Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

21649 Malige, Alfred (KPD)

Datierung1926 - 1986
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,25

Bestand enthält auch 20 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

Zur Biografie von Alfred Malige

Alfred Malige wurde am 11. Januar 1895 in Oels/Schlesien geboren. Sein Vater Karl Malige war gelernter Schumacher und arbeitete später als Briefträger. Seine Mutter Anna Malige war als Schneiderin tätig. 1901 - 1909 besuchte er die Volksschule in Oels. 1909 - 1913 war er Musikerlehrling in einer Stadtkapelle "Stadtpfeife" in Ohlau in Schlesien 1913 - 1915 nahm er ein Studium in Violine, Theorie und Klavier in Breslau bei Privatlehrern auf. Während des Ersten Weltkrieges wurde er Mitglied einer Regimentskapelle. 1918 begann er erneut ein Studium in Breslau und am Landeskonservatorium in Leipzig für Komposition und Dirigentenklasse. Er erhielt Unterricht im Partiturspiel und Komposition bei Dr. Hochkofler und Kurt Bleischmidt. 1919 trat er in den Deutschen Musikerverband und die Gewerkschaft ein. 1919 - 1923 nahm er eine Tätigkeit als Geiger, Kapell- und Konzertmeister in Breslau und Leipzig auf. 1923 nach kurzer Zugehörigkeit zur SPD erfolgte der Eintritt in die KPD. 1923 - 1925 war er Konzert- und Kapellmeister im Kristallpalast Leipzig. Ab 1925 hatte er eine Anstellung als Geiger im Leipziger Sinfonieorchesters (Rundfunk-Sinfonieorchester) und war als 1. Geiger führend im Orchestervorstand und am Aufbau des Orchesters beteiligt. 1928 gründete er die Leipziger Blaskapelle des Roten Frontkämpferbundes und leitete diese bis zum Verbot des RFB. Aufgrund politischer und gewerkschaftlicher Betätigung wurde er am 10. März 1933 fristlos entlassen. Nach längerer Arbeitslosigkeit gründete er eine Tanz- und Unterhaltungskapelle, mit der er in vielen Städten Deutschlands auftrat. 1940 - 1945 spielte er als 2. Geiger im Kattowitzer Streichquartett und im Opernorchester.
Ab Juli 1945 war er Mitglied im Opernorchester in Göttingen. In Göttingen trat er im Januar 1946 in die KPD ein. Im September 1946 wurde er wieder Mitglied des inzwischen vom neugegründeten Rundfunk übernommenen Leipziger Sinfonieorchester und spielte dort Geige. Er arbeitete im Leipziger Sinfonieorchester im Betriebsrat, in der Gewerkschaft und im Musikausschuss mit. Seit dieser Zeit begann er verstärkt seine Kompositionstätigkeit. A. Malige war mit Katharina Malige, geb. Schröder, Altistin im Rundfunk-Sinfonieorchester, verheiratet. Seit 1952 war er Mitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR und wurde dort in den Zentralvorstand und den Bezirksvorstand Leipzig gewählt. 1959 schied er aus dem Leipziger Sinfonieorchester aus und war seitdem als freischaffender Komponist tätig. Zahlreiche Stück für Volksinstrumente, Orchesterwerke und andere Kompositionen wurden auch im Rundfunk der DDR aufgeführt. Seit 1960 leitete er ehrenamtlich das Arbeiterstreichquartett des VEB Eilenburger Celluloidwerk. Er erhielt u. a. den Kunstpreis der Stadt Leipzig (1967), den Vaterländischen Verdienstorden in Silber (1975) und die Ehrennadel des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR in Gold (1979). Alfred Malige starb im 91 Lebensjahr am 21. Dezember 1985 in Leipzig.
Quellen: 21649 - Malige, Alfred (KPD); 21761 - Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Bezirksvorstand Leipzig, Nr. 347.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der aus 18 Verzeichnungseinheiten und 2 Tonträgern bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.

Antje Reißmann
April 2022
Persönliche Dokumente.- Zeitungsartikel.- Ausarbeitungen zur Geschichte des Rundfunksinfonieorchesters Leipzig.- Korrespondenz.- Gedruckte Materialien vom Wirken als Komponist.- Auszeichnungsbücher und Tonbänder.- Geschenkmappe.
11.01.1895 - 21.12.1985; Geiger, Orchestermusiker und Komponist, Leipzig
  • 2001 | Findbuch / Datenbank
  • 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang