Beständeübersicht
Bestand
21633 Helberg, Paul (SED)
Datierung | 1923 - 1987 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 4,11 |
Zur Biografie von Paul Helberg
Paul Helberg wurde am 24. April 1905 in Hamburg geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Schriftsetzer und wurde, nachdem er einige Jahre als kaufmännischer Angestellter tätig war, 1929 Geschäftsführer in einer Druckerei der Freien Arbeiter-Union in Düsseldorf. Ein Jahr später heiratete er am 5. April 1930 Geeske Helberg (geb. Jansma). Im Zeitraum zwischen 1925 und 1933 war er Mitglied in der freien Arbeiter-Union Deutschlands. 1932 trat er mit der neu gebildeten illegalen Leitung der KPD in Düsseldorf in Verbindung und erhielt den Auftrag, Flugblätter für die KPD zu drucken. Seine Frau wurde zu diesem Zeitpunkt Mitglied der KPD Düsseldorf-Oberblick. Beim Verteilen kommunistischer Flugblätter wurde er verhaftet und kam am 17. Juli 1933 gemeinsam mit seiner Frau in Untersuchungshaft. Während seine Frau nach zehn Wochen wieder freigelassen wurde, wurde Paul Helberg ins KZ nach Börgermoor und Esterungen überführt, in welchem er bis Dezember 1934 verblieb. Zur selben Zeit wurde die Druckerei zu großen Teilen gepfändet und an einen neuen Eigentümer weiterverkauft. Nach der Haftentlassung Anfang 1935 arbeitete Helberg in der illegalen KPD-Gruppe Egert-Barthen in Düsseldorf mit. Im Oktober 1936 emigrierte er nach Spanien und war dort als Gefreiter eines deutschen Bataillons am Spanischen Bürgerkrieg beteiligt. 1940 wurde er in Holland interniert und im Mai 1940 beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht den Deutschen übergeben. Nach längerer Haft und Untersuchung wurde er mangels Beweisen frei gelassen. Im Anschluss arbeitete er als Fußbodenleger in der Firma Bork in Düsseldorf. Er trat vorsichtig mit der Gruppe Egert-Bathen in Verbindung und nahm die illegale Arbeit wieder auf. 1940 wurde seine UK-Stellung aufgehoben und er zur Wehrmacht zum Kriegsdienst eingezogen.
Nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Juni 1945 arbeitete er im Antifaschistischen Block in Leipzig-Wahren mit und trat in die SED ein. Er war viele Jahre politisch für die SED aktiv. Von 1946 bis 1965 war er als Anzeigenleiter der "Leipziger Volkszeitung" und der Dewag tätig. Er verstarb am 28. April 1989 in Leipzig.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der aus nur drei Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 26780
22467 SED, Sammlung Mitgliedsunterlagen, Nr. 67
Maurice Herzog
Dezember 2020
Paul Helberg wurde am 24. April 1905 in Hamburg geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Schriftsetzer und wurde, nachdem er einige Jahre als kaufmännischer Angestellter tätig war, 1929 Geschäftsführer in einer Druckerei der Freien Arbeiter-Union in Düsseldorf. Ein Jahr später heiratete er am 5. April 1930 Geeske Helberg (geb. Jansma). Im Zeitraum zwischen 1925 und 1933 war er Mitglied in der freien Arbeiter-Union Deutschlands. 1932 trat er mit der neu gebildeten illegalen Leitung der KPD in Düsseldorf in Verbindung und erhielt den Auftrag, Flugblätter für die KPD zu drucken. Seine Frau wurde zu diesem Zeitpunkt Mitglied der KPD Düsseldorf-Oberblick. Beim Verteilen kommunistischer Flugblätter wurde er verhaftet und kam am 17. Juli 1933 gemeinsam mit seiner Frau in Untersuchungshaft. Während seine Frau nach zehn Wochen wieder freigelassen wurde, wurde Paul Helberg ins KZ nach Börgermoor und Esterungen überführt, in welchem er bis Dezember 1934 verblieb. Zur selben Zeit wurde die Druckerei zu großen Teilen gepfändet und an einen neuen Eigentümer weiterverkauft. Nach der Haftentlassung Anfang 1935 arbeitete Helberg in der illegalen KPD-Gruppe Egert-Barthen in Düsseldorf mit. Im Oktober 1936 emigrierte er nach Spanien und war dort als Gefreiter eines deutschen Bataillons am Spanischen Bürgerkrieg beteiligt. 1940 wurde er in Holland interniert und im Mai 1940 beim Einmarsch der deutschen Wehrmacht den Deutschen übergeben. Nach längerer Haft und Untersuchung wurde er mangels Beweisen frei gelassen. Im Anschluss arbeitete er als Fußbodenleger in der Firma Bork in Düsseldorf. Er trat vorsichtig mit der Gruppe Egert-Bathen in Verbindung und nahm die illegale Arbeit wieder auf. 1940 wurde seine UK-Stellung aufgehoben und er zur Wehrmacht zum Kriegsdienst eingezogen.
Nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Juni 1945 arbeitete er im Antifaschistischen Block in Leipzig-Wahren mit und trat in die SED ein. Er war viele Jahre politisch für die SED aktiv. Von 1946 bis 1965 war er als Anzeigenleiter der "Leipziger Volkszeitung" und der Dewag tätig. Er verstarb am 28. April 1989 in Leipzig.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der aus nur drei Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 26780
22467 SED, Sammlung Mitgliedsunterlagen, Nr. 67
Maurice Herzog
Dezember 2020
Persönliche Dokumente.- Einladungen.- Broschüren und Aufrufe.- Zeitungsausschnitte.- Fotos.- Korrespondenz.
24.04.1905 - 28.04.1989; Schriftsetzer, Spanienkämpfer, Anzeigenleiter der „Leipziger Volkszeitung“ und der Dewag (1946 - 1965), Funktionen in der Wohnparteiorganisation Leipzig-Wahren der SED
- 2020 | Findbuch / Datenbank
- 2025-05-14 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5