Beständeübersicht
Bestand
33519 Nachlass Familie Rathgeber
| Datierung | 1807 - 2002 |
|---|---|
| Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
| Umfang (nur lfm) | 3,20 |
Der Bestand enthält auch 7 Archivalien, die vor allem aus rechtlichen Gründen oder aufgrund der laufenden Bearbeitung hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
1. Firmen- und Familiengeschichte
1.1. C. A. Roscher Nachf., Markersdorf
Kommerzienrat Carl Christian Rathgeber übernahm 1886 die im Jahr 1860 gegründete Firma C. A. Roscher in Markersdorf, die er zunächst bis 1905 gemeinsam mit dem früheren Prokuristen August Lieske unter der Firma C. G. Roscher Nachf., und danach als Alleininhaber fortführte und zu einem umfangreichen und führenden Unternehmen seiner Branche mit dem Hauptgeschäftssitz in Markersdorf und vier Zweigfabriken in Reitzenthal (Köthensdorf-Reitzenhain), Ober-Crottendorf, Wiederau und Oberlungwitz ausbaute und 1917 in eine Aktiengesellschaft unter der Firma C. G. Roscher Nachfolger Aktiengesellschaft mit Sitz in Markersdorf überführte, aus deren Vorstand er zum 1. Oktober 1920 ausschied und der er bis März 1928 als Aufsichtsratsmitglied angehörte.[01]
Die hauptsächlichsten Fabrikate seiner Strick- und Wirkwarenfabriken waren Strumpf-, Trikot- und Woll-Phantasiewaren sowie feine Sportartikel. Öffentliche Anerkennung erhielten die Fabrikate der Fima durch Verleihung der Goldenen Medaille auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden im Jahr 1911. Die Geschäftsausdehnung erstreckte sich auf Deutschland und alle europäischen Länder, ebenso auf Amerika, Afrika und Australien. Die Erzeugnisse des Stammhauses in Markersdorf, sowie der Filialen Wiederau, Reitzenhain und Oberlungwitz wurden vom Hauptgeschäft aus expediert, während die Fabrik Crottendorf den Exportversand selbst vornahm. 25 Vertreter, davon je einer in Hamburg, Bremen und Berlin sowie an weiteren 22 Haupthandelsplätzen des Auslandes, beschäftigten sich mit der Verbreitung der Fabrikate. Sechs Reisende bereisten jährlich zwei Mal Deutschland und die Schweiz.[02] Bereits vor Beginn des Ersten Weltkrieges bestanden größere Militär-Lieferverträge, die während des Krieges, nach Wegfall der Exportmöglichkeiten ins nunmehr feindliche Ausland und der Beschlagnahmung von Wolle, durch Carl Rathgeber erfolgreich ausgebaut werden konnten und dem Unternehmen in Zeiten wirtschaftlich schwieriger Zeiten für die Textilindustrie, weiterhin umfangreiche Aufträge und Umsätze sicherte.[03]
Das Personal der Firma gliederte sich um 1913 in 3 Prokuristen (Gustav Bräuer, Oswald Müller und Carl Schuricht), 112 Beamte, darunter 6 Betriebsleiter und 12 Werkmeister, 6 Reisende und 25 Vertreter. Bei seiner Übernahme im Jahr 1886 waren ca. 200 Arbeitskräfte, 25 Jahre später, 1000 Arbeitskräfte in seinen Fabriken und die gleiche Anzahl von Arbeitern und Arbeiterinnen in der Hausindustrie beschäftigt. An den fünf Betriebsstandorten bestanden insgesamt sechs Beamtenwohnhäuser sowie in Markersdorf ein Mädchenheim (Arbeiterinnen-Wohnheim). In Markersdorf bestand eine eigene Krankenkasse für die Angestellten und Arbeiter der Firma.[04] Speiseräume, Garderoben, Dampfheizung und Wasserleitungen waren in allen Zweigbetrieben vorhanden. Zur Abwendung von Feuerschäden standen in Markersdorf und Reitzenthal mehrere Dampfspritzen. Als Materialien wurden hauptsächlich wollene und baumwollene Garne, Flors und Seide verarbeitet. Das Maschinensortiment bestand aus ca. 1000 Hand- und Motorstrickmaschinen, französischen Rundstühlen, Rascheln, Cotton-Maschinen, mehreren hundert Hilfsmaschinen, Näh- und Kettelmaschinen, Besatz- und Rauhmaschinen. Vier Dampfkessel, vier Dampfmaschinen, drei Dynamos, eine Akkumulatorenbatterie und drei Turbinen erzeugten die erforderliche Betriebskraft, in Wiederau versorgte eine Azetylen-Lichtanlage und in der Fabrik Crottendorf eine Sauggas-Anlage die Betriebsanlagen mit elektrischem Licht. Der Transport der Güter erfolgte innerhalb der Fabrikanlagen u. a. mittels einer elektrischen Förderbahn und fünf Aufzügen. Bahnstation für die Stammfabrik war Markersdorf-Taura an der Chemnitztal-Bahn.[05]
Chronologie[06]
Die C. A. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft im Markersdorf ist zum 18. Oktober 1917 mit Wirkung ab 1. Januar 1917 gegründet und im Januar 1918 im Handelsregister des Amtsgerichts Burgstädt[07] eingetragen worden. Sie bestand unter dieser Firmierung bis 31. März 1928. Ihre Gründer waren: Kommerzienrat Carl Christian Rathgeber und Bertha Rathgeber, geb. Voß, Markersdorf; Joh. Friedrich Rathgeber, Mühlhausen; der vereidigte Bücherrevisor August Wilhelm Riebel und Emma Riebel, geb. Rathgeber, Dresden. Kommerzienrat Carl Rathgeber brachte in die Aktiengesellschaft die von ihm unter der Firma C. A. Roscher Nachf. in Markersdorf betriebene Strick- und Wirkwarenfabrik mit den vier Zweigfabriken auf Grundlage der Bilanz vom 31. Dezember 1916 ein. Das Kapital von 2 Mio Mark in 2000 Aktien à 1000 Mark wurde in pari [Nennwert/Kurswert] von den Gründern übernommen. Die Aktienminorität ist 1920 an die Overseas Securities Corporation in New York verkauft worden, die gleichzeitig einen großen Veredlungskredit in ausländischen Valuta zur Verfügung stellte, um eine stärkere Exportausrichtung der Firma zu ermöglichen. Die Mehrheit der Aktien verblieb in den Händen der deutschen Konsorten. Die Dividenden in den Jahren 1917 bis 1920 beliefen sich auf 10, 5, 15 bzw. 25%. Die Direktion lag zunächst in den Händen von Carl Rathgeber, ab 1. Oktober 1920 in den Händen von Friedrich Brandt und Paul Einenkel. Der Aufsichtsrat bestand 1917/1918 aus August Wilhelm Riebel, Dresden (1917 – 1919); Bankdirektor Karl von Auw, Chemnitz (1917 – 1919) und Emil Wagner, Calw in W. (1917 – 1919).
Später setzte sich der Aufsichtsrat zusammen aus dem Fabrikbesitzer Horst Pfotenhauer, Wittgensdorf, als Vorsitzender des Aufsichtsrates (1920); dem Kaufmann August Wilhelm Riebel, Dresden, als 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates (1920, 1924) und Kommerzienrat Carl Rathgeber, Markersdorf, als 2. Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates (1920, 1924). Weitere Aufsichtsratsmitglieder waren: Kommerzienrat E. Reinhold Häberle, Schloss Glienig (1920) bzw. München (1924); Bankdirektor Carl Jagemann, Direktor der Darmstädter- und Nationalbank, K. a. A., Filiale Chemnitz (1920, 1924); Bankdirektor Kurt Kästner, Direktor der sächsischen Filialen der Darmstädter und Nationalbank K. a. A., Dresden (1920, 1924); Fabrikbesitzer und Generaldirektor William Schulz, Zschopau (1920, 1924); Kaufmann Herbert Speidel, München (1920); als Generalbevollmächtigter von M. M. Warburg & Co., Hamburg, Dr. jur. E. Spiegelberg, Hamburg (1920, 1924) und im Jahr 1924 Direktor Hans Anhegger, Chemnitz, sowie Arno Kressner als Vertreter des Betriebsrates. Die Prokuristen waren zunächst Rudolf Max Güra und Richard Hermann Steinbach, Markersdorf, sowie Paul Quellmalz, Crottendorf, und im Jahr 1920 Albin Geipel, Markersdorf, und Paul Quellmalz, Crottendorf.[08] Im Jahr 1924 beschäftigte der Betrieb ca. 1500 Arbeitskräfte, 12 Vertreter in Deutschland und 9 im Ausland. Zur Verarbeitung gelangten jegliche Arten von Woll- und Baumwollgarnen für einen Jahresbedarf von ca. 350 000 Kilo Garn bei einem Garnlager von ca. 70 000 Kilo. Zur Herstellung der Strick- und Wirkwaren verfügte das Unternehmen über einen modernen Maschinenpark von insgesamt ca. 1900 Maschinen, wie Rundstühlen, Rundstrickmaschinen, alle Arten Hand- und Motorflachstrick- und Mindermaschinen sowie sämtliche erforderlichen Konfektionsmaschinen. Darüber hinaus verfügte das Unternehmen über eine modern ausgestattete Reparaturabteilung und eine moderne, maschinell eingerichtete Kartonagen-Abteilung, die den Betrieb mit sämtlichen erforderlichen Versand- und Luxuskartons versorgte.[09]
Zum 1. April 1928 erfolgte der Zusammenschluss der Firma C. A. Roscher Nachfolger Aktiengesellschaft, Markersdorf, mit den Firmen Altmann & Co. GmbH, Lichtenstein-Callnberg, Lud. Wagner, Calw, sowie Stern & Stern & Co. m. b. H., Stuttgart. Die Firma C. A. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft als aufnehmende Firma änderte ihren Namen in Alrowa Deutsche Strickerei-Aktiengesellschaft mit Sitz in Chemnitz.[10] Die Betriebe in Stuttgart, Neuenbürg und Calw wurden verkauft. Bis Ende des Jahres 1929 war die Zusammenziehung des Maschinenparks in drei Strickerei-Werken und einer Trikotagenfabrik in Sachsen vollzogen. Die Firma beschäftigte Ende 1930 rund 1500 Arbeiter und Angestellte. Sie besaß Grundbesitz und Gebäude in Markersdorf, Köthensdorf-Reitzenhain, Lichtenstein, Wiederau, Geyer und Frankenberg; Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude in Chemnitz, Köthensdorf-Reitzenhain, Markersdorf und Lichtenstein. Im Jahr 1931 ging die Gesellschaft kurzfristig eine Interessengemeinschaft mit der Firma Bernhard Altmann in Wien ein, die jedoch wieder gelöst wurde. Vom Kapital der Alrowa befand sich der weitaus größte Teil im Besitz der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in Bremen sowie deren Tochtergesellschaft, der Handels Mij. Ultra Mare. Im Zusammenhang mit dem Konkurs der Nordwolle wurden bestehende Wirtschaftsverpflichtungen gelöst und die Alrowa unabhängig. Die Gesellschaft bestand aus einer Strickerei in Lichtenstein, einer Trikotagenfabrik in Reitzenhain und aus weiteren stillgelegten Betrieben. Die Alrowa wurde zur reinen Strickereigesellschaft umgewandelt und firmierte ab 14. Oktober 1932 als Alrowa Deutsche Strickerei-Aktiengesellschaft mit Sitz in Lichtenstein-Callnberg[11] . Die Trikotagenfabrik firmierte als Trikotagenfabrik Doppelmoppel Aktiengesellschaft, Köthensdorf-Reitzenhain.[12] Die unbenutzten Immobilien wurden in die Alrowa Grundstücks-GmbH, Lichtenstein-Callnberg eingebracht.[13]1.2. Biografische Angaben zu den Familien
1.2.1 Familie Carl Rathgeber, Markersdorf
1.2.1.1 Carl Rathgeber (1863 – 1938)
Carl Christian Rathgeber wurde am 26.05.1863 in Mühlhausen als Sohn des Fabrikbesitzers Carl Gottfried Rathgeber und seiner Ehefrau Emma Friederike Weymar geboren. Sein Vater war Mitinhaber der 1826 vom Großvater Johann Friedrich Rathgeber
gegründeten Firma Fr. Rathgeber in Mühlhausen. In Mühlhausen verlebte er seine Kindheit und frühe Jugend. Nach Besuch der Realschule in Mühlhausen, später der Oberrealschule in Erfurt und einer Lehre in der väterlichen Firma war er 1884 als Volontär in einem Hamburger Exporthaus und später in der Trikotagenfabrik Behr & Vollmöller in Vaihingen a. d. Fildern als Kaufmann tätig.[14] Von Ostern 1883 bis Ostern 1884 besuchte er die 1869 gegründete Wirkschule in Limbach, die er mit dem Prädikat "sehr gut" abschloss.[15]
1886 kaufte er die kleine Markersdorfer Firma C. G. Roscher, die er unter der Firma C. G. Roscher Nachf. fortführte und in wenigen Jahren zu einem bedeutenden Wirkwarenunternehmen ausbaute.[16] Er war 1917 stellvertretender Vorsitzender des Kriegs-Wirk- und Strickverbandes und im Jahr 1918 als Kommissar für die Wollbeschaffung in die Schweiz entsandt.[17]
1920 verkaufte er seinen gesamten Aktienbesitz von zwei Millionen Goldmark an der C. G. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft.[18] Sein Kapital investierte Carl Rathgeber u. a. in Firmenneugründungen: 1921 der Astrawerke Aktiengesellschaft Chemnitz, wo er mit 10% des Aktienkapitals zu den Mitgründern zählte[19] und der Schwarzenberger Pressspanfabrik Aktiengesellschaft in Schwarzenberg[20] sowie im Jahr 1922 der Otto Seifert, Wirkmaschinenfabrik, Aktiengesellschaft in Burgstädt[21] . Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand seiner eigenen Firma verblieb Carl Rathgeber noch bis 1928 im Aufsichtsrat der C. G. Roscher Aktiengesellschaft. Darüber hinaus war er Aufsichtsratsmitglied bei weiteren angesehenen Firmen, insbesondere des Chemnitzer Industriebezirkes: der Astrawerke Aktiengesellschaft in Chemnitz (1921 - 1938), der Fischer-Werke Aktiengesellschaft in Chemnitz (1921)[22] , der Schwarzenberger Pressspanfabrik Aktiengesellschaft (1921 - 1931)[23] , der Vereinigten Serviergeräte-Fabriken Aktiengesellschaft in Schwarzenberg (1921/1922)[24] , der Otto Seifert, Wirkmaschinenfabrik Aktiengesellschaft in Burgstädt (1922 - 1934),[25] der Rossweiner Maschinenfabrik Aktiengesellschaft (1922 - 1935)[26] , der Gebrüder Busch, Aktiengesellschaft in Mühlhausen (1922 - 1924)[27] sowie bei der Zittauer Nährmittel- und Konservenfabrik Gocht & Steffens, Aktiengesellschaft (1923 bis 1934).[28] Von 1917 bis 1922 war Carl Rathgeber mit einem Geschäftsanteil in Höhe von 1000 Mark Gesellschafter der Rotes Vorwerk Hotelgesellschaft m.b.H. in Unterwiesenthal bei Oberwiesenthal.[29] Im Jahr 1919 trat unter seiner Geschäftsführung die Aktiengesellschaft C. A. Roscher Nachf. als Gesellschafter der Bezirkssiedlungsgesellschaft Flöha mit einer Stammeinlage in Höhe von 50 000 Mark bei.[30] Nach 1923 war Carl Rathgeber persönlich mit einem Geschäftsanteil von 1500 Reichsmark an dieser Gesellschaft beteiligt und führte auf diese Weise sein gemeinnütziges Engagement, insbesondere für die Kriegsteilnehmer, auch nach Ende des Ersten Weltkrieges fort. Diese Beteiligung übertrug er 1936 auf seine Tochter Hertha Rathgeber. [31]
Carl Rathgeber heiratete am 28.09.1896 in Radebeul Marie Anatasie Bertha, geborene Voß, verwitwete Kurgas. Ihrem aus erster Ehe stammenden Sohn Erich Kurgas wurde Carl Rathgeber ebenso ein liebevoller Vater, wie den beiden ehelichen Töchtern Elisabeth und Hertha. Carl Rathgeber lebte bis zu seinem Tod gemeinsam mit seiner Ehefrau und den Töchtern in seiner Villa in Markersdorf, Ortslisten-Nr. 42 C (Mittweidaer Straße 42), heute Hauptstraße 72.[32] Beide Ehepartner und ihre Kinder pflegten enge Verbindungen zu ihren Geschwistern bzw. Verwandten und deren Nachfahren. Sowohl der Vater Gottfried Rathgeber[33] als auch die Schwester der Ehefrau, Minka Poelzig geb. Voß[34] , und der Sohn Erich Kurgas[35] verbrachten im Hause der Familie Rathgeber in Markersdorf, zumindest zeitweilig, ihre letzte Lebenszeit bzw. verstarben hier.
Carl Rathgeber war auf der Basis seines evangelisch-lutherischen Glaubens wie viele Industrielle des ausgehenden 19. Jahrhunderts deutsch-national gesinnt, u. a. Mitglied des Alldeutschen Verbandes sowie Ehrenmitglied der Königlich-Sächsischen Militär-Vereine zu Markersdorf und zu Köthensdorf.[36] Er verehrte Bismarck, Hindenburg, den deutschen Kaiser und den sächsischen König. Seine Ehrung als Königlich Sächsischer Kommerzienrat wurde Carl Rathgeber 1916 für seine freiwillige Wohlfahrtspflege während des Ersten Weltkrieges zuteil.[37] Für seine außergewöhnlich hohen Spenden für die Kriegswohlfahrtspflege und örtliche Kriegsfürsorgemaßnahmen erhielt er unter anderem 1917 das Kriegsverdienstkreuz und seine Ehefrau Bertha im Jahr 1918 das Ehrenzeichen für freiwillige Wohlfahrtspflege verliehen. Bis zu seinem Lebensende unterstützte er durch seine Stiftungen und Spenden soziale Einrichtungen und Vereine der Umgegend, die Schule und politische Gemeinde des Heimatortes und die Kirchgemeinde Claußnitz.[38]
Seine gute Gesundheit nahm eine ernste Schädigung, als er miterleben musste, wie sein mit größtem Fleiß aufgebautes Lebenswerk, sein ehemaliges Unternehmen, allmählich zersplittert und das Markersdorfer Werk ganz stillgelegt wurde.[39] Carl Rathgeber verstarb nach längerer schwerer Krankheit am 05.02.1938 im Alter von 74 Jahren in Markersdorf. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Claußnitz
1.2.1.2 Ehefrau Bertha Rathgeber, geb. Voß, verw. gew. Kurgas (1862 – 1952)
Marie Anatasie Bertha geb. Voß wurde am 23.04.1862 in Luckenwalde als Tochter des späteren Gasanstaltsdirektors Johann Wilhelm Albert Voß und seiner Ehefrau Marie Elisabeth geb. Schöneck geboren. In Luckenwalde verlebte sie bis 1872 ihre ersten Lebensjahre, anschließend wohnte die Familie in Krakau. Bertha erhielt ihre Schulbildung unter anderem zwei Jahre in einer Privatschule und weitere zwei Jahre in der Klosterschule des St. Andreas-Klosters sowie durch private Hauslehrer. Zuletzt besuchte sie in Landsberg an der Warthe die Schule. In Landsberg wurde sie auch konfirmiert. Ihre Mutter verstarb im April 1870 in Krakau, der Vater im Jahr 1877 in Landsberg an der Warthe. An ihrem 16. Geburtstag verlobte sich Bertha mit dem Ingenieur und Dirigenten der Gasanstalt in Landsberg, Georg Kurgas (Kurgass), den sie am 28. September 1878 in Landsberg an der Warte heiratet.[40] Ihr gemeinsamer Sohn Erich wurde 1879 geboren. Die Familie lebte 1880 in Eberswalde, 1882 in Libau, 1884 in Stettin und 1885 in Frankfurt an der Oder. Am 26.10.1887 verstarb ihr seit 1886 erkrankter erster Ehemann. Zur Sicherung ihres Lebensunterhalts nahm sie verschiedene Stellen als Hausdame in bürgerlichen Haushalten in verschiedenen Orten an. Zum 1. Oktober 1892 kam sie nach Markersdorf und übernahm die Führung des Haushalts von Carl Rathgeber. Am 28. September 1896 fand in Radebeul die Trauung von Carl und Bertha statt. 1897 wurde ihre Tochter Elisabeth und 1899 ihre Tochter Hertha in Markersdorf geboren. Mit ihren Schwestern Martha (geb. 1861), Minka (geb. 1870) und Helene (geb. 1876) war Bertha ihr Leben lang eng verbunden. Bertha Rathgeber verstarb, kurz vor ihrem 90. Geburtstag am 02.04.1952 in Markersdorf.[41]1.2.1.3 Tochter Elisabeth, genannt Tutti, geb. Rathgeber verw. Busch (1897 – 1984)
Emma Elisabeth Bertha Rathgeber wurde als erste Tochter ihrer Eltern Carl und Bertha Rathgeber am 14.06.1897 in Markersdorf geboren. Sie erhielt ihre Schulbildung ab 1903 an der Volksschule Markersdorf, ab dem Schuljahr 1906/07 bis März 1913 an der Höheren Privat-Mädchenschule von Helene Binder in Chemnitz[42] und 1913/1914 im Töchter-Pensionat von Emma Mundinger, Elisenstraße 7a in Dresden.
Am 29.09.1920 verlobte sich Elisabeth Rathgeber mit dem Fabrikanten Erno Busch (geboren am 15.06.1892 in Mühlhausen, Sohn des Fabrikanten Johann Christoph Busch und seiner Ehefrau Ida, geborene Schindler)[43] , Mitinhaber der Firma Gebrüder Busch, einer Weberei halbwollener Stoffe und Appreturanstalt in Mühlhausen. Ihre Eheschließung fand am 06.11.1922 in Markersdorf statt.[44] Tragischer Weise erkrankte der Bräutigam so schwer, dass er nicht an seiner Hochzeitsfeier teilnehmen konnte und völlig überraschend, zwanzig Stunden nach der Trauung, am Morgen des 07.11.1922 in Markersdorf verstarb.[45] Die junge Witwe wurde Mitgründerin der, zur Fortführung der unter der Firma Gebr. Busch bestehenden offenen Handelsgesellschaft im Dezember 1922 gegründeten Gebrüder Busch Aktiengesellschaft in Mühlhausen, in der ihr Vater Carl Rathgeber einen Platz im Aufsichtsrat einnahm.[46]
Elisabeth wohnte zeitweilig in Mühlhausen, lebte aber später wieder gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Hertha in der Familienvilla in Markersdorf, wo sie am 14.12.1984 auch verstarb. Nach dem Tode des Vaters hatte sie die Vermögensverwaltung der Familie übernommen.[47]1.2.1.4. Tochter Hertha Rathgeber (1899 – 1992)
Hertha Doris Martha Rathgeber wurde als zweite Tochter ihrer Eltern Carl und Bertha Rathgeber am 12.10.1899 in Markersdorf geboren. Ihre Schulbildung erhielt sie vermutlich von 1905 bis 1910 in der eigenen Hausschule ihres Vaters[48] , ab dem Schuljahr 1910/11, ebenfalls wie ihre ältere Schwester, an der Höheren Privat-Mädchenschule von Helene Binder in Chemnitz, der späteren Städtischen höheren Mädchenschule zu Chemnitz, wo sie vermutlich Ostern 1917 ihre Reifeprüfung ablegte. Daran anschließend weilte sie kurzzeitig bis Ende 1917 im Töchter-Pensionat Poelkow in Malchow/Mecklenburg[49] sowie 1919 bis 1920 im Pensionat Mundinger in Dresden[50] .
Sie blieb unverheiratet und ist am 26.04.1992 in der Familienvilla in Markersdorf verstorben. 1.2.2 Familie Rathgeber, Mühlhausen
Carl Rathgeber entstammte einer Mühlhäuser Unternehmerfamilie. Sein Großvater Johann Friedrich Rathgeber hatte 1826 die Firma Fr. Rathgeber, die erste Strick- und Wirkwarenwarenfabrik in Mühlhausen/Th., gegründet. Das Unternehmen wurde später von den Söhnen des Firmengründers und deren Nachfahren erfolgreich fortführt.[51]
Der Handwerker Friedrich Ratgeber (verstorben am 16.05.1880 in Mühlhausen), seit August 1826 Bürger der Stadt Mühlhausen, hatte am 10.09.1826 mit Marie Elisabeth geb. Finkernagel (geboren am 27.12.1800, verstorben am 22.09.1850)[52] die Ehe geschlossen.
Ihr Sohn Carl Gottfried Rathgeber (geboren am 05.09.1835, zuletzt wohnhaft in Markersdorf, verstorben am 21.03.1895 in Radebeul)[53] war verheiratet mit Emma Friederike Weymar (geboren am 31.03.1841 in Mühlhausen, verstorben am 07.06.1885 in Heidelberg/Baden)[54] . Sie war die Enkelin von Sebastian Weymar (geboren am 08.05.1777, verstorben am 01.06.1828) und Maria Magdalene geb. Kersten (geboren am 10.03.1783, verstorben am 18.08.1832).[55]
Als Kinder von Carl Gottfried Rathgeber und Emma Friederike Weymar sind bekannt:
• Carl Christian Rathgeber (geboren am 26.05.1863 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben am 05.02.1938 in Markersdorf bei Chemnitz)[56] , verehelicht mit Marie Anastasie Bertha verw. Kurgas geb. Voß (geboren am 23.04.1862 in Luckenwalde, verstorben am 02.04.1952 in Markersdorf)[57]
• Johann Friedrich Rathgeber jr. (geboren am 17.10.1864 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben 02.05.1930 in Mühlhausen/Thüringen), Kaufmann in Mühlhausen. Er ehelichte am 26.10.1890 Dorothea (Doris) Ernestine Auguste geborene Bruder (geboren am 20.03.1869 in Chemnitz, verstorben am 04.05.1945 in Mühlhausen/Thüringen). Sie war die Tochter des Chemnitzer Kaufmanns Hermann August Bruder und seiner Ehefrau Christiana geborene Rathja.[58] Das Ehepaar hatte sieben Kinder:
• Carl Friedrich (Fritz) Wilhelm, geb. am 26.07.1891
• Carl Hermann Paul, geb. am 25.05.1893
• Martha Emma, geb. am 21.07.1896, seit 25. September 1915[59] verehlicht mit Franz Wald, Brauereibesitzer in Arnstadt (verstorben Juli 1918)[60]
• Albine Bertha Leonore (Lore), geb. am 07.01.1898
• Ernst Carl (Karl), geb. am 07.06.1900, Kaufmann in Mühlhausen,
Verlobung mit Anneliese Müller, Schlotheim am 15.03.1925, Eheschließung am 30.10.1926[61]
• Hildegard (Hilde) Margarethe, geb. am 26.06.1902
• Anna (Anny) Marie, geb. am 19.03.1904
• Emma Johanne Dorothea Rathgeber (geboren am 03.02.1868 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben am 21.12.1929 in Dresden)[62] , verehelicht mit August Wilhelm Riebel (geboren um 1865 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben am 13.08.1936 in Dresden)[63] , Wirtschaftsprüfer/Bücherrevisor1.2.3. Familie Voss/Voß, Landsberg
1.2.3.1 Vater Albert Voß und Ehefrauen
August Wilhelm Albert Voß, geboren am 28.05.1834 in Berlin-Moabit, war der Sohn des Tischlers Friedrich Wilhelm Eduard Voß (geboren am 13.04.1809 in Berlin, verstorben am 26.07.1878 in Dessau) und seiner Ehefrau Johanne Wilhelmine Albertine Marschner (geboren am 05.05.1813 in Berlin, verstorben am 15.07.1871 in Dessau).[64]
In erster Ehe war Albert Voß mit Marie Elisabeth geb. Schöneck (geboren am 30.11.1836 in Frankfurt/Oder)[65] verheiratet. Bei seiner Eheschließung am 24. Oktober 1859 wird er als Sohn des Direktors der Gasanstalt in Warschau bezeichnet. Er selbst ist zu dem Zeitpunkt als Buchhalter und Kassierer bei der Gasanstalt Frankfurt/Oder tätig gewesen.[66]
Aus dieser Ehe stammen die Kinder:
• Martha Marie Hedwig (geboren am 24.01.1861 in Frankfurt/Oder, verstorben am 04.03.1942 in Landsberg)[67]
• Marie Anatasie Bertha (geboren am 23.04.1862 in Luckenwalde; verstorben am 02.04.1952 in Markersdorf)[68]
• Albertine Charlotte Marie (geboren am 26.07.1863, verstorben am 23.09.1863 in Luckenwalde)[69]
• Albert Hermann Wilhelm (geboren am 20. April 1866 in Luckenwalde; Seemann bei der Marine, verschollen seit 1896)[70]
• Max Albert Wladislaus (Maximilian), geboren am 28.01.1868 in Krakau, verstorben am 13.01.1872 in Krakau)[71]
• Marie Elisabeth, genannt Minka (geboren am 27.04.1870 in Krakau, verstorben am 25.11.1950 in Markersdorf)[72]
Die Mutter Marie geb. Schöneck verstarb bei der Geburt ihrer Tochter Marie (Minka) am 27.04.1870 in Krakau im Alter von 34 Jahren.[73]
August Wilhelm Albert Voß heiratete 1872 in zweiter Ehe Anna Marie Elisabeth geb. Salomon (geboren um 1839 in Luckenwalde, verstorben am 07.02.1896 in Landsberg/Warthe).[74] Sie war die Tochter des Fabrikbesitzers Wilhelm Salomon und seiner Ehefrau Friederike geborene Bachmann[75] . Die Familie lebte 1873 in Buchholz/Sachsen[76] und 1874 in Bodenbach/Böhmen[77] , ab ca. 1874 oder 1875 in Landsberg an der Warthe.
Aus dieser Ehe stammen die Kinder:
• Albert Wilhelm Max (geboren am 14.01.1873 in Buchholz/Sa., verstorben am 06.03.1873 in Buchholz/Sa.)[78]
• Hedwig (geboren am 15.02.1874 in Bodenbach/Böhmen[79] , verstorben am 19.03.1874 in Bodenbach/Böhmen)[80]
• Margarete Helene Gertrud, geboren am 16.03.1876 in Landsberg/Warthe, verstorben am 15.06.1939 in Dresden)[81]
August Wilhelm Albert Voß war 1876 als Buchhalter und Kassierer bei der Gasanstalt Landsberg und zuletzt als Direktor der Gasanstalt in Landsberg/Warthe tätig. Er verstarb am 18.12.1877 in Landsberg/Warthe im 43. Lebensjahr.[82] Die Witwe Marie Voß geb. Salomon ist im Alter von 57 Jahren am 07.02.1896 ebenfalls in Landsberg/Warthe verstorben[83]
1.2.3.2 Tochter Martha Voß
Martha Marie Hedwig Voß, Tochter von August Wilhelm Albert Voß und Marie Elisabeth geb. Schöneck, wurde am 24.01.1861 in Frankfurt/Oder geboren.[84] Im Zeitraum von 1867 bis 1877 besuchte sie die Mädchenschulen in Podgórze bei Krakau, im Nonnenkloster St. Andreas [in Krakau] und in Buchholz/Sachsen, die deutsche Schule in Bodenbach in Böhmen und die Mädchenschule von Frl. Gewiese in Landsberg. Danach besuchte sie von 1878 bis 1879 das Seminar von Dr. Christian Bauch in Berlin, welches sie mit der Abschlussprüfung als Lehrerin für Mittelschulen und höhere Mädchenschulen in Berlin abschloss. Nach ihrer Ausbildung ist sie von April 1880 bis April 1883 und von Januar 1884 bis Oktober 1885 auf Schloss Gramswalde bei Zützer (Westpreußen) als Erzieherin von zwei Töchtern des Gutsbesitzers Grams angestellt gewesen. Ab 1. April 1887 war sie als Lehrerin an der Privat-Mädchenschule in Landsberg und ab 1. April 1908 bis zu ihrer Pensionierung als Oberschullehrerin an der städtischen höheren Mädchenschule Landsberg tätig.[85] Martha Voß blieb, berufsbedingt, unverheiratet. Sie verstarb am 04.03.1942 in Landsberg.[86]1.2.3.3 Tochter Marie (Maria gen. Minka) Voß, verehelichte Poelzig
Marie Elisabeth, (Maria, genannt Minka), Tochter von August Wilhelm Albert Voß und Marie Elisabeth geb. Schöneck, wurde am 27.04.1870 in Krakau geboren. Ihre Mutter verstarb bei ihrer Geburt. Über ihre Ausbildung sind im Bestand leider keine Informationen überliefert. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie eine ähnliche Schulbildung wie ihre älteren Schwestern an den jeweiligen Wohnorten der Familie Voß erhielt. Weihnachten 1893 verlobte sie sich mit dem Königlichen Regierungsbauführer Hans Poelzig in Berlin.[87] Die Eheschließung mit Hans Poelzig (geboren am 30.04.1869 in Berlin, Sohn von Georg Ames und Clara Henriette Marie geb. Gräfin von Poelzig und Beyersdorf), inzwischen Regierungs-Baumeister, erfolgte am 24. Juni 1899 in Berlin im Beisein von Carl Rathgeber und Dr. Albert Werminghoff als Trauzeugen.[88]
Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
• Hans Poelzig (geboren am 09.04.1900 in Breslau, verstorben am 26.02.1941 in Berlin), Kaufmann, zuletzt wohnhaft in Cottbus[89]
• Jochen Poelzig (geboren am 17.09.1901 in Breslau, verstorben am 09.02.1946 in Saarbrücken), Schauspieler und Regisseur, 1938 Schauspieldirektor in Darmstadt, verehel. mit Eleonore Caroline Valborg Wilhelmine Petersen geb. Ralfs[90]
• Ruth Poelzig (geboren am 24.02.1904 in Breslau,[91] verstorben am 29.12.1996 in Mainz), Schauspielerin; verehel. Poelzig-Ockel, (1944) verheiratet mit dem Journalisten Heinrich Ockel[92]
• Peter Hans Poelzig (geboren am 06.08.1906 in Breslau, verstorben am 26.01.1981 in Duisburg), Architekt [93]
Die Familie lebte seit 1900 in Breslau, wo Hans Poelzig zunächst als Lehrer und seit 1903 als Direktor der Kunstgewerbeschule tätig war. In Breslau wurden ihre vier gemeinsamen Kinder geboren. Ab 1916 lebte die Familie in Dresden, wo Hans Poelzig als Stadtbaurat tätig wurde. 1920 wandte er sich wieder nach Berlin. In dem Zeitraum wird auch die Trennung von Minka und Hans Poelzig erfolgt sein.[94] Ihre Ehe wurde am 15.11.1923 in Berlin geschieden.[95] In den Familienalben der Familie Rathgeber lassen sich bis 1925 Fotografien mit Hans Poelzig finden.
Hans Poelzigs zweite Ehefrau war die Bildhauerin und Architektin Helene Gertrud Martha Moeschke (geboren am 22.10.1894 in Hamburg [96] , verstorben am 14.03.1985 in Hamburg), die er 1924 heiratete. Aus dieser Ehe stammen der Sohn Alexander und die Töchter Marlene und Angelika. Martha Möschke-Poelzig arbeitete seit 1919/20 als Angestellte in seinem Meisteratelier für Architektur an der Akademie der Künste.[97] Mit ihr gründete Hans Poelzig 1920/1921 das gemeinsame Bauatelier Poelzig in Berlin, welches sie nach seinem Tod bis 1937 fortführte.[98] Prof. Dr.-Ing. E. h. Hans Poelzig, einer der bedeutendsten Architekten seiner Generation in Deutschland, verstarb am 14.06.1936 in Berlin-Wilmersdorf.[99]
Minka Poelzig lebte bis 1938 weiterhin in Dresden und um 1939 bis 1941 in Darmstadt.[100] Um 1942/43 verlor sie ihre Düsseldorfer Wohnung durch Kriegseinwirkung und ersuchte um Zuzug nach Markersdorf ins Haus der Familie Rathgeber.[101] Nicht nachweisbar ist, ob die beantragte Aufenthaltserlaubnis für Markersdorf erteilt wurde und wann sie dauerhaft nach Markersdorf zu ihrer Schwester und den Nichten zog.[102] "Maria verwitwete Poelzig, geborene Voß" ist am 25. November 1950 in Markersdorf (Chemnitztal) Nr. 42 C, im Haus Ihrer Schwester Bertha Rathgeber, verstorben.[103] 1.2.3.4 Tochter Helene Voß, verehelichte Werminghoff
Margarete Helene Gertrud Voß, Tochter aus der zweiten Ehe ihres Vaters August Wilhelm Albert Voß und Marie geb. Salomon, wurde am 16.03.1876 in Landsberg/Warthe geboren. Helene erhielt eine Ausbildung als Klavierlehrerin am Konservatorium der Musik Klindworth-Scharwenka, Berlin.[104] Sie heiratete am 15.05.1900 in Berlin den Historiker Benjamin Albert Werminghoff (geboren am 03.08.1869 in Wiesbaden, Sohn des Johann Karl Werminghoff und seiner Ehefrau Helene geb. Roth).[105] Nach Lebensstationen in Berlin, ab 1907 in Königsberg und seit 1913 in Halle verstarb Prof. Dr. phil. Albert Werminghoff am 02.02.1923 in Halle/Saale. Seine Ehefrau Helene Werminghoff verstarb am 15.06.1939 in Dresden, Weißer Hirsch.[106] Sie wurde am 19.06.1939, wie schon ihr zuvor verstorbener Ehemann, auf dem Neumarkt-Laurentius-Friedhof in Halle an der Saale beerdigt.[107]1.2.4 Familie Kurgas (Kurgass)
1.2.4.1 Eltern Georg Kurgas und Bertha geb. Voß
Georg Hugo Robert Walter Kurgas, am 28.07.1850 in Grottkau geboren, konfirmiert am 24.05.1868 in der Altstädtischen Kirche zu Gumbinnen [Ostpreußen][108] , war der Sohn des Ingenieurs und späteren Direktors der Gas- und Wasserwerke Zabrze bzw. Direktor des Gaswerks in Riga, Emil Kurgas (geboren am 04.05.1818 in Trier, verstorben am 07.07.1880 in Riga)[109] und Anna Oswald (geboren am 18.08.1829 in Grottkau, verstorben am 12.10.1853 in Zabrze/Schlesien).[110] Am 28. September 1878 schloss er in Landsberg/Warthe die Ehe mit Marie Antonie Bertha geb. Voß.[111] Er war zu dem Zeitpunkt als Ingenieur und Dirigent der Gasanstalt Landsberg an der Warthe beschäftigt.[112] Als Ingenieur leitete er 1882 die Erbauung und Ingangsetzung der Gasfabrik in Libau [heute: Liepaja, Lettland].[113] Er verstarb am 26.10.1887 in der Brandenburgischen Land-Irrenanstalt in Sorau (Niederlausitz).[114]1.2.4.2 Sohn Erich Kurgas
Erich Albert Emil Georg Kurgas, einziges eheliches Kind seiner Eltern Georg und Bertha Kurgas geb. Voß, wurde am 18.07.1879 in Landsberg geboren und verstarb im Haus seiner Mutter am 25.03.1940 in Markersdorf.[115]
Er besuchte 1888/1989 das Gymnasium und Realgymnasiums Landsberg a. W.[116] und bis 1897 die städtische Realschule zu Chemnitz. Von 1899 bis 1902 weilte er zum Studium an der Technischen Hochschule zu Darmstadt, legte 1903 seine Reifeprüfung an der Luisenstädtischen Oberrealschule zu Berlin ab[117] und widmete sich von 1903 bis 1905 dem Ingenieurstudium mit Abschluss als Diplom-Ingenieur an der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin, Abteilung für Schiffs- und Schiffsmaschinenbau. Anschließend besuchte er 1906 das Technikum in Riesa.[118]
1910 war er bei der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven, 1912 bei der Stettiner Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft Vulcan, Stettin-Bredow, 1925 bei der Actien-Gesellschaft "Weser" in Bremen und zuletzt 13 Jahre, bis 1938, als Büroleiter der Maschinenbau-Konstruktionsabteilung der Deutschen Werke Kiel Aktiengesellschaft, insbesondere mit der Entwicklung von Schiffshilfsmotoren, beschäftigt.[119] Er war langjähriges Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure.[120]
2. Bestandsgeschichte
Im Jahr 2024 übernahm das Sächsische Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz, den Nachlass käuflich aus Privathand. Vor der Sanierung der Villa in Markersdorf, Nr. 43 C, heute Hauptstraße 72, wurde der umfangreiche Nachlass der Familie Rathgeber um 1998 zu den Erben der 1992 verstorbenen Hertha Rathgeber, der jüngeren Tochter und letztem Familienmitglied aus der Markerdorfer Familie Rathgeber, umgelagert. Bereits um 1994 hatten die Erben eine erste Sortierung und Nummerierung der Nachlassgegenstände unternommen, woher einzelne Signaturen auf den Archivalien herrühren. Nach Auskunft der Nachlassverkäufer wurden einige Nachlassteile über das Auktionshaus Heickmann veräußert bzw. verschiedenen Institutionen übergeben. Unterlagen zum Kartografen Franz Julius Geerz (1816 – 1888), verehelicht mit Helene Ottilie Luise Salomon, geboren 1850 in Luckenwalde, verstorben am 29.08.1912 in Dresden)[121] gingen an das Militärmuseum Dresden, Kleidung erhielt das Museum Mittweida, Unterlagen zum Historiker Professor Albert Werminghoff (1869 – 1923, verehelicht mit Helene geb. Voß)[122] sind der Universität Halle übergeben worden. Vermutlich sind Teile des Nachlasses auch an den Chemnitzer Geschichtsverein abgegeben worden.
In den Jahren 2024/2025 konnte die Überlieferung durch Viola Dörffeldt archivisch bearbeitet, in der Verzeichnungsdatenbank Augias verzeichnet und klassifiziert werden. Die für die Findbucheinleitung erforderlichen Literaturrecherchen und genalogischen Nachforschung der Bearbeiterin wurden dankenswerterweise unterstützt durch Norman Grimm, Dresden. Im Anschluss an die inhaltliche Bearbeitung wurde die Überlieferung sachgerecht verpackt. Die Benutzung ist nunmehr über das vorliegende Findbuch und die Augias-Verzeichnungsdatenbank möglich
3. Bestandsanalyse
Die umfangreiche und vielseitige Überlieferung ist ein außergewöhnliches Beispiel für einen Nachlass einer Industriellenfamilie aus der Region mit überregionalen Bezügen. Sie umfasst die typischen Inhalte von Nachlässen, so unter anderem Dokumentationen aus dem Wirkungsbereich des bzw. der Nachlasser, Lebensdokumente, Erinnerungsstücke, Tagebücher und Lebenserinnerungen, Korrespondenzen. Überliefert sind
sowohl persönliche Unterlagen des Sächsischen Kommerzienrates Carl Rathgeber (1863 - 1938), seiner Ehefrau Bertha geb. Voß verw. gew. Kurgas (1862 - 1952), deren Töchtern Elisabeth geb. Rathgeber verwitwete Busch (1897 - 1984) und Hertha Rathgeber (1899 - 1992) sowie des Dipl.-Ing. Erich Kurgas (1879 - 1940), Sohn aus erster Ehe der Bertha Rathgeber.
Die Familie Ratgeber pflegte intensive Kontakte zu Mitgliedern der Familien Rathgeber aus Mühlhausen und Voß aus Landsberg an der Warthe, wovon ein umfangreicher Schriftwechsel und Teilnachlässe der Schwestern Voß zeugen:
• Oberschullehrerin Martha Voß (1861 – 1942);
• Marie, gen. Minka, verehelichte Poelzig (1870 -1950); erste Ehefrau des Architekten Hans Poelzig[123] und
• Helene verehel. Werminghoff (1876 –1939), Ehefrau des Historikers Albert Werminghoff[124]
Hervorzuheben sind des Weiteren eine große Sammlung Familienfotos (gerahmt und ungerahmt bzw. in Alben, sowie lose), die umfangreiche Korrespondenz der Familie Rathgeber mit Familienmitgliedern, Geschäftspartnern und Freunden; eine umfangreiche Sammlung Feldpostkarten aus dem Zeitraum des Ersten Weltkrieges, Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg, Lehrbücher (ab 1820 – 1920), Ausbildungsunterlagen der beiden Töchter, u. a. aus der Zeit an der Höheren Mädchenschule von Helene Binder in Chemnitz; Poesiealben und Tagebücher verschiedener Familienmitglieder, eine private Rezeptsammlung (ab 1877) sowie eine lederne Arzttasche mit der Totenmaske von Carl Rathgeber und einige andere Sachzeugen (Medaillen, Kleidungsstücke, Fahnen). Darüber hinaus sind Geschäftsunterlagen der Firma C. A. Roscher Nachf., Markersdorf und Aufsichtsratsunterlagen der Astrawerke Aktiengesellschaft Chemnitz überliefert.
4. Quellen und Literatur
Ausgewählte Quellen und verwandte Verzeichnungseinheiten:
Bestand 10002 Urkunden aus der Finanzverwaltung, Nr. 18090 und 19470 (1886/1897)
Bestand 10736 Ministerium des Innern, Nr. 05164, 052245, 05246
Bestand 20030 Amtshauptmannschaft Rochlitz, Nr. 3515: Stauanlage der Fa. C. A. Tetzner & Sohn in Reitzenhain/Fa. C. A. Roscher Nachfolger in Markersdorf (bei Burgstädt), Stauanlage ihrer Fabrik Reitzenthal bei Taura (bei Burgstädt), 1897 - 1914, (1932)
Bestand 20030 Amtshauptmannschaft Rochlitz, Nr. 1202: Schenkung für ein Veteranenheim in Wechselburg von Kommerzienrat Karl Rathgeber in Markersdorf (bei Burgstädt), 1917 – 1918
Bestand 20117 Amtsgericht Burgstädt, Nr. 0338 und 0339: Handelsregisterakten der C. A. Roscher Nachf. AG, Markersdorf
Bestand 20192 Bezirksschulamt Rochlitz, Nr. 0892: Hausschule des Fabrikanten Carl Rathgeber, Markersdorf (bei Burgstädt), 1905 - 1910
Bestand 20198 Oberversicherungsamt Leipzig, Nr. 070: Gemeinsame Betriebskrankenkasse der Firma C. A. Roscher Nachf. AG in Markersdorf (Chemnitztal), früher: Fabrik-Krankenkasse der Firma C. A. Roscher Nachf. Markersdorf, Bezirk Leipzig, 1892 - 1928
Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1938 und 1939: HR Blatt 10238 "Alrowa" Deutsche Strickerei Aktiengesellschaft, Chemnitz, zuvor C. A. Roscher Nachf. AG, Markersdorf, eingetragen unter Amtsgericht Burgstädt, Blatt 658
Bestand 31092 Astrawerke AG, Chemnitz: Stadtarchiv Chemnitz - Bestand Städtische Höhere Mädchenbildungsanstalt (1913 - 1945)
Auswahl von Veröffentlichungen
Das Chemnitzthal in Wort und Bild. Festschrift zur Einweihung der Chemnitzthalbahn am 30. Juni 1902, Herausgeber: Lohse, Max und Jülich, Albin, Verleger A. Jülich und Max Lohse, Chemnitz [1902]
Denkschrift "C. A. Roscher Nachf. Markersdorf (Bez. Leipzig)", Historisch-biographische Blätter. Das Königreich Sachsen: Kultur, Industrie, Handel und Gewerbe, Ecksteins Biographischer Verlag Berlin, 1913
Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Hoppenstedt: Übersicht
(zuletzt aufgerufen am 09.05.2025)
Deutscher Wirtschaftsführer - Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten; ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, 1929, S. 1766 – Carl Christian Rathgeber
https://www.markersdorf-chemnitztal.de/de/geschichte-n/fabrik-hartung (zuletzt aufgerufen am 10.09.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/15._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsisches_Infanterie-Regiment_Nr._181
https://www.chemnitzer-geschichtsverein.de/sonnenberg/Wissenswertes/IR_181.htm (zuletzt aufgerufen am 16.01.2025)
https://www.deutsche-feldpost1914-18.de/
(zuletzt aufgerufen am 22.01.2025)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 104: Vgl. unter Link: https://wiki.genealogy.net/RIR_104
(zuletzt aufgerufen am 06.02.2025)
3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen"
https://de.wikipedia.org/wiki/3._Ulanen-Regiment_Nr._21_%E2%80%9EKaiser_Wilhelm_II.,_K%C3%B6nig_von_Preu%C3%9Fen%E2%80%9C#Lazarett
(zuletzt aufgerufen am 13.02.2025)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Poelzig
Matthias Donath, Artikel: Hans Poelzig,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10647 [Zugriff 26.2.2025].
Schirren, Matthias, "Poelzig, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 565-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741217.html#ndbcontent
Helene Binder - Wikipedia; Binder;
Frl. Helene - Zeno.org
(zuletzt aufgerufen am 24.04.2025)
Egbert von Hoyer – Wikipedia (Zugriff 21.05.2025)
John Greve – Wikipedia (Zugriff 03.06.2025)
Literaturhinweis:
Die Geschichte des Carl Rathgeber, seiner Firma und seiner Angestellten in Markersdorf soll nach Aussage der Nachlassgeber, literarisch verarbeitet und verfremdet, in dem Roman von Clara Paust "Die kleine Clauß. Ein Roman aus dem Industrieleben" (352 Seiten), erschienen 1918 im Verlag Fr. Wilh. Grunow, Leipzig, verarbeitet sein.[125]
[01] Bestand 33519, Nr. 775: Prüfungsbericht der C. A. Roscher Nachf. AG über die für den 01.01.1924 aufgestellte Goldmark-Eröffnung-Bilanz und den Hergang der Umstellung; Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1938 und 1939, Handelsregisterakte HR Blatt 10238 der "Alrowa" Deutsche Strickerei Aktiengesellschaft, Chemnitz (vorher C. R. Roscher Nachf. AG, Amtsgericht Burgstädt, Blatt 658)
[02] Vgl. Denkschrift mit Abbildungen: C. A. Roscher Nachf. Markersdorf (Bez. Leipzig), Historisch-biographische Blätter. Das Königreich Sachsen: Kultur, Industrie, Handel und Gewerbe; Ecksteins Biographischer Verlag Berlin, 1913.
[03] Bestand 33519, Nr. 814, Brief Carl Ratgebers vom 09.07.1915; Bestand 10736, Nr. 05164, Blatt 220
[04] Bestand 20198 Oberversicherungsamt Leipzig, Nr. 070 (1892 – 1928)
[05] Vgl. Fußnote 2
[06] Vgl. Fußnote 2
[07] Bestand 20117 Amtsgericht Burgstädt, Nr. 0338 und 0339 Handelsregisterakten der C. A. Roscher Nachfolger AG, Markersdorf (HRB 658, 1917 – 1925)
[08] C. A. Roscher Nachf. Akt.-Ges. in Markersdorf (Bez. Leipzig) in Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 22.1917/1918, Band 2, Seite 952 und 26.1921/1922, Band 1, Seiten 1669 - 1670; Bestand 33519, Nr. 775 Prüfungsbericht von 1924
[09] Vgl. Fußnote 1
[10] Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1938 und 1939, HR Blatt 10238 (1928 – 1932)
[11] Bestand 30118, Nr. 774, HRB 1(1932 – 1940)
[12] 1938 bis 1971: Trikotagenfabrik Doppelmoppel AG Köthendorf-Reizenhain, später Trikotagenfabrik Doppelmoppel Sieber & Co, Köthensdorf in: Bestand 20117 Amtsgericht Burgstädt, Nr. 1413 und 1414 (HRB 7, HRA 337); 1972 – 1990: VEB Trikotagenwerk Doppelmoppel, Köthensdorf (Bestand 30464, Nr. 6869, VEB-Register 110-14-1354); 1990 Umwandlung zur Doppelmoppel Textilwerk GmbH (HRB 466)
[13] Alrowa Deutsche Strickerei-Aktiengesellschaft, Sitz in Lichtenstein-Callnberg, in: Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 39.1934, Band 3, Seite 3531; Bestand 30118 Amtsgericht Lichtenstein, Nr. 877, HRB 5 (1932 – 1941)
[14] Deutscher Wirtschaftsführer - Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten; ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, 1929, S. 1766 – Carl Christian Rathgeber; Bestand 33519, Nr. 97
[15] Siehe bei Ancestry.com Limbach-Oberfrohna, Deutschland, Schülerlisten, 1835-1920 Onlinedatenbank; hier: Schülerverzeichnis der Wirkschule 1869 – 1915, Nr. 437. Siehe auch: Nr. 245 Ratgeber, Albert, geb. 03.05.1858, Vater: Gustav Ratgeber, Wirkwarenfabrikant in Mühlhausen, Schulbesuch von Ostern 1878 bis Ostern 1879
[16] Vgl. Bestand 33519, Nr. 660
[17] Bestand 33519, Nr. 809 und Nr. 119; vgl. auch: EHRI - Kriegswirk- und Strickverband; https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/f2ddb1d0-ae90-4bdb-9254-c9ec6a06335a/
[18] Vgl. Fußnote 4
[19] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1921/1922, Band 1, S. 1015. Nach dem Tode Carl Ratgebers nahm seine Witwe, Bertha Rathgeber, 1938 seinen Platz im Aufsichtsrat der Astrawerke ein. Vgl. in: Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1938, Band 6, S. 7579
[20] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seite 1591
[21] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1923/1924Band 1 (1a), Seite 1228
[22] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1921 – 1922, Band 2, Seite 1238
[23] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1928, Band 1, Seiten 1073 - 1074
[24] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seiten 687 - 688
[25] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1934, Band 4, Seite 4676
[26] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1931, Band 4, Seite 5652; 1933, Band 3, S. 3309
[27] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seite 1347 und 1923/1924, Band 3, S. 4507
[28] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1931, Band 3, Nr. 4918 und 1935, Seite 1002; vgl. Bestand 33519, Nr. 1505
[29] Bestand 30126 Amtsgericht Oberwiesenthal, Nr. 109 HR Nr. 137 (1915 – 1926)
[30] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 1. Nachtr. 42 (Blatt 60)
[31] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 1. Nachtr. 42 (Blatt 187 und 347; Nr. 1. Nachtr. 43, Bl. 39)
[32] Nach Aussage der Nachlassgeberin hat Carl Rathgeber die Villa von seinem früheren Prokuristen Lieske gekauft.
[33] Vgl. StA Radebeul, Heiratsurkunde Nr. 66/1896,
[34] Bestand 33519, Nr. 289
[35] Bestand 33519, Nr. 107
[36] Bestand 33519, Nr. 132 und 464
[37] Vgl. Bestand 10736 Ministerium des Innern, Nr. 05164, Blatt 220; Nr. 052245, Blatt 11, Nr. 129a.
[38] Vgl. Bestand 10736 Ministerium des Innern, Nr.05246, lfd. Nr. 3 und Nr. 05175; Bestand 33519, Nr. 415; Bestand 33519, Nr. 92
[39] Bestand 33519, Nr. 7 und 660
[40] Bestand 33519, Nr. 570; Standesamt Landsberg/Warthe, Heiratsregister 1878, Nr. 121
[41] Bestand 33519, vgl. Akten unter Klassifikationspunkt 1.1.2
[42] Helene Binder (* 3. Juni 1855 in Eisenach; * um 1915 in Chemnitz); vgl.: Helene Binder – Wikipedia; Binder, Frl. Helene - Zeno.org
[43] Standesamt Mühlhausen, Geburtsregister Reg.-Nr. 494/1892
[44] Standesamt Claußnitz, Heiratsurkunde Reg.-Nr. 58/1922
[45] Bestand 33519, Nr. 1266; Standesamt Claußnitz, Sterberegister Nr. 51/1922
[46] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seite 1347 - 1924
[47] Bestand 33519, vgl. Akten unter Klassifikationspunkt 1.1.3 und 1.4
[48] Bestand 20192, Nr. 0892 Hausschule des Fabrikanten Carl Rathgeber, Markersdorf (1905 – 1910)
[49] Bestand 33519, Nr. 64
[50] Bestand 33519, Nr. 303
[51] Bestand 33519, Nr. 6 Festschrift "100 Jahre Fr. Rathgeber Mühlhausen/Thür. 1826 - 1926"
[52] Bestand 33519, Nr. 177
[53] StA Radebeul, Sterberegister Nr. 33/1895
[54] StA Radebeul, Heiratsurkunde Nr. 66/1896; Bestand 33519, Nr. 177 und 129
[55] Bestand 33519, Nr. 177
[56] StA Markersdorf, Sterberegister Nr. 01/1938
[57] KB Luckenwalde St. Johannis, Taufbuch Nr. 162/1862 S. 190
[58] Standesamt Mühlhausen, Sterbebuch Nr. 1079/1945
[59] Bestand 33519, Nr. 82
[60] Bestand 33519, Nr. 789
[61] Bestand 33519, Nr. 214
[62] StA Dresden I, Sterberegister Nr. 1325/1929
[63] StA Dresden I, Sterberegister Nr. 2634/1936
[64] KB Berlin St. Georgen, Taufbuch Nr. 650/1834; vgl. Bestand 33519, Nr. 1332, Sterbeurkunde Nr. 639/1877; vgl. auch Bestand 33519, Nr. 95.
[65] Bestand 33519, Nr.1332, Auszug aus dem Taufregister der ev. Pfarrkirche St. Nikolai in Frankfurt/Oder, Jg. 1837, S. 15, Nr. 2.N.
[66]
1.1. C. A. Roscher Nachf., Markersdorf
Kommerzienrat Carl Christian Rathgeber übernahm 1886 die im Jahr 1860 gegründete Firma C. A. Roscher in Markersdorf, die er zunächst bis 1905 gemeinsam mit dem früheren Prokuristen August Lieske unter der Firma C. G. Roscher Nachf., und danach als Alleininhaber fortführte und zu einem umfangreichen und führenden Unternehmen seiner Branche mit dem Hauptgeschäftssitz in Markersdorf und vier Zweigfabriken in Reitzenthal (Köthensdorf-Reitzenhain), Ober-Crottendorf, Wiederau und Oberlungwitz ausbaute und 1917 in eine Aktiengesellschaft unter der Firma C. G. Roscher Nachfolger Aktiengesellschaft mit Sitz in Markersdorf überführte, aus deren Vorstand er zum 1. Oktober 1920 ausschied und der er bis März 1928 als Aufsichtsratsmitglied angehörte.[01]
Die hauptsächlichsten Fabrikate seiner Strick- und Wirkwarenfabriken waren Strumpf-, Trikot- und Woll-Phantasiewaren sowie feine Sportartikel. Öffentliche Anerkennung erhielten die Fabrikate der Fima durch Verleihung der Goldenen Medaille auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden im Jahr 1911. Die Geschäftsausdehnung erstreckte sich auf Deutschland und alle europäischen Länder, ebenso auf Amerika, Afrika und Australien. Die Erzeugnisse des Stammhauses in Markersdorf, sowie der Filialen Wiederau, Reitzenhain und Oberlungwitz wurden vom Hauptgeschäft aus expediert, während die Fabrik Crottendorf den Exportversand selbst vornahm. 25 Vertreter, davon je einer in Hamburg, Bremen und Berlin sowie an weiteren 22 Haupthandelsplätzen des Auslandes, beschäftigten sich mit der Verbreitung der Fabrikate. Sechs Reisende bereisten jährlich zwei Mal Deutschland und die Schweiz.[02] Bereits vor Beginn des Ersten Weltkrieges bestanden größere Militär-Lieferverträge, die während des Krieges, nach Wegfall der Exportmöglichkeiten ins nunmehr feindliche Ausland und der Beschlagnahmung von Wolle, durch Carl Rathgeber erfolgreich ausgebaut werden konnten und dem Unternehmen in Zeiten wirtschaftlich schwieriger Zeiten für die Textilindustrie, weiterhin umfangreiche Aufträge und Umsätze sicherte.[03]
Das Personal der Firma gliederte sich um 1913 in 3 Prokuristen (Gustav Bräuer, Oswald Müller und Carl Schuricht), 112 Beamte, darunter 6 Betriebsleiter und 12 Werkmeister, 6 Reisende und 25 Vertreter. Bei seiner Übernahme im Jahr 1886 waren ca. 200 Arbeitskräfte, 25 Jahre später, 1000 Arbeitskräfte in seinen Fabriken und die gleiche Anzahl von Arbeitern und Arbeiterinnen in der Hausindustrie beschäftigt. An den fünf Betriebsstandorten bestanden insgesamt sechs Beamtenwohnhäuser sowie in Markersdorf ein Mädchenheim (Arbeiterinnen-Wohnheim). In Markersdorf bestand eine eigene Krankenkasse für die Angestellten und Arbeiter der Firma.[04] Speiseräume, Garderoben, Dampfheizung und Wasserleitungen waren in allen Zweigbetrieben vorhanden. Zur Abwendung von Feuerschäden standen in Markersdorf und Reitzenthal mehrere Dampfspritzen. Als Materialien wurden hauptsächlich wollene und baumwollene Garne, Flors und Seide verarbeitet. Das Maschinensortiment bestand aus ca. 1000 Hand- und Motorstrickmaschinen, französischen Rundstühlen, Rascheln, Cotton-Maschinen, mehreren hundert Hilfsmaschinen, Näh- und Kettelmaschinen, Besatz- und Rauhmaschinen. Vier Dampfkessel, vier Dampfmaschinen, drei Dynamos, eine Akkumulatorenbatterie und drei Turbinen erzeugten die erforderliche Betriebskraft, in Wiederau versorgte eine Azetylen-Lichtanlage und in der Fabrik Crottendorf eine Sauggas-Anlage die Betriebsanlagen mit elektrischem Licht. Der Transport der Güter erfolgte innerhalb der Fabrikanlagen u. a. mittels einer elektrischen Förderbahn und fünf Aufzügen. Bahnstation für die Stammfabrik war Markersdorf-Taura an der Chemnitztal-Bahn.[05]
Chronologie[06]
Die C. A. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft im Markersdorf ist zum 18. Oktober 1917 mit Wirkung ab 1. Januar 1917 gegründet und im Januar 1918 im Handelsregister des Amtsgerichts Burgstädt[07] eingetragen worden. Sie bestand unter dieser Firmierung bis 31. März 1928. Ihre Gründer waren: Kommerzienrat Carl Christian Rathgeber und Bertha Rathgeber, geb. Voß, Markersdorf; Joh. Friedrich Rathgeber, Mühlhausen; der vereidigte Bücherrevisor August Wilhelm Riebel und Emma Riebel, geb. Rathgeber, Dresden. Kommerzienrat Carl Rathgeber brachte in die Aktiengesellschaft die von ihm unter der Firma C. A. Roscher Nachf. in Markersdorf betriebene Strick- und Wirkwarenfabrik mit den vier Zweigfabriken auf Grundlage der Bilanz vom 31. Dezember 1916 ein. Das Kapital von 2 Mio Mark in 2000 Aktien à 1000 Mark wurde in pari [Nennwert/Kurswert] von den Gründern übernommen. Die Aktienminorität ist 1920 an die Overseas Securities Corporation in New York verkauft worden, die gleichzeitig einen großen Veredlungskredit in ausländischen Valuta zur Verfügung stellte, um eine stärkere Exportausrichtung der Firma zu ermöglichen. Die Mehrheit der Aktien verblieb in den Händen der deutschen Konsorten. Die Dividenden in den Jahren 1917 bis 1920 beliefen sich auf 10, 5, 15 bzw. 25%. Die Direktion lag zunächst in den Händen von Carl Rathgeber, ab 1. Oktober 1920 in den Händen von Friedrich Brandt und Paul Einenkel. Der Aufsichtsrat bestand 1917/1918 aus August Wilhelm Riebel, Dresden (1917 – 1919); Bankdirektor Karl von Auw, Chemnitz (1917 – 1919) und Emil Wagner, Calw in W. (1917 – 1919).
