Brief aus Brüssel an den "lieben, guten, neuen" Herrmann. Luise hat sich unendlich über den Brief vom 5. des Monats gefreut. Sie war gerührt, welches Mitgefühl ihr in ihrer traurigen Lage entgegengebracht wird. Sie ist ihm nicht böse, dass er sich an den König gewandt hat. Nun wisse er wenigstens, welche "verschiedenen Bestimmungen" getroffen wurden, ihr eine Rückkehr nach Sachsen unmöglich zu machen. Sobald sie die Grenzen übertrete, werde sie als unerwünschte Ausländerin in Haft genommen und ihrer Freiheit beraubt. Sie werde in einem Sanatorium oder in einer Festung für immer verschwinden. Deshalb will sie lieber darben und hungern und Tag und Nacht arbeiten. Weil sie die Wahrheit über so viele Dinge weiß, soll sie verschwinden und unschädlich gemacht werden.
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Sächsisches Staatsarchiv, 12568 Nachlass Ludovica (Luise), Prinzessin von Sachsen, Nr. 092Benutzung im:
Hauptstaatsarchiv Dresden
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