Brief an Clara Herrmann aus Brüssel: Luise hat sich über den Brief mit neuer Karte so sehr gefreut, dass sie sofort antwortet. Zurzeit leidet sie sehr an Sehnsucht nach Wachwitz und den geliebten Kindern. Sie sieht die Kinder im Weinberg und am Tennisplatz. Wie sehr wünscht sie sich, dass der Postbote ihren heißgeliebten Kindern Grüße von der fernen Mutter überbringen dürfte. Wie leicht würde sie dann ihr Los ertragen. Sie würde gern ein Bild von sich senden, konnte sich aber noch nicht entscheiden, sich fotografieren zu lassen. Von ihrem "Bubi" [Filiberto Toselli] hat sie gute Nachrichten, er scheint sich erholt zu haben. Im Juli wird sie zu ihm reisen. Sie fragt, ob der Flieder in Wachwitz blüht und ob es dort auch so kalt war. Sie würde gern neben der Frau Clara sitzen und plaudern, wie damals.
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Sächsisches Staatsarchiv, 12568 Nachlass Ludovica (Luise), Prinzessin von Sachsen, Nr. 114Benutzung im:
Hauptstaatsarchiv Dresden
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