Beständeübersicht
Bestand
21648 Lipp, Walter (SPD)
Datierung | 1946 - 1989 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,11 |
Bestand enthält auch 3 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Biografie von Walter Lipp
Walter Lipp wurde am 1. Januar 1908 in Saaran (Schlesien) geboren. Sein Vater war Schlosser in einer chemischen Fabrik der Gemeinde Saaran, die Mutter war Hausfrau. Beide Elternteile waren politisch in der SPD organisiert. Bis 1922 besuchte er die evangelische Schule im Ort. Nach der Schulentlassung trat er der SAJ, dem Jugendverband der SPD, bei. 1927 wurde er Mitglied in der SPD und wurde in den Vorstand der Ortsgruppe gewählt. Nachdem er ein Jahr in einer Glashütte in Penzig bei Görlitz (heute Pinsk) gearbeitet hat, ging er 1929 nach Leipzig. Dort arbeitete er zunächst in einer Speditionsfirma, später bei einer Großhandelsfirma für Buchbindereibedarf als Lagerarbeiter und Helfer. In dieser Zeit schloss er sich dem linken Flügel der SPD an. 1931 trat er aus der SPD aus und schloss sich der neugegründeten SAP an. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte er seine politische Arbeit in der SAP fort. Er war u. a. für die postalische Verbindung zwischen dem Parteivorstand in Berlin und dem in Leipzig ansässigen Dr. Herbert Schaller tätig. Anfang August 1933 wurde er nach einer Hausdurchsuchung verhaftet und ins Polizeigefängnis Leipzig gebracht. Nach der Untersuchungshaft von drei Wochen im Polizeigefängnis wurde er ins KZ Sachsenburg gebracht. Nach vier Monaten wurde er aus dem KZ entlassen. 1938 wurde er zur Arbeit am Westwall in der Organisation Todt dienstverpflichtet. Im Herbst 1940 erfolgt die Einberufung zur deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Mit einer Verletzung kam er aus der Front zurück nach Deutschland. Nach der Genesung wurde er in der Normandie eingesetzt und ging am 16. Juli 1944 in englische Gefangenschaft. Im Mai 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, die er zum großen Teil in amerikanischer Gefangenschaft direkt in den USA verbracht hatte. In Leipzig trat er Mitte Mai in die SED ein. Zunächst nahm er eine Arbeit in seiner alten Firma auf. Im Herbst 1948 wechselte er den Arbeitsbereich und fand eine Stelle bei einer sozial - pädagogischen Einrichtung beim Rat der Stadt Leipzig in Eutritzsch. 1951 - 1964 war er dort als Heimleiter beschäftigt. Im selben Jahr besuchte er die Landesschule für Erzieher mit Erfolg und nahm ab 1954 ein Fernstudium für Unterstufenlehrer auf. Er war acht Jahre als Abgeordneter der SED im Stadtbezirk Leipzig-Nord tätig. 1964 ging er vorzeitig in den Ruhestand. Nach 1964 hatte er weiterhin Funktionen in der SED und in anderen Organisationen inne. Anfang der 70er Jahre war er als stellvertretender Leiter des VdN-Aktivs tätig. Für seine Verdienste erhielt er hohe Auszeichnungen der DDR, u. a. 1958 die Medaille für "Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945", 1964 die Verdienstmedaille der Kampfgruppen, 1979 die Ehrenurkunde für Jugendweihe der DDR und 1984 die Verdienstmedaille der DDR.
Quellen: 21648 - Lipp, Walter (SPD); 20237 - Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 26975.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der aus drei Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Mai 2022
Walter Lipp wurde am 1. Januar 1908 in Saaran (Schlesien) geboren. Sein Vater war Schlosser in einer chemischen Fabrik der Gemeinde Saaran, die Mutter war Hausfrau. Beide Elternteile waren politisch in der SPD organisiert. Bis 1922 besuchte er die evangelische Schule im Ort. Nach der Schulentlassung trat er der SAJ, dem Jugendverband der SPD, bei. 1927 wurde er Mitglied in der SPD und wurde in den Vorstand der Ortsgruppe gewählt. Nachdem er ein Jahr in einer Glashütte in Penzig bei Görlitz (heute Pinsk) gearbeitet hat, ging er 1929 nach Leipzig. Dort arbeitete er zunächst in einer Speditionsfirma, später bei einer Großhandelsfirma für Buchbindereibedarf als Lagerarbeiter und Helfer. In dieser Zeit schloss er sich dem linken Flügel der SPD an. 1931 trat er aus der SPD aus und schloss sich der neugegründeten SAP an. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte er seine politische Arbeit in der SAP fort. Er war u. a. für die postalische Verbindung zwischen dem Parteivorstand in Berlin und dem in Leipzig ansässigen Dr. Herbert Schaller tätig. Anfang August 1933 wurde er nach einer Hausdurchsuchung verhaftet und ins Polizeigefängnis Leipzig gebracht. Nach der Untersuchungshaft von drei Wochen im Polizeigefängnis wurde er ins KZ Sachsenburg gebracht. Nach vier Monaten wurde er aus dem KZ entlassen. 1938 wurde er zur Arbeit am Westwall in der Organisation Todt dienstverpflichtet. Im Herbst 1940 erfolgt die Einberufung zur deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Mit einer Verletzung kam er aus der Front zurück nach Deutschland. Nach der Genesung wurde er in der Normandie eingesetzt und ging am 16. Juli 1944 in englische Gefangenschaft. Im Mai 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen, die er zum großen Teil in amerikanischer Gefangenschaft direkt in den USA verbracht hatte. In Leipzig trat er Mitte Mai in die SED ein. Zunächst nahm er eine Arbeit in seiner alten Firma auf. Im Herbst 1948 wechselte er den Arbeitsbereich und fand eine Stelle bei einer sozial - pädagogischen Einrichtung beim Rat der Stadt Leipzig in Eutritzsch. 1951 - 1964 war er dort als Heimleiter beschäftigt. Im selben Jahr besuchte er die Landesschule für Erzieher mit Erfolg und nahm ab 1954 ein Fernstudium für Unterstufenlehrer auf. Er war acht Jahre als Abgeordneter der SED im Stadtbezirk Leipzig-Nord tätig. 1964 ging er vorzeitig in den Ruhestand. Nach 1964 hatte er weiterhin Funktionen in der SED und in anderen Organisationen inne. Anfang der 70er Jahre war er als stellvertretender Leiter des VdN-Aktivs tätig. Für seine Verdienste erhielt er hohe Auszeichnungen der DDR, u. a. 1958 die Medaille für "Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945", 1964 die Verdienstmedaille der Kampfgruppen, 1979 die Ehrenurkunde für Jugendweihe der DDR und 1984 die Verdienstmedaille der DDR.
Quellen: 21648 - Lipp, Walter (SPD); 20237 - Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 26975.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der aus drei Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Mai 2022
Persönliche Dokumente.- Zeitungsartikel.
01.01.1908 - ; Lehrer, Leipzig
- 2001 | Findbuch / Datenbank
- 2025-05-14 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5