Später setzte sich der Aufsichtsrat zusammen aus dem Fabrikbesitzer Horst Pfotenhauer, Wittgensdorf, als Vorsitzender des Aufsichtsrates (1920); dem Kaufmann August Wilhelm Riebel, Dresden, als 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates (1920, 1924) und Kommerzienrat Carl Rathgeber, Markersdorf, als 2. Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates (1920, 1924). Weitere Aufsichtsratsmitglieder waren: Kommerzienrat E. Reinhold Häberle, Schloss Glienig (1920) bzw. München (1924); Bankdirektor Carl Jagemann, Direktor der Darmstädter- und Nationalbank, K. a. A., Filiale Chemnitz (1920, 1924); Bankdirektor Kurt Kästner, Direktor der sächsischen Filialen der Darmstädter und Nationalbank K. a. A., Dresden (1920, 1924); Fabrikbesitzer und Generaldirektor William Schulz, Zschopau (1920, 1924); Kaufmann Herbert Speidel, München (1920); als Generalbevollmächtigter von M. M. Warburg & Co., Hamburg, Dr. jur. E. Spiegelberg, Hamburg (1920, 1924) und im Jahr 1924 Direktor Hans Anhegger, Chemnitz, sowie Arno Kressner als Vertreter des Betriebsrates. Die Prokuristen waren zunächst Rudolf Max Güra und Richard Hermann Steinbach, Markersdorf, sowie Paul Quellmalz, Crottendorf, und im Jahr 1920 Albin Geipel, Markersdorf, und Paul Quellmalz, Crottendorf.[08] Im Jahr 1924 beschäftigte der Betrieb ca. 1500 Arbeitskräfte, 12 Vertreter in Deutschland und 9 im Ausland. Zur Verarbeitung gelangten jegliche Arten von Woll- und Baumwollgarnen für einen Jahresbedarf von ca. 350 000 Kilo Garn bei einem Garnlager von ca. 70 000 Kilo. Zur Herstellung der Strick- und Wirkwaren verfügte das Unternehmen über einen modernen Maschinenpark von insgesamt ca. 1900 Maschinen, wie Rundstühlen, Rundstrickmaschinen, alle Arten Hand- und Motorflachstrick- und Mindermaschinen sowie sämtliche erforderlichen Konfektionsmaschinen. Darüber hinaus verfügte das Unternehmen über eine modern ausgestattete Reparaturabteilung und eine moderne, maschinell eingerichtete Kartonagen-Abteilung, die den Betrieb mit sämtlichen erforderlichen Versand- und Luxuskartons versorgte.[09]
Zum 1. April 1928 erfolgte der Zusammenschluss der Firma C. A. Roscher Nachfolger Aktiengesellschaft, Markersdorf, mit den Firmen Altmann & Co. GmbH, Lichtenstein-Callnberg, Lud. Wagner, Calw, sowie Stern & Stern & Co. m. b. H., Stuttgart. Die Firma C. A. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft als aufnehmende Firma änderte ihren Namen in Alrowa Deutsche Strickerei-Aktiengesellschaft mit Sitz in Chemnitz.[10] Die Betriebe in Stuttgart, Neuenbürg und Calw wurden verkauft. Bis Ende des Jahres 1929 war die Zusammenziehung des Maschinenparks in drei Strickerei-Werken und einer Trikotagenfabrik in Sachsen vollzogen. Die Firma beschäftigte Ende 1930 rund 1500 Arbeiter und Angestellte. Sie besaß Grundbesitz und Gebäude in Markersdorf, Köthensdorf-Reitzenhain, Lichtenstein, Wiederau, Geyer und Frankenberg; Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude in Chemnitz, Köthensdorf-Reitzenhain, Markersdorf und Lichtenstein. Im Jahr 1931 ging die Gesellschaft kurzfristig eine Interessengemeinschaft mit der Firma Bernhard Altmann in Wien ein, die jedoch wieder gelöst wurde. Vom Kapital der Alrowa befand sich der weitaus größte Teil im Besitz der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in Bremen sowie deren Tochtergesellschaft, der Handels Mij. Ultra Mare. Im Zusammenhang mit dem Konkurs der Nordwolle wurden bestehende Wirtschaftsverpflichtungen gelöst und die Alrowa unabhängig. Die Gesellschaft bestand aus einer Strickerei in Lichtenstein, einer Trikotagenfabrik in Reitzenhain und aus weiteren stillgelegten Betrieben. Die Alrowa wurde zur reinen Strickereigesellschaft umgewandelt und firmierte ab 14. Oktober 1932 als Alrowa Deutsche Strickerei-Aktiengesellschaft mit Sitz in Lichtenstein-Callnberg[11] . Die Trikotagenfabrik firmierte als Trikotagenfabrik Doppelmoppel Aktiengesellschaft, Köthensdorf-Reitzenhain.[12] Die unbenutzten Immobilien wurden in die Alrowa Grundstücks-GmbH, Lichtenstein-Callnberg eingebracht.[13]1.2. Biografische Angaben zu den Familien
1.2.1 Familie Carl Rathgeber, Markersdorf
1.2.1.1 Carl Rathgeber (1863 – 1938)
Carl Christian Rathgeber wurde am 26.05.1863 in Mühlhausen als Sohn des Fabrikbesitzers Carl Gottfried Rathgeber und seiner Ehefrau Emma Friederike Weymar geboren. Sein Vater war Mitinhaber der 1826 vom Großvater Johann Friedrich Rathgeber
gegründeten Firma Fr. Rathgeber in Mühlhausen. In Mühlhausen verlebte er seine Kindheit und frühe Jugend. Nach Besuch der Realschule in Mühlhausen, später der Oberrealschule in Erfurt und einer Lehre in der väterlichen Firma war er 1884 als Volontär in einem Hamburger Exporthaus und später in der Trikotagenfabrik Behr & Vollmöller in Vaihingen a. d. Fildern als Kaufmann tätig.[14] Von Ostern 1883 bis Ostern 1884 besuchte er die 1869 gegründete Wirkschule in Limbach, die er mit dem Prädikat "sehr gut" abschloss.[15]
1886 kaufte er die kleine Markersdorfer Firma C. G. Roscher, die er unter der Firma C. G. Roscher Nachf. fortführte und in wenigen Jahren zu einem bedeutenden Wirkwarenunternehmen ausbaute.[16] Er war 1917 stellvertretender Vorsitzender des Kriegs-Wirk- und Strickverbandes und im Jahr 1918 als Kommissar für die Wollbeschaffung in die Schweiz entsandt.[17]
1920 verkaufte er seinen gesamten Aktienbesitz von zwei Millionen Goldmark an der C. G. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft.[18] Sein Kapital investierte Carl Rathgeber u. a. in Firmenneugründungen: 1921 der Astrawerke Aktiengesellschaft Chemnitz, wo er mit 10% des Aktienkapitals zu den Mitgründern zählte[19] und der Schwarzenberger Pressspanfabrik Aktiengesellschaft in Schwarzenberg[20] sowie im Jahr 1922 der Otto Seifert, Wirkmaschinenfabrik, Aktiengesellschaft in Burgstädt[21] . Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand seiner eigenen Firma verblieb Carl Rathgeber noch bis 1928 im Aufsichtsrat der C. G. Roscher Aktiengesellschaft. Darüber hinaus war er Aufsichtsratsmitglied bei weiteren angesehenen Firmen, insbesondere des Chemnitzer Industriebezirkes: der Astrawerke Aktiengesellschaft in Chemnitz (1921 - 1938), der Fischer-Werke Aktiengesellschaft in Chemnitz (1921)[22] , der Schwarzenberger Pressspanfabrik Aktiengesellschaft (1921 - 1931)[23] , der Vereinigten Serviergeräte-Fabriken Aktiengesellschaft in Schwarzenberg (1921/1922)[24] , der Otto Seifert, Wirkmaschinenfabrik Aktiengesellschaft in Burgstädt (1922 - 1934),[25] der Rossweiner Maschinenfabrik Aktiengesellschaft (1922 - 1935)[26] , der Gebrüder Busch, Aktiengesellschaft in Mühlhausen (1922 - 1924)[27] sowie bei der Zittauer Nährmittel- und Konservenfabrik Gocht & Steffens, Aktiengesellschaft (1923 bis 1934).[28] Von 1917 bis 1922 war Carl Rathgeber mit einem Geschäftsanteil in Höhe von 1000 Mark Gesellschafter der Rotes Vorwerk Hotelgesellschaft m.b.H. in Unterwiesenthal bei Oberwiesenthal.[29] Im Jahr 1919 trat unter seiner Geschäftsführung die Aktiengesellschaft C. A. Roscher Nachf. als Gesellschafter der Bezirkssiedlungsgesellschaft Flöha mit einer Stammeinlage in Höhe von 50 000 Mark bei.[30] Nach 1923 war Carl Rathgeber persönlich mit einem Geschäftsanteil von 1500 Reichsmark an dieser Gesellschaft beteiligt und führte auf diese Weise sein gemeinnütziges Engagement, insbesondere für die Kriegsteilnehmer, auch nach Ende des Ersten Weltkrieges fort. Diese Beteiligung übertrug er 1936 auf seine Tochter Hertha Rathgeber. [31]
Carl Rathgeber heiratete am 28.09.1896 in Radebeul Marie Anatasie Bertha, geborene Voß, verwitwete Kurgas. Ihrem aus erster Ehe stammenden Sohn Erich Kurgas wurde Carl Rathgeber ebenso ein liebevoller Vater, wie den beiden ehelichen Töchtern Elisabeth und Hertha. Carl Rathgeber lebte bis zu seinem Tod gemeinsam mit seiner Ehefrau und den Töchtern in seiner Villa in Markersdorf, Ortslisten-Nr. 42 C (Mittweidaer Straße 42), heute Hauptstraße 72.[32] Beide Ehepartner und ihre Kinder pflegten enge Verbindungen zu ihren Geschwistern bzw. Verwandten und deren Nachfahren. Sowohl der Vater Gottfried Rathgeber[33] als auch die Schwester der Ehefrau, Minka Poelzig geb. Voß[34] , und der Sohn Erich Kurgas[35] verbrachten im Hause der Familie Rathgeber in Markersdorf, zumindest zeitweilig, ihre letzte Lebenszeit bzw. verstarben hier.
Carl Rathgeber war auf der Basis seines evangelisch-lutherischen Glaubens wie viele Industrielle des ausgehenden 19. Jahrhunderts deutsch-national gesinnt, u. a. Mitglied des Alldeutschen Verbandes sowie Ehrenmitglied der Königlich-Sächsischen Militär-Vereine zu Markersdorf und zu Köthensdorf.[36] Er verehrte Bismarck, Hindenburg, den deutschen Kaiser und den sächsischen König. Seine Ehrung als Königlich Sächsischer Kommerzienrat wurde Carl Rathgeber 1916 für seine freiwillige Wohlfahrtspflege während des Ersten Weltkrieges zuteil.[37] Für seine außergewöhnlich hohen Spenden für die Kriegswohlfahrtspflege und örtliche Kriegsfürsorgemaßnahmen erhielt er unter anderem 1917 das Kriegsverdienstkreuz und seine Ehefrau Bertha im Jahr 1918 das Ehrenzeichen für freiwillige Wohlfahrtspflege verliehen. Bis zu seinem Lebensende unterstützte er durch seine Stiftungen und Spenden soziale Einrichtungen und Vereine der Umgegend, die Schule und politische Gemeinde des Heimatortes und die Kirchgemeinde Claußnitz.[38]
Seine gute Gesundheit nahm eine ernste Schädigung, als er miterleben musste, wie sein mit größtem Fleiß aufgebautes Lebenswerk, sein ehemaliges Unternehmen, allmählich zersplittert und das Markersdorfer Werk ganz stillgelegt wurde.[39] Carl Rathgeber verstarb nach längerer schwerer Krankheit am 05.02.1938 im Alter von 74 Jahren in Markersdorf. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Claußnitz
1.2.1.2 Ehefrau Bertha Rathgeber, geb. Voß, verw. gew. Kurgas (1862 – 1952)
Marie Anatasie Bertha geb. Voß wurde am 23.04.1862 in Luckenwalde als Tochter des späteren Gasanstaltsdirektors Johann Wilhelm Albert Voß und seiner Ehefrau Marie Elisabeth geb. Schöneck geboren. In Luckenwalde verlebte sie bis 1872 ihre ersten Lebensjahre, anschließend wohnte die Familie in Krakau. Bertha erhielt ihre Schulbildung unter anderem zwei Jahre in einer Privatschule und weitere zwei Jahre in der Klosterschule des St. Andreas-Klosters sowie durch private Hauslehrer. Zuletzt besuchte sie in Landsberg an der Warthe die Schule. In Landsberg wurde sie auch konfirmiert. Ihre Mutter verstarb im April 1870 in Krakau, der Vater im Jahr 1877 in Landsberg an der Warthe. An ihrem 16. Geburtstag verlobte sich Bertha mit dem Ingenieur und Dirigenten der Gasanstalt in Landsberg, Georg Kurgas (Kurgass), den sie am 28. September 1878 in Landsberg an der Warte heiratet.[40] Ihr gemeinsamer Sohn Erich wurde 1879 geboren. Die Familie lebte 1880 in Eberswalde, 1882 in Libau, 1884 in Stettin und 1885 in Frankfurt an der Oder. Am 26.10.1887 verstarb ihr seit 1886 erkrankter erster Ehemann. Zur Sicherung ihres Lebensunterhalts nahm sie verschiedene Stellen als Hausdame in bürgerlichen Haushalten in verschiedenen Orten an. Zum 1. Oktober 1892 kam sie nach Markersdorf und übernahm die Führung des Haushalts von Carl Rathgeber. Am 28. September 1896 fand in Radebeul die Trauung von Carl und Bertha statt. 1897 wurde ihre Tochter Elisabeth und 1899 ihre Tochter Hertha in Markersdorf geboren. Mit ihren Schwestern Martha (geb. 1861), Minka (geb. 1870) und Helene (geb. 1876) war Bertha ihr Leben lang eng verbunden. Bertha Rathgeber verstarb, kurz vor ihrem 90. Geburtstag am 02.04.1952 in Markersdorf.[41]1.2.1.3 Tochter Elisabeth, genannt Tutti, geb. Rathgeber verw. Busch (1897 – 1984)
Emma Elisabeth Bertha Rathgeber wurde als erste Tochter ihrer Eltern Carl und Bertha Rathgeber am 14.06.1897 in Markersdorf geboren. Sie erhielt ihre Schulbildung ab 1903 an der Volksschule Markersdorf, ab dem Schuljahr 1906/07 bis März 1913 an der Höheren Privat-Mädchenschule von Helene Binder in Chemnitz[42] und 1913/1914 im Töchter-Pensionat von Emma Mundinger, Elisenstraße 7a in Dresden.
