Brief aus Brüssel an Clara und Paul Herrmann: Luise hat mit tiefer Rührung die Einladung des Ehepaares Kratz erhalten. Sie kann diese liebevoll gemeinte Einladung aber nicht annehmen, weil sie nicht über die Grenze nach Sachsen darf. Auch wer ihr behilflich wäre, würde sofort arretiert und "müsste schwer die Folgen dieses Unternehmens büssen! Wie ein Schwindel erfasst mich vor Wonne und übermächtigem Glücksgefühl der blosse Gedanke, einige Stunden in allernächster Nähe meiner heissgeliebten Kinder weilen zu dürfen und für das so einzig liebe Anerbieten von B. Kratz, das wenn auch nur ein Traum für mich, doch eine große Beruhigung für mich enthält, so liebe mitfühlende Herzen für mich schlagen zu wissen. Bitte sagen Sie das, lieber Herrmann, dem lieben treuen Ehepaar Kratz mit innigstem Dank und den allerherzlichsten Grüssen. Und Ihnen, lieber Herrmann und Ihrer lieben, guten Frau Clara drücke ich fest die Hände - Sie wissen Beide wie gross mein Vertrauen zu Ihrer Treue ist, darum Ihnen Beiden ganz besonders innigen Dank von der fernen Luisa die felsenfest auf ein eine besseren sonnigen Zukunft (hofft) und vertraut."
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Sächsisches Staatsarchiv, 12568 Nachlass Ludovica (Luise), Prinzessin von Sachsen, Nr. 093Benutzung im:
Hauptstaatsarchiv Dresden
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