Brief an Clara Herrmann aus Brüssel: Luise muss leider immer und immer wieder das Briefeschreiben verschieben, weil sie abends furchtbar müde von der Arbeit ist. Sie muss die Feder weglegen, um einige Stunden zu schlafen. Oft ist es Mitternacht, ehe sie sich hinlegen kann. Es ist nicht leicht, sich in ungewohnte Verhältnisse einleben zu müssen. Ihr fehlt es nicht an Arbeitslust und Ausdauer, sie hofft auf eine völlige unabhängige Lage, damit sie im Alter nicht darben muss. Es ist alles wahr und traurig. Luise schreibt, dass sie viel mehr an andere denkt als an sich selbst. Sie freut sich, dass ihr Töchterchen Maria Alix das ersehnte "Bübchen" [Karl Anton Prinz von Hohenzollern-Emden, 28. Januar 1922 - 3. November 1993] selbst stillt.
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Sächsisches Staatsarchiv, 12568 Nachlass Ludovica (Luise), Prinzessin von Sachsen, Nr. 097Benutzung im:
Hauptstaatsarchiv Dresden
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