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Beständeübersicht

Bestand

21640 Jentsch, Hubert (KPD)

Datierung1934 - 1982
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,11
Zur Biografie von Hubert Jentsch

Herbert Jentsch wurde am 16. März 1905 in Bonn/Rhein als siebenter Sohn des Arbeiters Karl Jentsch und dessen Frau Josefine geboren. Er begann 1919 eine Lehre zum Schlosser in Leipzig, die er nicht abschloss. Bereits 1919 trat Jentsch dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei. Seit 1922 organisierte er sich gewerkschaftlich. Von 1920 bis 1931 arbeitete er bei den Atlas-Werken Leipzig als Kontorist. Im Jahr 1930 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten führte Jentsch die politische Arbeit in der Illegalität fort; er wurde am 11. Dezember 1934 durch die Gestapo in Leipzig verhaftet, war vom 14. Dezember 1934 bis 12. Februar 1935 im KZ Sachsenburg inhaftiert und vom 13. Februar 1935 bis 16. Februar 1936 im Untersuchungsgefängnis in Leipzig in Haft. Die Verurteilung erfolgte durch das Freiberger Sondergericht wegen "Aufrechterhaltung der KPD" zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis. Von 1936 bis 1943 war er als Expedient, Montagehelfer und Stanzer bei verschiedenen Leipziger Betrieben beschäftigt. 1938 heiratete er Hildegard Jentsch, geb. Hoffmann, geboren am 14. Juli 1913. Mitte des Jahres 1943 wurde er als Soldat der deutschen Wehrmacht zur Strafdivision 999 eingezogen, an der Ostfront und in Griechenlang eingesetzt. Dort desertierte er im Oktober 1944 und kämpfte auf der Seite der Griechischen Volksbefreiungsarmee. Nach dem Ende des Weltkrieges bzw. seiner Rückkehr nach Deutschland im Juli 1945 trat Jentsch erneut der KPD bei und wurde im Zuge der Vereinigung von KPD und SPD Mitglied der SED. Nach verschiedenen beruflichen Stationen war er von 1947 bis 1963 Angehöriger der Volkspolizei. Sein letzter Dienstgrad war Leutnant im Volkspolizeikreisamt (VPKA) Leipzig. 1963 ging er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Er war in mehreren gesellschaftlichen und ehrenamtlichen Funktionen aktiv: Parteisekretär der SED im Volkspolizeirevier Leipzig Witzgallstraße (1947-1948), Leitungsmitglied der SED-Grundorganisation im VPKA Leipzig (1949-1955), Vorsitzender des VdN-Aktivs Leipzig-Südost (1968-1975). 1951 erhielt er die Anerkennung als "Kämpfer gegen den Faschismus" sowie 1971 eine Ehrenurkunde in Anerkennung des internationalen Beitrages zum antifaschistischen nationalen Befreiungskampf des griechischen Volkes 1941-1945. Seine Verdienste wurden mit der Verleihung des "Vaterländischen Verdienstordens der DDR" in Silber gewürdigt. Hubert Jentsch starb am 13. Januar 1986 in Leipzig.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Der aus nur vier Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt

Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21640 Jentsch, Hubert (KPD), Nr. (fettgedruckte Zahl)

Hinweise auf korrespondierende Bestände

20237 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 13453.

Antje Reißmann

Januar 2022
Persönliche Dokumente.- Urkunden.- Prozeßunterlagen.- Einladungen.- Zeitungsausschnitte.- Fotos.
16.03.1905 - 13.11.1986; Kontorist, Widerstandskämpfer gegen den Faschismus
  • 2022 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-05-14 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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