Am 29.09.1920 verlobte sich Elisabeth Rathgeber mit dem Fabrikanten Erno Busch (geboren am 15.06.1892 in Mühlhausen, Sohn des Fabrikanten Johann Christoph Busch und seiner Ehefrau Ida, geborene Schindler)[43] , Mitinhaber der Firma Gebrüder Busch, einer Weberei halbwollener Stoffe und Appreturanstalt in Mühlhausen. Ihre Eheschließung fand am 06.11.1922 in Markersdorf statt.[44] Tragischer Weise erkrankte der Bräutigam so schwer, dass er nicht an seiner Hochzeitsfeier teilnehmen konnte und völlig überraschend, zwanzig Stunden nach der Trauung, am Morgen des 07.11.1922 in Markersdorf verstarb.[45] Die junge Witwe wurde Mitgründerin der, zur Fortführung der unter der Firma Gebr. Busch bestehenden offenen Handelsgesellschaft im Dezember 1922 gegründeten Gebrüder Busch Aktiengesellschaft in Mühlhausen, in der ihr Vater Carl Rathgeber einen Platz im Aufsichtsrat einnahm.[46]
Elisabeth wohnte zeitweilig in Mühlhausen, lebte aber später wieder gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Hertha in der Familienvilla in Markersdorf, wo sie am 14.12.1984 auch verstarb. Nach dem Tode des Vaters hatte sie die Vermögensverwaltung der Familie übernommen.[47]1.2.1.4. Tochter Hertha Rathgeber (1899 – 1992)
Hertha Doris Martha Rathgeber wurde als zweite Tochter ihrer Eltern Carl und Bertha Rathgeber am 12.10.1899 in Markersdorf geboren. Ihre Schulbildung erhielt sie vermutlich von 1905 bis 1910 in der eigenen Hausschule ihres Vaters[48] , ab dem Schuljahr 1910/11, ebenfalls wie ihre ältere Schwester, an der Höheren Privat-Mädchenschule von Helene Binder in Chemnitz, der späteren Städtischen höheren Mädchenschule zu Chemnitz, wo sie vermutlich Ostern 1917 ihre Reifeprüfung ablegte. Daran anschließend weilte sie kurzzeitig bis Ende 1917 im Töchter-Pensionat Poelkow in Malchow/Mecklenburg[49] sowie 1919 bis 1920 im Pensionat Mundinger in Dresden[50] .
Sie blieb unverheiratet und ist am 26.04.1992 in der Familienvilla in Markersdorf verstorben. 1.2.2 Familie Rathgeber, Mühlhausen
Carl Rathgeber entstammte einer Mühlhäuser Unternehmerfamilie. Sein Großvater Johann Friedrich Rathgeber hatte 1826 die Firma Fr. Rathgeber, die erste Strick- und Wirkwarenwarenfabrik in Mühlhausen/Th., gegründet. Das Unternehmen wurde später von den Söhnen des Firmengründers und deren Nachfahren erfolgreich fortführt.[51]
Der Handwerker Friedrich Ratgeber (verstorben am 16.05.1880 in Mühlhausen), seit August 1826 Bürger der Stadt Mühlhausen, hatte am 10.09.1826 mit Marie Elisabeth geb. Finkernagel (geboren am 27.12.1800, verstorben am 22.09.1850)[52] die Ehe geschlossen.
Ihr Sohn Carl Gottfried Rathgeber (geboren am 05.09.1835, zuletzt wohnhaft in Markersdorf, verstorben am 21.03.1895 in Radebeul)[53] war verheiratet mit Emma Friederike Weymar (geboren am 31.03.1841 in Mühlhausen, verstorben am 07.06.1885 in Heidelberg/Baden)[54] . Sie war die Enkelin von Sebastian Weymar (geboren am 08.05.1777, verstorben am 01.06.1828) und Maria Magdalene geb. Kersten (geboren am 10.03.1783, verstorben am 18.08.1832).[55]
Als Kinder von Carl Gottfried Rathgeber und Emma Friederike Weymar sind bekannt:
• Carl Christian Rathgeber (geboren am 26.05.1863 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben am 05.02.1938 in Markersdorf bei Chemnitz)[56] , verehelicht mit Marie Anastasie Bertha verw. Kurgas geb. Voß (geboren am 23.04.1862 in Luckenwalde, verstorben am 02.04.1952 in Markersdorf)[57]
• Johann Friedrich Rathgeber jr. (geboren am 17.10.1864 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben 02.05.1930 in Mühlhausen/Thüringen), Kaufmann in Mühlhausen. Er ehelichte am 26.10.1890 Dorothea (Doris) Ernestine Auguste geborene Bruder (geboren am 20.03.1869 in Chemnitz, verstorben am 04.05.1945 in Mühlhausen/Thüringen). Sie war die Tochter des Chemnitzer Kaufmanns Hermann August Bruder und seiner Ehefrau Christiana geborene Rathja.[58] Das Ehepaar hatte sieben Kinder:
• Carl Friedrich (Fritz) Wilhelm, geb. am 26.07.1891
• Carl Hermann Paul, geb. am 25.05.1893
• Martha Emma, geb. am 21.07.1896, seit 25. September 1915[59] verehlicht mit Franz Wald, Brauereibesitzer in Arnstadt (verstorben Juli 1918)[60]
• Albine Bertha Leonore (Lore), geb. am 07.01.1898
• Ernst Carl (Karl), geb. am 07.06.1900, Kaufmann in Mühlhausen,
Verlobung mit Anneliese Müller, Schlotheim am 15.03.1925, Eheschließung am 30.10.1926[61]
• Hildegard (Hilde) Margarethe, geb. am 26.06.1902
• Anna (Anny) Marie, geb. am 19.03.1904
• Emma Johanne Dorothea Rathgeber (geboren am 03.02.1868 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben am 21.12.1929 in Dresden)[62] , verehelicht mit August Wilhelm Riebel (geboren um 1865 in Mühlhausen/Thüringen, verstorben am 13.08.1936 in Dresden)[63] , Wirtschaftsprüfer/Bücherrevisor1.2.3. Familie Voss/Voß, Landsberg
1.2.3.1 Vater Albert Voß und Ehefrauen
August Wilhelm Albert Voß, geboren am 28.05.1834 in Berlin-Moabit, war der Sohn des Tischlers Friedrich Wilhelm Eduard Voß (geboren am 13.04.1809 in Berlin, verstorben am 26.07.1878 in Dessau) und seiner Ehefrau Johanne Wilhelmine Albertine Marschner (geboren am 05.05.1813 in Berlin, verstorben am 15.07.1871 in Dessau).[64]
In erster Ehe war Albert Voß mit Marie Elisabeth geb. Schöneck (geboren am 30.11.1836 in Frankfurt/Oder)[65] verheiratet. Bei seiner Eheschließung am 24. Oktober 1859 wird er als Sohn des Direktors der Gasanstalt in Warschau bezeichnet. Er selbst ist zu dem Zeitpunkt als Buchhalter und Kassierer bei der Gasanstalt Frankfurt/Oder tätig gewesen.[66]
Aus dieser Ehe stammen die Kinder:
• Martha Marie Hedwig (geboren am 24.01.1861 in Frankfurt/Oder, verstorben am 04.03.1942 in Landsberg)[67]
• Marie Anatasie Bertha (geboren am 23.04.1862 in Luckenwalde; verstorben am 02.04.1952 in Markersdorf)[68]
• Albertine Charlotte Marie (geboren am 26.07.1863, verstorben am 23.09.1863 in Luckenwalde)[69]
• Albert Hermann Wilhelm (geboren am 20. April 1866 in Luckenwalde; Seemann bei der Marine, verschollen seit 1896)[70]
• Max Albert Wladislaus (Maximilian), geboren am 28.01.1868 in Krakau, verstorben am 13.01.1872 in Krakau)[71]
• Marie Elisabeth, genannt Minka (geboren am 27.04.1870 in Krakau, verstorben am 25.11.1950 in Markersdorf)[72]
Die Mutter Marie geb. Schöneck verstarb bei der Geburt ihrer Tochter Marie (Minka) am 27.04.1870 in Krakau im Alter von 34 Jahren.[73]
August Wilhelm Albert Voß heiratete 1872 in zweiter Ehe Anna Marie Elisabeth geb. Salomon (geboren um 1839 in Luckenwalde, verstorben am 07.02.1896 in Landsberg/Warthe).[74] Sie war die Tochter des Fabrikbesitzers Wilhelm Salomon und seiner Ehefrau Friederike geborene Bachmann[75] . Die Familie lebte 1873 in Buchholz/Sachsen[76] und 1874 in Bodenbach/Böhmen[77] , ab ca. 1874 oder 1875 in Landsberg an der Warthe.
Aus dieser Ehe stammen die Kinder:
• Albert Wilhelm Max (geboren am 14.01.1873 in Buchholz/Sa., verstorben am 06.03.1873 in Buchholz/Sa.)[78]
• Hedwig (geboren am 15.02.1874 in Bodenbach/Böhmen[79] , verstorben am 19.03.1874 in Bodenbach/Böhmen)[80]
• Margarete Helene Gertrud, geboren am 16.03.1876 in Landsberg/Warthe, verstorben am 15.06.1939 in Dresden)[81]
August Wilhelm Albert Voß war 1876 als Buchhalter und Kassierer bei der Gasanstalt Landsberg und zuletzt als Direktor der Gasanstalt in Landsberg/Warthe tätig. Er verstarb am 18.12.1877 in Landsberg/Warthe im 43. Lebensjahr.[82] Die Witwe Marie Voß geb. Salomon ist im Alter von 57 Jahren am 07.02.1896 ebenfalls in Landsberg/Warthe verstorben[83]
1.2.3.2 Tochter Martha Voß
Martha Marie Hedwig Voß, Tochter von August Wilhelm Albert Voß und Marie Elisabeth geb. Schöneck, wurde am 24.01.1861 in Frankfurt/Oder geboren.[84] Im Zeitraum von 1867 bis 1877 besuchte sie die Mädchenschulen in Podgórze bei Krakau, im Nonnenkloster St. Andreas [in Krakau] und in Buchholz/Sachsen, die deutsche Schule in Bodenbach in Böhmen und die Mädchenschule von Frl. Gewiese in Landsberg. Danach besuchte sie von 1878 bis 1879 das Seminar von Dr. Christian Bauch in Berlin, welches sie mit der Abschlussprüfung als Lehrerin für Mittelschulen und höhere Mädchenschulen in Berlin abschloss. Nach ihrer Ausbildung ist sie von April 1880 bis April 1883 und von Januar 1884 bis Oktober 1885 auf Schloss Gramswalde bei Zützer (Westpreußen) als Erzieherin von zwei Töchtern des Gutsbesitzers Grams angestellt gewesen. Ab 1. April 1887 war sie als Lehrerin an der Privat-Mädchenschule in Landsberg und ab 1. April 1908 bis zu ihrer Pensionierung als Oberschullehrerin an der städtischen höheren Mädchenschule Landsberg tätig.[85] Martha Voß blieb, berufsbedingt, unverheiratet. Sie verstarb am 04.03.1942 in Landsberg.[86]1.2.3.3 Tochter Marie (Maria gen. Minka) Voß, verehelichte Poelzig
Marie Elisabeth, (Maria, genannt Minka), Tochter von August Wilhelm Albert Voß und Marie Elisabeth geb. Schöneck, wurde am 27.04.1870 in Krakau geboren. Ihre Mutter verstarb bei ihrer Geburt. Über ihre Ausbildung sind im Bestand leider keine Informationen überliefert. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sie eine ähnliche Schulbildung wie ihre älteren Schwestern an den jeweiligen Wohnorten der Familie Voß erhielt. Weihnachten 1893 verlobte sie sich mit dem Königlichen Regierungsbauführer Hans Poelzig in Berlin.[87] Die Eheschließung mit Hans Poelzig (geboren am 30.04.1869 in Berlin, Sohn von Georg Ames und Clara Henriette Marie geb. Gräfin von Poelzig und Beyersdorf), inzwischen Regierungs-Baumeister, erfolgte am 24. Juni 1899 in Berlin im Beisein von Carl Rathgeber und Dr. Albert Werminghoff als Trauzeugen.[88]
Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
• Hans Poelzig (geboren am 09.04.1900 in Breslau, verstorben am 26.02.1941 in Berlin), Kaufmann, zuletzt wohnhaft in Cottbus[89]
• Jochen Poelzig (geboren am 17.09.1901 in Breslau, verstorben am 09.02.1946 in Saarbrücken), Schauspieler und Regisseur, 1938 Schauspieldirektor in Darmstadt, verehel. mit Eleonore Caroline Valborg Wilhelmine Petersen geb. Ralfs[90]
• Ruth Poelzig (geboren am 24.02.1904 in Breslau,[91] verstorben am 29.12.1996 in Mainz), Schauspielerin; verehel. Poelzig-Ockel, (1944) verheiratet mit dem Journalisten Heinrich Ockel[92]
• Peter Hans Poelzig (geboren am 06.08.1906 in Breslau, verstorben am 26.01.1981 in Duisburg), Architekt [93]
Die Familie lebte seit 1900 in Breslau, wo Hans Poelzig zunächst als Lehrer und seit 1903 als Direktor der Kunstgewerbeschule tätig war. In Breslau wurden ihre vier gemeinsamen Kinder geboren. Ab 1916 lebte die Familie in Dresden, wo Hans Poelzig als Stadtbaurat tätig wurde. 1920 wandte er sich wieder nach Berlin. In dem Zeitraum wird auch die Trennung von Minka und Hans Poelzig erfolgt sein.[94] Ihre Ehe wurde am 15.11.1923 in Berlin geschieden.[95] In den Familienalben der Familie Rathgeber lassen sich bis 1925 Fotografien mit Hans Poelzig finden.
