Die Landeshauptmannschaft wurde nach dem Pönfall 1547 durch Kaiser Ferdinand I. eingerichtet. Ihre Aufgabe bestand in der Überwachung des Finanzwesens des Landes. An ihrer Spitze stand der Landeshauptmann, der dem Landvogt unterstand, in seinem Geschäftskreis jedoch völllig selbstständig handelte. Er war der zweithöchste Beamte im Land und wurde vom Landesherrn aus dem oberlausitzischen Adel ernannt. Der erste 1549 eingesetzte Landeshauptmann war Dr. Ulrich von Nostitz auf Ruppersdorf.1603 erwirkten die Stände von Kaiser Rudolf II. ein Privileg, nach welchem ihnen ein Vorschlagsrecht bei der Neubesetzung des Amtes zustand. Der Gegenhändler unterstützte und kontrollierte den Landeshauptmann bei dessen Aufgabenerledigung. Später ergänzten der Kammerprokurator oder Fiskal, als juristischer Beistand, sowie ein Sekretär und ein Kassierer das Personal, welches vom Landesherrn besoldet wurde.
Die Landeshauptmannschaft war die höchste Finanzbehörde der Oberlausitz. Ihr oblag hauptsächlich die Steuer- und Abgabeneinziehung des Landes. Dazu zählten auch das von den Städten abzuführende Biergeld und die Einnahme der Einkünfte der landesherrlichen Landgüter, der Einzug der Straf- und Bußgelder aus der Obergerichtsbarkeit sowie die fiskalische Überwachung des Lehnswesens.

Innere Verwaltung.- Justizsachen.- Lehnssachen.- Aufsicht über die Klöster.- Angelegenheiten der landeshauptmannschaftlichen Untertanen.- Grundstücksangelegenheiten.- Grenzangelegenheiten.- Zollsachen.- Handel, Handwerk und Gewerbe.- Bauwesen.- Gerichtbuch.