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Beständeübersicht

Bestand

20789 Kohlbach & Co., Druckmaschinenwerk, Leipzig

Datierung1902 - 1950
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,54
Geschichte der Kohlbach & Co. GmbH

Die Firma wurde 1904 von dem Färbereidirektor Wilhelm Frieß und dem Kaufmann Eduard Weingärtner gegründet und am 10. März 1906 als GmbH unter der Bezeichnung Kohlbach & Co. GmbH in Leipzig in das Handelsregister eingetragen. Alleinige Gesellschafter waren laut Statut der Kaufmann Curt Kohlbach und der Kaufmann Eduard Weingärtner. Das Unternehmen produzierte Bronzier-, Linier- und Anilindruckmaschinen. Das Stammkapital betrug 30.000 Mark.[01] Sitz der Firma war die Aurelienstraße 68/70 in Leipzig-Lindenau (1912).
1917 wurde Wilhelm Frieß zum Geschäftsführer bestellt und neben Eduard Weingärtner zum allein vertretungsberechtigten Gesellschafter ernannt. Am 6. Oktober 1919 beschlossen die alleinigen Gesellschafter Wilhelm Frieß und Eduard Weingärtner die Auflösung der GmbH und führten das Unternehmen ab 28. Oktober 1919 als offene Handelsgesellschaft fort. [02] 1931 schied der persönlich haftende Gesellschafter Eduard Weingärtner und 1936 der persönlich haftende Gesellschafter Wilhem Frieß durch Tod aus. An ihre Stelle traten Fritz Steinmetz und der bisherige Kommanditist Horst Frieß.
Die Belegschaftsstärke betrug in den Jahren: [03] 1928: 136, 1935: 162, 1942: 136 und 1944: 227 Personen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen unter Sequester gestellt und auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30. Juni 1946 enteignet. Der zum 25. Juni 1948 rechtskräftig verstaatlichte Betrieb wurde in Polygraph Kohlbach & Co.- VEB, Betrieb der VVB Polygraph Radebeul, umbenannt und 1951 dem VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig angegliedert.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

1978 wurden 1,4 lfm Schrift- und Archivgut der Firma Kohlbach & Co., Druckmaschinenwerk, Leipzig, vom Verwaltungsarchiv des VEB Kombinat Polygraph Leipzig, Stammbetrieb, an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. 1981 erfolgte die erste Verzeichnung der Unterlagen mit den Nrn. 1- 48 durch ein vorläufiges Findbuch ohne Systematik und ohne Einleitung.
2007 wurden die Unterlagen im Archivprogramm AUGIAS-Archivs erfasst. Infolge einer Umverpackung 2015 und einem internen Zugang von 0,05 lfm vom Bestand 20812 VEB Kombinat Polygraph Leipzig ergibt sich nun ein Bestandsumfang von 1,54 lfm. Im Februar 2020 wurden die Unterlagen zu Patentangelegenheiten genauer verzeichnet und die Nr. 43 mit Druckmustern wurde geteilt (jetzt Nr. 43, 54 und 55).

Überlieferungsschwerpunkte

Mit 1,54 lfm Schrift- und Archivgut ist nur ein kleiner Rest der Unterlagen des Unternehmens überliefert, die trotzdem einen Eindruck von den internationalen Aktivitäten geben können. Schwerpunkte des Bestandes bilden die Patentangelegenheiten für die Zeit 1906 – 1942, die v. a. die Bronziermaschine betreffen. Unterlagen aus dem Bereich Personal, darunter Gehalts- und Lohnkonten, auch von Fremdarbeitern und Zwangsarbeitern, und dem Bereich Finanzen dokumentieren die Betriebsgeschichte für den Zeitraum zwischen 1905 und 1948. Ergänzt wird die Überlieferung durch einige Akten aus dem Bereich der Betriebsleitung, u. a. Handelsregisterauszüge und Gesellschaftsverträge der Firma (Nr. 34), Eintragung in die Gebrauchsmusterrolle (Nr. 41) und die Korrespondenz mit dem Verband sächsischer Industrieller (Nr. 39). Die Nr. 43, 54 und 55 enthalten verschiedene Druckmuster.

Hinweise für die Benutzung

Im Bestand befindet sich personenbezogenes Schriftgut, welches nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst zehn Jahre nach dem Tod bzw. einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden darf. Die Vorlage dieser Archivalien vor Ablauf der o. g. Schutzfristen ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich.

Quellen und Verweise auf korrespondierende Bestände

20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 21124 (Registerband Nr. 12815)
20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 31112
20031 Polizeipräsidium Leipzig, Nrn. PP-V 2284, PP-V 4686
20202 Leipziger Messeamt (I), Fotos Nrn. F 9757, F 9860, F 9868
20826 VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke

Antje Reißmann

Juli 2020


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatarchiv Leipzig (StA-L), 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 31112 (Handelsregisterakte der Kohlbach & Co. GmbH in Leipzig).
[02] StA-L, 20789 Kohlbach & Co., Druckmaschinenwerk, Leipzig, Nr. 34.
[03] StA-L, 20826 VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke, Nr.506.
Handelsregisterauszüge.- Bilanzbücher.- Gehaltskonten und Lohnkonten, auch von Fremdarbeitern und Zwangsarbeitern.- Patente.- Werbeprospekte.
1904 wurde die Firma in Leipzig gegründet. Wilhelm Frieß und Eduard Weingärtner erwarben am 28. Oktober 1919 das in Liquidation befindliche Unternehmen und führten es als offene Handelsgesellschaft fort. Die Firma produzierte Bronzier-, Linier- und Anilindruckmaschinen und erwarb Patente u. a. in Frankreich, Großbritannien, Kanada und den USA.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen unter Sequester gestellt und auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30. Juni 1946 enteignet. Der zum 25. Juni 1948 rechtskräftig verstaatlichte Betrieb wurde in Polygraph Kohlbach & Co.-VEB, Betrieb der VVB Polygraph Radebeul, umbenannt und 1951 dem VEB Buchbindereimaschinenwerk Leipzig angegliedert.
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