Hans Poelzigs zweite Ehefrau war die Bildhauerin und Architektin Helene Gertrud Martha Moeschke (geboren am 22.10.1894 in Hamburg [96] , verstorben am 14.03.1985 in Hamburg), die er 1924 heiratete. Aus dieser Ehe stammen der Sohn Alexander und die Töchter Marlene und Angelika. Martha Möschke-Poelzig arbeitete seit 1919/20 als Angestellte in seinem Meisteratelier für Architektur an der Akademie der Künste.[97] Mit ihr gründete Hans Poelzig 1920/1921 das gemeinsame Bauatelier Poelzig in Berlin, welches sie nach seinem Tod bis 1937 fortführte.[98] Prof. Dr.-Ing. E. h. Hans Poelzig, einer der bedeutendsten Architekten seiner Generation in Deutschland, verstarb am 14.06.1936 in Berlin-Wilmersdorf.[99]
Minka Poelzig lebte bis 1938 weiterhin in Dresden und um 1939 bis 1941 in Darmstadt.[100] Um 1942/43 verlor sie ihre Düsseldorfer Wohnung durch Kriegseinwirkung und ersuchte um Zuzug nach Markersdorf ins Haus der Familie Rathgeber.[101] Nicht nachweisbar ist, ob die beantragte Aufenthaltserlaubnis für Markersdorf erteilt wurde und wann sie dauerhaft nach Markersdorf zu ihrer Schwester und den Nichten zog.[102] "Maria verwitwete Poelzig, geborene Voß" ist am 25. November 1950 in Markersdorf (Chemnitztal) Nr. 42 C, im Haus Ihrer Schwester Bertha Rathgeber, verstorben.[103] 1.2.3.4 Tochter Helene Voß, verehelichte Werminghoff
Margarete Helene Gertrud Voß, Tochter aus der zweiten Ehe ihres Vaters August Wilhelm Albert Voß und Marie geb. Salomon, wurde am 16.03.1876 in Landsberg/Warthe geboren. Helene erhielt eine Ausbildung als Klavierlehrerin am Konservatorium der Musik Klindworth-Scharwenka, Berlin.[104] Sie heiratete am 15.05.1900 in Berlin den Historiker Benjamin Albert Werminghoff (geboren am 03.08.1869 in Wiesbaden, Sohn des Johann Karl Werminghoff und seiner Ehefrau Helene geb. Roth).[105] Nach Lebensstationen in Berlin, ab 1907 in Königsberg und seit 1913 in Halle verstarb Prof. Dr. phil. Albert Werminghoff am 02.02.1923 in Halle/Saale. Seine Ehefrau Helene Werminghoff verstarb am 15.06.1939 in Dresden, Weißer Hirsch.[106] Sie wurde am 19.06.1939, wie schon ihr zuvor verstorbener Ehemann, auf dem Neumarkt-Laurentius-Friedhof in Halle an der Saale beerdigt.[107]1.2.4 Familie Kurgas (Kurgass)
1.2.4.1 Eltern Georg Kurgas und Bertha geb. Voß
Georg Hugo Robert Walter Kurgas, am 28.07.1850 in Grottkau geboren, konfirmiert am 24.05.1868 in der Altstädtischen Kirche zu Gumbinnen [Ostpreußen][108] , war der Sohn des Ingenieurs und späteren Direktors der Gas- und Wasserwerke Zabrze bzw. Direktor des Gaswerks in Riga, Emil Kurgas (geboren am 04.05.1818 in Trier, verstorben am 07.07.1880 in Riga)[109] und Anna Oswald (geboren am 18.08.1829 in Grottkau, verstorben am 12.10.1853 in Zabrze/Schlesien).[110] Am 28. September 1878 schloss er in Landsberg/Warthe die Ehe mit Marie Antonie Bertha geb. Voß.[111] Er war zu dem Zeitpunkt als Ingenieur und Dirigent der Gasanstalt Landsberg an der Warthe beschäftigt.[112] Als Ingenieur leitete er 1882 die Erbauung und Ingangsetzung der Gasfabrik in Libau [heute: Liepaja, Lettland].[113] Er verstarb am 26.10.1887 in der Brandenburgischen Land-Irrenanstalt in Sorau (Niederlausitz).[114]1.2.4.2 Sohn Erich Kurgas
Erich Albert Emil Georg Kurgas, einziges eheliches Kind seiner Eltern Georg und Bertha Kurgas geb. Voß, wurde am 18.07.1879 in Landsberg geboren und verstarb im Haus seiner Mutter am 25.03.1940 in Markersdorf.[115]
Er besuchte 1888/1989 das Gymnasium und Realgymnasiums Landsberg a. W.[116] und bis 1897 die städtische Realschule zu Chemnitz. Von 1899 bis 1902 weilte er zum Studium an der Technischen Hochschule zu Darmstadt, legte 1903 seine Reifeprüfung an der Luisenstädtischen Oberrealschule zu Berlin ab[117] und widmete sich von 1903 bis 1905 dem Ingenieurstudium mit Abschluss als Diplom-Ingenieur an der Königlich Technischen Hochschule zu Berlin, Abteilung für Schiffs- und Schiffsmaschinenbau. Anschließend besuchte er 1906 das Technikum in Riesa.[118]
1910 war er bei der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven, 1912 bei der Stettiner Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft Vulcan, Stettin-Bredow, 1925 bei der Actien-Gesellschaft "Weser" in Bremen und zuletzt 13 Jahre, bis 1938, als Büroleiter der Maschinenbau-Konstruktionsabteilung der Deutschen Werke Kiel Aktiengesellschaft, insbesondere mit der Entwicklung von Schiffshilfsmotoren, beschäftigt.[119] Er war langjähriges Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure.[120]
2. Bestandsgeschichte
Im Jahr 2024 übernahm das Sächsische Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz, den Nachlass käuflich aus Privathand. Vor der Sanierung der Villa in Markersdorf, Nr. 43 C, heute Hauptstraße 72, wurde der umfangreiche Nachlass der Familie Rathgeber um 1998 zu den Erben der 1992 verstorbenen Hertha Rathgeber, der jüngeren Tochter und letztem Familienmitglied aus der Markerdorfer Familie Rathgeber, umgelagert. Bereits um 1994 hatten die Erben eine erste Sortierung und Nummerierung der Nachlassgegenstände unternommen, woher einzelne Signaturen auf den Archivalien herrühren. Nach Auskunft der Nachlassverkäufer wurden einige Nachlassteile über das Auktionshaus Heickmann veräußert bzw. verschiedenen Institutionen übergeben. Unterlagen zum Kartografen Franz Julius Geerz (1816 – 1888), verehelicht mit Helene Ottilie Luise Salomon, geboren 1850 in Luckenwalde, verstorben am 29.08.1912 in Dresden)[121] gingen an das Militärmuseum Dresden, Kleidung erhielt das Museum Mittweida, Unterlagen zum Historiker Professor Albert Werminghoff (1869 – 1923, verehelicht mit Helene geb. Voß)[122] sind der Universität Halle übergeben worden. Vermutlich sind Teile des Nachlasses auch an den Chemnitzer Geschichtsverein abgegeben worden.
In den Jahren 2024/2025 konnte die Überlieferung durch Viola Dörffeldt archivisch bearbeitet, in der Verzeichnungsdatenbank Augias verzeichnet und klassifiziert werden. Die für die Findbucheinleitung erforderlichen Literaturrecherchen und genalogischen Nachforschung der Bearbeiterin wurden dankenswerterweise unterstützt durch Norman Grimm, Dresden. Im Anschluss an die inhaltliche Bearbeitung wurde die Überlieferung sachgerecht verpackt. Die Benutzung ist nunmehr über das vorliegende Findbuch und die Augias-Verzeichnungsdatenbank möglich
3. Bestandsanalyse
Die umfangreiche und vielseitige Überlieferung ist ein außergewöhnliches Beispiel für einen Nachlass einer Industriellenfamilie aus der Region mit überregionalen Bezügen. Sie umfasst die typischen Inhalte von Nachlässen, so unter anderem Dokumentationen aus dem Wirkungsbereich des bzw. der Nachlasser, Lebensdokumente, Erinnerungsstücke, Tagebücher und Lebenserinnerungen, Korrespondenzen. Überliefert sind
sowohl persönliche Unterlagen des Sächsischen Kommerzienrates Carl Rathgeber (1863 - 1938), seiner Ehefrau Bertha geb. Voß verw. gew. Kurgas (1862 - 1952), deren Töchtern Elisabeth geb. Rathgeber verwitwete Busch (1897 - 1984) und Hertha Rathgeber (1899 - 1992) sowie des Dipl.-Ing. Erich Kurgas (1879 - 1940), Sohn aus erster Ehe der Bertha Rathgeber.
Die Familie Ratgeber pflegte intensive Kontakte zu Mitgliedern der Familien Rathgeber aus Mühlhausen und Voß aus Landsberg an der Warthe, wovon ein umfangreicher Schriftwechsel und Teilnachlässe der Schwestern Voß zeugen:
• Oberschullehrerin Martha Voß (1861 – 1942);
• Marie, gen. Minka, verehelichte Poelzig (1870 -1950); erste Ehefrau des Architekten Hans Poelzig[123] und
• Helene verehel. Werminghoff (1876 –1939), Ehefrau des Historikers Albert Werminghoff[124]
Hervorzuheben sind des Weiteren eine große Sammlung Familienfotos (gerahmt und ungerahmt bzw. in Alben, sowie lose), die umfangreiche Korrespondenz der Familie Rathgeber mit Familienmitgliedern, Geschäftspartnern und Freunden; eine umfangreiche Sammlung Feldpostkarten aus dem Zeitraum des Ersten Weltkrieges, Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg, Lehrbücher (ab 1820 – 1920), Ausbildungsunterlagen der beiden Töchter, u. a. aus der Zeit an der Höheren Mädchenschule von Helene Binder in Chemnitz; Poesiealben und Tagebücher verschiedener Familienmitglieder, eine private Rezeptsammlung (ab 1877) sowie eine lederne Arzttasche mit der Totenmaske von Carl Rathgeber und einige andere Sachzeugen (Medaillen, Kleidungsstücke, Fahnen). Darüber hinaus sind Geschäftsunterlagen der Firma C. A. Roscher Nachf., Markersdorf und Aufsichtsratsunterlagen der Astrawerke Aktiengesellschaft Chemnitz überliefert.
4. Quellen und Literatur
Ausgewählte Quellen und verwandte Verzeichnungseinheiten:
Bestand 10002 Urkunden aus der Finanzverwaltung, Nr. 18090 und 19470 (1886/1897)
Bestand 10736 Ministerium des Innern, Nr. 05164, 052245, 05246
Bestand 20030 Amtshauptmannschaft Rochlitz, Nr. 3515: Stauanlage der Fa. C. A. Tetzner & Sohn in Reitzenhain/Fa. C. A. Roscher Nachfolger in Markersdorf (bei Burgstädt), Stauanlage ihrer Fabrik Reitzenthal bei Taura (bei Burgstädt), 1897 - 1914, (1932)
Bestand 20030 Amtshauptmannschaft Rochlitz, Nr. 1202: Schenkung für ein Veteranenheim in Wechselburg von Kommerzienrat Karl Rathgeber in Markersdorf (bei Burgstädt), 1917 – 1918
Bestand 20117 Amtsgericht Burgstädt, Nr. 0338 und 0339: Handelsregisterakten der C. A. Roscher Nachf. AG, Markersdorf
Bestand 20192 Bezirksschulamt Rochlitz, Nr. 0892: Hausschule des Fabrikanten Carl Rathgeber, Markersdorf (bei Burgstädt), 1905 - 1910
Bestand 20198 Oberversicherungsamt Leipzig, Nr. 070: Gemeinsame Betriebskrankenkasse der Firma C. A. Roscher Nachf. AG in Markersdorf (Chemnitztal), früher: Fabrik-Krankenkasse der Firma C. A. Roscher Nachf. Markersdorf, Bezirk Leipzig, 1892 - 1928
Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1938 und 1939: HR Blatt 10238 "Alrowa" Deutsche Strickerei Aktiengesellschaft, Chemnitz, zuvor C. A. Roscher Nachf. AG, Markersdorf, eingetragen unter Amtsgericht Burgstädt, Blatt 658
Bestand 31092 Astrawerke AG, Chemnitz: Stadtarchiv Chemnitz - Bestand Städtische Höhere Mädchenbildungsanstalt (1913 - 1945)
Auswahl von Veröffentlichungen
Das Chemnitzthal in Wort und Bild. Festschrift zur Einweihung der Chemnitzthalbahn am 30. Juni 1902, Herausgeber: Lohse, Max und Jülich, Albin, Verleger A. Jülich und Max Lohse, Chemnitz [1902]
Denkschrift "C. A. Roscher Nachf. Markersdorf (Bez. Leipzig)", Historisch-biographische Blätter. Das Königreich Sachsen: Kultur, Industrie, Handel und Gewerbe, Ecksteins Biographischer Verlag Berlin, 1913
Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Hoppenstedt: Übersicht
(zuletzt aufgerufen am 09.05.2025)
Deutscher Wirtschaftsführer - Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten; ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, 1929, S. 1766 – Carl Christian Rathgeber
https://www.markersdorf-chemnitztal.de/de/geschichte-n/fabrik-hartung (zuletzt aufgerufen am 10.09.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/15._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsisches_Infanterie-Regiment_Nr._181
https://www.chemnitzer-geschichtsverein.de/sonnenberg/Wissenswertes/IR_181.htm (zuletzt aufgerufen am 16.01.2025)
https://www.deutsche-feldpost1914-18.de/
(zuletzt aufgerufen am 22.01.2025)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 104: Vgl. unter Link: https://wiki.genealogy.net/RIR_104
(zuletzt aufgerufen am 06.02.2025)
3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen"
https://de.wikipedia.org/wiki/3._Ulanen-Regiment_Nr._21_%E2%80%9EKaiser_Wilhelm_II.,_K%C3%B6nig_von_Preu%C3%9Fen%E2%80%9C#Lazarett
(zuletzt aufgerufen am 13.02.2025)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Poelzig
Matthias Donath, Artikel: Hans Poelzig,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10647 [Zugriff 26.2.2025].
Schirren, Matthias, "Poelzig, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 565-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741217.html#ndbcontent
Helene Binder - Wikipedia; Binder;
Frl. Helene - Zeno.org
(zuletzt aufgerufen am 24.04.2025)
Egbert von Hoyer – Wikipedia (Zugriff 21.05.2025)
John Greve – Wikipedia (Zugriff 03.06.2025)
Literaturhinweis:
Die Geschichte des Carl Rathgeber, seiner Firma und seiner Angestellten in Markersdorf soll nach Aussage der Nachlassgeber, literarisch verarbeitet und verfremdet, in dem Roman von Clara Paust "Die kleine Clauß. Ein Roman aus dem Industrieleben" (352 Seiten), erschienen 1918 im Verlag Fr. Wilh. Grunow, Leipzig, verarbeitet sein.[125]
[01] Bestand 33519, Nr. 775: Prüfungsbericht der C. A. Roscher Nachf. AG über die für den 01.01.1924 aufgestellte Goldmark-Eröffnung-Bilanz und den Hergang der Umstellung; Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1938 und 1939, Handelsregisterakte HR Blatt 10238 der "Alrowa" Deutsche Strickerei Aktiengesellschaft, Chemnitz (vorher C. R. Roscher Nachf. AG, Amtsgericht Burgstädt, Blatt 658)
[02] Vgl. Denkschrift mit Abbildungen: C. A. Roscher Nachf. Markersdorf (Bez. Leipzig), Historisch-biographische Blätter. Das Königreich Sachsen: Kultur, Industrie, Handel und Gewerbe; Ecksteins Biographischer Verlag Berlin, 1913.
