Forstbezirke auf elf reduziert, der Forstbezirk Wermsdorf und der Forstbezirk Colditz wurden zusammengelegt. Das Forstrentamt Wermsdorf bestand neben dem Forstrentamt Colditz jedoch innerhalb des neu gebildeten Forstbezirks Grimma (Forstbezirk XI) weiter. Dem neuen Forstrentamtsbezirk Wermsdorf blieben die gleichen Reviere zugeordnet wie 1865. Lediglich das Revier Planitz wurde nicht mehr durch das Forstrentamt Wermsdorf verwaltet.
1875 wurde das Forstrentamt Wermsdorf aufgelöst und das Forstrentamt Oschatz gebildet. Das Forstrentamt Colditz dagegen wurde erst 1880 durch das Forstrentamt Wurzen abgelöst.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
2000 kamen Unterlagen der Forstkasse Grimma im Zuge einer Bestandsbereinigung aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden in das Sächsische Staatsarchiv Leipzig. Bei Provenienzprüfungen am 1,80 lfm umfassenden Bestand wurde festgestellt, dass hier Akten des Forstrentamtes Wermsdorf enthalten waren. Sie wurden entnommen und zu dem Bestand Forstrentamt Wermsdorf zusammengefasst.
Die Klassifikation des vorliegenden Bestandes orientiert sich vor allem an den thematischen Inhalten des überlieferten Schriftguts.
Im Zuge der Erschließung wurden fortlaufende Archivsignaturen vergeben, Titel gebildet und diese wenn nötig durch Enthält-Vermerke erläutert. Neben diesen grundlegenden Verzeichnungselementen wurden auch die Registratursignaturen aufgenommen, um die frühere Bearbeitung bzw. die Zuordnung der Akte innerhalb der Registraturordnung rekonstruieren zu können.
Der Bestand enthält 12 Akten und umfasst 0,2 lfm. Die Unterlagen betreffen den Zeitraum 1844 – 1875.
Überlieferungsschwerpunkte
Die Überlieferung zur Verwaltung und Tätigkeit der Behörde ist sehr lückenhaft. Die meisten Unterlagen betreffen Steuern, Dienste, Abgaben und Pacht.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig:
20165 Oberforstmeisterei Grimma (1704 – 1932)
20167 Forstrevier Reudnitz (um 1830 – 1930)
22147 Forstrevier Naunhof (1540 – 1910)
22148 Forstrevier Planitz (1822 – 1873)
22151 Forstrevier Zwenkau (1741 – 1926)
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden:
10851 Ministerium der Finanzen (1831 – 1945)
10858 Sächsische Landesforstverwaltung (1815 – 1945)
10859 Forsteinrichtungsamt (1812 – 1945)
Quellen und Literatur
Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935.
Katrin Heil
Oktober 2009
[01] Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1865, S. 84 ff.
[02] Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935, S. 137. Oberforstmeister war seit 1865 Karl Heinrich Wilhelm Zinkernagel, ihm folgte spätestens 1870 Gustav Oskar Brunst im Amt. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1870, S. 281.
[03] Richter, Albert, Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung, Dresden 1935, S. 137.
Grundstücke.- Steuern.- Straßenbau.
Angaben siehe 2.3.5.2 Forstverwaltung.
- 2009 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5