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Beständeübersicht

Bestand

22512 Max Gotthilf Richter & Co., Leipzig

Datierung1936 - 1994
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,55

Bestand enthält auch 7 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Geschichte der Fa. Max Gotthilf Richter & Co., Leipzig

Die Firma Max Gotthilf Richter & Co. wurde im Januar 1911 errichtet und unter HR 14712 ins Leipziger Handelsregister eingetragen (1938 umgeschrieben auf HRA 2078). Zwischen April 1913 und Januar 1933 firmierte sie als Max Gotthilf Richter, Kammerling & Co. Die Leipziger Betonbaufirma spezialisierte sich auf Industriebauten und realisierte vor allem in den 1920er und 1930er Jahren große Stahlbetonkonstruktionen.[01]
1953 und 1955 wurde die Firma kurzzeitig unter Treuhandschaft gestellt (Treuhänder 1953: Helmut Vogel; 1955: Herbert Fritz Korn). 1957 trat die Deutsche Investitionsbank als Kommandantistin ein (staatliche Beteiligung), weiterer Kommandantist war Gotthilf Martin Richter, persönlich haftender Gesellschafter Christian Max Richter. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1962 war nicht mehr die Deutsche Investitionsbank Berlin, sondern der VEB (St) Baukombinat in Leipzig Kommanditistin (staatliche Beteiligung). Trotz der schrittweisen Verstaatlichung blieb die Firma noch über 1990 hinaus weiterbestehen. 1997 wurde die Liquidation eingeleitet.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der Bestand wurde dem Staatsarchiv Leipzig im Oktober 2019 von dem Enkel Max Gotthilf Richters, Helmut Richter, geschenkt. Den Schwerpunkt bildeten sechs 16-mm-Filmrollen zum Bau der Triebtalbrücke als Umkehr-Original, teilweise in Farbe, sowie ein Film zum Bau der Saalsteinbrücke; hinzu kamen einige Unterlagen zur Geschichte des Unternehmens vor 1990 und zur rechtlichen Auseinandersetzung über eine Rückübertragung nach 1990.
Die Filme wurden durch das Sachgebiet AV-Medien, Konstantin Wiesinger, noch im Jahr 2019 technisch bearbeitet und erschlossen und im Folgejahr über einen externen Dienstleister analog kopiert und anschließend digitalisiert.
Die schriftlichen Unterlagen wurden Anfang 2020 durch die Auszubildenden Benjamin Hanke und Jan Hunger erschlossen; lediglich 0,01 lfm wurden kassiert (Baumaßnahmen zu einem Schuppen). Die abschließende Bearbeitung verzögerte sich aufgrund der Corona-Pandemie und konnte erst im Mai 2021 erfolgen.

Überlieferungsschwerpunkte

Es handelt sich um einen Splitterbestand; die schriftliche Überlieferung ist im Umfang sehr gering und ermöglicht kaum Aussagen über die Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Bemerkenswert sind vor allem die professionell gestalteten Film-Dokumentationen zum Bau der Triebtalbrücke und der Saalsteinbrücke aus den Jahren 1937 und 1939.

Hinweise für die Benutzung

Der Bestand enthält sowohl Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 des Sächsischen Archivgesetzes erst dreißig Jahre nach der Entstehung benutzt werden dürfen, als auch Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich. Aus Datenschutzgründen werden Verzeichnungsangaben, die einer Schutzfrist unterliegen, in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt. Wir empfehlen eine Nachfrage beim Staatsarchiv Leipzig.

Verweise auf korrespondierende Bestände

Weitere Quellen zum Unternehmen befinden sich im Staatsarchiv Leipzig in den Beständen 20124 Amtsgericht Leipzig (Handelsregisterunterlagen), 20198 Oberversicherungsamt Leipzig (Akte zur Betriebskrankenkasse), 21033 Reichsbankhauptstelle Leipzig mit Nebenstellen (Devisenprüfungen), 20205 Wirtschaftskammer Leipzig (Erfassungsbogen Juni 1945), 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, 20733 VEB Baukombinat Leipzig sowie 22348 VE Wohnungs- und Gesellschaftsbaukombinat Leipzig (Verstaatlichung 1972 / Staatliche Beteiligung).

Fotografische Überlieferung wurde durch Helmut Richter im November 2017 dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig übergeben. Weitere Informationen enthält die Publikation "NEUES AUS BETON UND STAHL. Neubauten der 1920er und 1930er Jahre in Sachsen im Fokus des Ateliers Hermann Walter": Begleitband zur Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, 5. Februar – 17. Mai 2020 / Stadtgeschichtliches Museum Leipzig (Hg.): PRO LEIPZIG, 2019.

Dr. Thekla Kluttig

Mai 2021


[01] Siehe https://www.bauwelt.de/das-heft/heftarchiv/Ein-saechsischer-Bauunternehmer-3522290.html (letzter Aufruf 31.05.2021).
Filme zum Bau der Triebtalbrücke und der Saalsteinbrücke.- Bilanzen.- Lagepläne.- Rechtsstreit um Rückübertragung.- Familiäre Filmaufnahmen.
Die Firma Max Gotthilf Richter & Co. wurde im Januar 1911 errichtet und unter HR 14712 ins Leipziger Handelsregister eingetragen (1938 umgeschrieben auf HRA 2078). 1953 und 1955 wurde die Firma kurzzeitig unter Treuhandschaft gestellt. 1957 trat zunächst die Deutsche Investitionsbank als Kommandantistin ein (staatliche Beteiligung), weitere Schritte der Verstaatlichung folgten. 1997 wurde die Liquidation eingeleitet.
  • 2021 | Findbuch / Datenbank
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