Brief an Clara Herrmann aus Brüssel: Nachdem Luise ihre vielen Neujahrsbriefe beantwortet hat, findet sie nun auch Zeit, der lieben, guten, treuen und stützenden Familie Herrmann zu schreiben. Sie ist im Haushalt derart beschäftigt, dass zum Niedersitzen und Schreiben kaum Zeit bleibt. Die Zeiten in Belgien sind sehr schlimm, das Leben oft bitter hart. Auch wenn sie finanziell etwas besser gestellt ist, so verschlingt die entsetzliche Teuerung alles. Am schlimmsten ist die Teuerung der Stoffe, Schuhe, Gas und Elektrizität, die Steuer drückt, man muss die Hälfte des Einkommens hergeben. Sie bittet, niemanden von dem, was sie der Clara anvertraut, anderen mitzuteilen. Sie will sich an Baron O`Byrn wenden, mit der Bitte um eine Verbesserung ihrer Rente. Über den Stollen als Heimatgruß hat sie sich sehr gefreut. Sie fragt nach dem guten Herrmann und den Kindern Luise und Georg und bittet um Nachrichten aus Wachwitz.
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Sächsisches Staatsarchiv, 12568 Nachlass Ludovica (Luise), Prinzessin von Sachsen, Nr. 082Benutzung im:
Hauptstaatsarchiv Dresden
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