[03] Bestand 33519, Nr. 814, Brief Carl Ratgebers vom 09.07.1915; Bestand 10736, Nr. 05164, Blatt 220
[04] Bestand 20198 Oberversicherungsamt Leipzig, Nr. 070 (1892 – 1928)
[05] Vgl. Fußnote 2
[06] Vgl. Fußnote 2
[07] Bestand 20117 Amtsgericht Burgstädt, Nr. 0338 und 0339 Handelsregisterakten der C. A. Roscher Nachfolger AG, Markersdorf (HRB 658, 1917 – 1925)
[08] C. A. Roscher Nachf. Akt.-Ges. in Markersdorf (Bez. Leipzig) in Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 22.1917/1918, Band 2, Seite 952 und 26.1921/1922, Band 1, Seiten 1669 - 1670; Bestand 33519, Nr. 775 Prüfungsbericht von 1924
[09] Vgl. Fußnote 1
[10] Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1938 und 1939, HR Blatt 10238 (1928 – 1932)
[11] Bestand 30118, Nr. 774, HRB 1(1932 – 1940)
[12] 1938 bis 1971: Trikotagenfabrik Doppelmoppel AG Köthendorf-Reizenhain, später Trikotagenfabrik Doppelmoppel Sieber & Co, Köthensdorf in: Bestand 20117 Amtsgericht Burgstädt, Nr. 1413 und 1414 (HRB 7, HRA 337); 1972 – 1990: VEB Trikotagenwerk Doppelmoppel, Köthensdorf (Bestand 30464, Nr. 6869, VEB-Register 110-14-1354); 1990 Umwandlung zur Doppelmoppel Textilwerk GmbH (HRB 466)
[13] Alrowa Deutsche Strickerei-Aktiengesellschaft, Sitz in Lichtenstein-Callnberg, in: Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 39.1934, Band 3, Seite 3531; Bestand 30118 Amtsgericht Lichtenstein, Nr. 877, HRB 5 (1932 – 1941)
[14] Deutscher Wirtschaftsführer - Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten; ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, 1929, S. 1766 – Carl Christian Rathgeber; Bestand 33519, Nr. 97
[15] Siehe bei Ancestry.com Limbach-Oberfrohna, Deutschland, Schülerlisten, 1835-1920 Onlinedatenbank; hier: Schülerverzeichnis der Wirkschule 1869 – 1915, Nr. 437. Siehe auch: Nr. 245 Ratgeber, Albert, geb. 03.05.1858, Vater: Gustav Ratgeber, Wirkwarenfabrikant in Mühlhausen, Schulbesuch von Ostern 1878 bis Ostern 1879
[16] Vgl. Bestand 33519, Nr. 660
[17] Bestand 33519, Nr. 809 und Nr. 119; vgl. auch: EHRI - Kriegswirk- und Strickverband; https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/f2ddb1d0-ae90-4bdb-9254-c9ec6a06335a/
[18] Vgl. Fußnote 4
[19] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1921/1922, Band 1, S. 1015. Nach dem Tode Carl Ratgebers nahm seine Witwe, Bertha Rathgeber, 1938 seinen Platz im Aufsichtsrat der Astrawerke ein. Vgl. in: Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1938, Band 6, S. 7579
[20] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seite 1591
[21] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1923/1924Band 1 (1a), Seite 1228
[22] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 1921 – 1922, Band 2, Seite 1238
[23] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1928, Band 1, Seiten 1073 - 1074
[24] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seiten 687 - 688
[25] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1934, Band 4, Seite 4676
[26] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1931, Band 4, Seite 5652; 1933, Band 3, S. 3309
[27] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seite 1347 und 1923/1924, Band 3, S. 4507
[28] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1931, Band 3, Nr. 4918 und 1935, Seite 1002; vgl. Bestand 33519, Nr. 1505
[29] Bestand 30126 Amtsgericht Oberwiesenthal, Nr. 109 HR Nr. 137 (1915 – 1926)
[30] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 1. Nachtr. 42 (Blatt 60)
[31] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 1. Nachtr. 42 (Blatt 187 und 347; Nr. 1. Nachtr. 43, Bl. 39)
[32] Nach Aussage der Nachlassgeberin hat Carl Rathgeber die Villa von seinem früheren Prokuristen Lieske gekauft.
[33] Vgl. StA Radebeul, Heiratsurkunde Nr. 66/1896,
[34] Bestand 33519, Nr. 289
[35] Bestand 33519, Nr. 107
[36] Bestand 33519, Nr. 132 und 464
[37] Vgl. Bestand 10736 Ministerium des Innern, Nr. 05164, Blatt 220; Nr. 052245, Blatt 11, Nr. 129a.
[38] Vgl. Bestand 10736 Ministerium des Innern, Nr.05246, lfd. Nr. 3 und Nr. 05175; Bestand 33519, Nr. 415; Bestand 33519, Nr. 92
[39] Bestand 33519, Nr. 7 und 660
[40] Bestand 33519, Nr. 570; Standesamt Landsberg/Warthe, Heiratsregister 1878, Nr. 121
[41] Bestand 33519, vgl. Akten unter Klassifikationspunkt 1.1.2
[42] Helene Binder (* 3. Juni 1855 in Eisenach; * um 1915 in Chemnitz); vgl.: Helene Binder – Wikipedia; Binder, Frl. Helene - Zeno.org
[43] Standesamt Mühlhausen, Geburtsregister Reg.-Nr. 494/1892
[44] Standesamt Claußnitz, Heiratsurkunde Reg.-Nr. 58/1922
[45] Bestand 33519, Nr. 1266; Standesamt Claußnitz, Sterberegister Nr. 51/1922
[46] Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften 1922/1923, Band 2, Seite 1347 - 1924
[47] Bestand 33519, vgl. Akten unter Klassifikationspunkt 1.1.3 und 1.4
[48] Bestand 20192, Nr. 0892 Hausschule des Fabrikanten Carl Rathgeber, Markersdorf (1905 – 1910)
[49] Bestand 33519, Nr. 64
[50] Bestand 33519, Nr. 303
[51] Bestand 33519, Nr. 6 Festschrift "100 Jahre Fr. Rathgeber Mühlhausen/Thür. 1826 - 1926"
[52] Bestand 33519, Nr. 177
[53] StA Radebeul, Sterberegister Nr. 33/1895
[54] StA Radebeul, Heiratsurkunde Nr. 66/1896; Bestand 33519, Nr. 177 und 129
[55] Bestand 33519, Nr. 177
[56] StA Markersdorf, Sterberegister Nr. 01/1938
[57] KB Luckenwalde St. Johannis, Taufbuch Nr. 162/1862 S. 190
[58] Standesamt Mühlhausen, Sterbebuch Nr. 1079/1945
[59] Bestand 33519, Nr. 82
[60] Bestand 33519, Nr. 789
[61] Bestand 33519, Nr. 214
[62] StA Dresden I, Sterberegister Nr. 1325/1929
[63] StA Dresden I, Sterberegister Nr. 2634/1936
[64] KB Berlin St. Georgen, Taufbuch Nr. 650/1834; vgl. Bestand 33519, Nr. 1332, Sterbeurkunde Nr. 639/1877; vgl. auch Bestand 33519, Nr. 95.
[65] Bestand 33519, Nr.1332, Auszug aus dem Taufregister der ev. Pfarrkirche St. Nikolai in Frankfurt/Oder, Jg. 1837, S. 15, Nr. 2.N.
[66]
Auswahl von Veröffentlichungen:
Das Chemnitzthal in Wort und Bild. Festschrift zur Einweihung der Chemnitzthalbahn am 30. Juni 1902, Herausgeber Lohse, Max und Jülich, Albin, Verleger A. Jülich und Max Lohse, Chemnitz [1902]
Denkschrift "C. A. Roscher Nachf. Markersdorf (Bez. Leipzig)", Historisch-biographische Blätter. Das Königreich Sachsen: Kultur, Industrie, Handel und Gewerbe, Ecksteins Bio-graphischer Verlag Berlin, 1913.
Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Hoppenstedt: Übersicht
(zuletzt aufgerufen am 09.05.2025)
Deutscher Wirtschaftsführer - Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten; ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, 1929, S. 1766 - Carl Christian Rathgeber
https://www.markersdorf-chemnitztal.de/de/geschichte-n/fabrik-hartung (zuletzt aufgeru-fen am 10.09.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/15._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsisches_Infanterie-Regiment_Nr._181
https://www.chemnitzer-geschichtsverein.de/sonnenberg/Wissenswertes/IR_181.htm (zuletzt aufgerufen am 16.01.2025)
https://www.deutsche-feldpost1914-18.de/
(zuletzt aufgerufen am 22.01.2025)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 104: Vgl. unter Link: https://wiki.genealogy.net/RIR_104
(zuletzt aufgerufen am 06.02.2025)
3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen"
https://de.wikipedia.org/wiki/3._Ulanen-Regi-ment_Nr._21_%E2%80%9EKaiser_Wilhelm_II.,_K%C3%B6nig_von_Preu%C3%9Fen%E2%80%9C#Lazarett
(zuletzt aufgerufen am 13.02.2025)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Poelzig
Matthias Donath, Artikel: Hans Poelzig,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10647 [Zugriff 26.2.2025].
Schirren, Matthias, "Poelzig, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 565-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741217.html#ndbcontent
Helene Binder - Wikipedia; Binder;
Frl. Helene - Zeno.org
(zuletzt aufgerufen am 24.04.2025)
Egbert von Hoyer - Wikipedia (Zugriff 21.05.2025)
John Greve - Wikipedia (Zugriff 03.06.2025)
Das Chemnitzthal in Wort und Bild. Festschrift zur Einweihung der Chemnitzthalbahn am 30. Juni 1902, Herausgeber Lohse, Max und Jülich, Albin, Verleger A. Jülich und Max Lohse, Chemnitz [1902]
Denkschrift "C. A. Roscher Nachf. Markersdorf (Bez. Leipzig)", Historisch-biographische Blätter. Das Königreich Sachsen: Kultur, Industrie, Handel und Gewerbe, Ecksteins Bio-graphischer Verlag Berlin, 1913.
Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, Hoppenstedt: Übersicht
(zuletzt aufgerufen am 09.05.2025)
Deutscher Wirtschaftsführer - Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten; ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit, 1929, S. 1766 - Carl Christian Rathgeber
https://www.markersdorf-chemnitztal.de/de/geschichte-n/fabrik-hartung (zuletzt aufgeru-fen am 10.09.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/15._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsisches_Infanterie-Regiment_Nr._181
https://www.chemnitzer-geschichtsverein.de/sonnenberg/Wissenswertes/IR_181.htm (zuletzt aufgerufen am 16.01.2025)
https://www.deutsche-feldpost1914-18.de/
(zuletzt aufgerufen am 22.01.2025)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 104: Vgl. unter Link: https://wiki.genealogy.net/RIR_104
(zuletzt aufgerufen am 06.02.2025)
3. Ulanen-Regiment Nr. 21 "Kaiser Wilhelm II., König von Preußen"
https://de.wikipedia.org/wiki/3._Ulanen-Regi-ment_Nr._21_%E2%80%9EKaiser_Wilhelm_II.,_K%C3%B6nig_von_Preu%C3%9Fen%E2%80%9C#Lazarett
(zuletzt aufgerufen am 13.02.2025)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Poelzig
Matthias Donath, Artikel: Hans Poelzig,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10647 [Zugriff 26.2.2025].
Schirren, Matthias, "Poelzig, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 565-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741217.html#ndbcontent
Helene Binder - Wikipedia; Binder;
Frl. Helene - Zeno.org
(zuletzt aufgerufen am 24.04.2025)
Egbert von Hoyer - Wikipedia (Zugriff 21.05.2025)
John Greve - Wikipedia (Zugriff 03.06.2025)
Lebensgeschichtliche Unterlagen der Familie des Kommerzienrates Carl Rathgeber (1863 - 1938), seiner Frau Bertha geb. Voß verw. gew. Kurgas (1862 - 1952) und deren Töchtern Elisabeth verw. Busch (1897 - 1984) und Hertha (1899 - 1992).- Teilnachlässe der Schwestern Voß aus Landsberg: Martha, Minka (Marie) verehel. Poelzig (erste Ehefrau des Architekten Hans Poelzig) und Helene verehel. Werminghoff (Ehefrau des Historikers Albert Werminghoff).- Teilnachlass des Dipl.-Ing. Erich Kurgas (1879 - 1940), Sohn aus erster Ehe der Bertha Rathgeber, zuletzt Büroleiter der Maschinenbau-Konstruktionsabteilung der Deutschen Werke Kiel Aktiengesellschaft.- Geschäftsunterlagen des Unternehmen C. A. Roscher Nachf., Markersdorf und der C. A. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft.- Aufsichtsratsunterlagen der Astrawerke Aktiengesellschaft Chemnitz.- Sammlung Familienfotos (gerahmt und ungerahmt bzw. in Alben, sowie lose).- Ausbildungsunterlagen der beiden Töchter, u. a. aus der Zeit an der Höheren Mädchenschule Chemnitz.- Poesiealben und Tagebücher.- Rezeptsammlung.- Korrespondenz der Familie Rathgeber.- Sammlung Feldpostkarten aus dem Zeitraum des Ersten Weltkrieges.- Lederne Arzttasche mit Totenmaske von Carl Rathgeber.
Kommerzienrat Carl Rathgeber (geboren 26.05.1863 in Mühlhausen, verstorben 05.02.1938 in Markersdorf-Chemnitztal) stammte aus einer Unternehmerfamilie in Mühlhausen/Thür. (Firma Fr. Rathgeber). Er übernahm 1886 die Firma C. A. Roscher in Markersdorf, die er als C. A. Roscher Nachf., Markersdorf fortführte und zu einem umfangreichen und führenden Unternehmen seiner Branche mit 4 Zweigfabriken in Reitzenthal (Köthensdorf-R.), Ober-Crottendorf, Wiederau und Oberlungwitz ausbaute und 1920 in eine Aktiengesellschaft überführte. Die hauptsächlichsten Fabrikate der Firma waren Strumpf-, Trikot- und Woll-Phantasiewaren, sowie Sportartikel. Die Geschäftsausdehnung erstreckte sich auf alle europäischen Länder und ebenso auf Amerika, Afrika und Australien. Seine Ehrung als Kommerzienrat wurde ihm 1916 für seine freiwillige Wohlfahrtspflege während des Ersten Weltkrieges zuteil. Carl Rathgeber war Aufsichtsratsmitglied bei verschiedenen Firmen. Nach seinem Ausscheiden aus der C. G. Roscher Nachf. Aktiengesellschaft investierte er sein Kapital u. a. in die Astrawerke Aktiengesellschaft Chemnitz, wo er mit 10% des Aktienkapitals zu den Mitgründern zählte. Nach seinem Tod 1938 nahm seine Witwe, Bertha Rathgeber geb. Voß verwitwet gewesene Kurgas (1862 - 1952), seinen Platz im Aufsichtsrat der Astrawerke ein. Das Ehepaar lebte gemeinsam mit seinen Töchtern Elisabeth verw. Busch (1897 - 1984) und Hertha Rathgeber (1899 - 1992) in der Villa in Markersdorf, Nr. 43 C, heute Hauptstraße 72. Im Jahr 2024 übernahm das Staatsarchiv Chemnitz diesen Nachlass aus Privathand.
- 2024 | elektronisches Findmittel
- 2025-10-09 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5