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Beständeübersicht

Bestand

21661 Riedeberger, Hilda

Datierung1912 - 1984
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,11
Biografie von Hilda Riedeberger

Hilda Riedeberger wurde am 11. Januar 1904 in Leipzig geboren. Sie begann ihre sportliche Laufbahn im Alter von acht Jahren im Arbeiter-Turn- und Sportbund des Turnvereins Leipzig Thonberg unter der Leitung von Georg Benedix, dem späteren Leiter der Arbeiter-Turn- und Sportschule. Neben Turnen begeisterte sich Hilda Riedeberger auch für Leichtathletik, Handball, Trommelball und Wintersport. Im später gebildeten Verein Leibesübungen e. V. Leipzig-Südost lernte sie ihren Ehemann, Erich Riedeberger, kennen. Beide verband eine Leidenschaft für Sport. In den 1920er Jahren erreichte Hilda Riedeberger Spitzenleistungen in regionalen Turn- und Leichtathletikwettbewerben. Beruflich war sie als Sekretärin tätig. 1933 heirateten Hilda und Erich Riedeberger. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zogen sich beide von ihren sportlichen Aktivitäten zurück. Erich Riedeberger wurde während des Zweiten Weltkriegs eingezogen und war bis 1945 als Verwundeten-Sportlehrer in einem Reservelazarett tätig.[01]
Nach Ende des Krieges waren beide maßgeblich an der Wiederbelebung des Sports und der Gründung des Deutschen Sportausschusses beteiligt.[02] Für das III. Parlament der Freien Deutschen Jugend 1949 erarbeiteten Hilda und Erich Riedeberger gemeinsam ihre erste Massenübung. Im Laufe ihres Lebens entwarf Hilda Riedeberger für viele verschiedene Veranstaltungen weitere Massenübungen. Mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik erfuhr der Sport einen neuen Aufschwung. Hilda Riedeberger arbeitete zu dieser Zeit als Übungsleiterin und Turnwart. Ihr Mann Erich war 1951 Gründungsmitglied und Mitglied des Präsidiums des Nationalen Olympischen Komitees der DDR. Hilda Riedeberger war Mitglied im Deutschen Turnverband und wurde vom diesem als Organisationsleiterin für die III. Europameisterschaften im Frauenturnen eingesetzt. Auch an allen acht Turn- und Sportfesten der DDR wirkte sie mit. Außerdem konnte sie sich als internationale und nationale Kampfrichterin im Frauenturnen beweisen. So wurde Hilda Riedeberger unter anderem zu den Weltmeisterschaften 1958, 1962 und 1966 und den Olympischen Spielen 1960 und 1964 berufen. Neben diesen Tätigkeiten gehörte sie auch noch dem Präsidium des Deutschen Turnverbandes der DDR, dem Deutschen Turn- und Sportbund-Bezirksvorstand und dem Bezirksfachausschuss Turnen an. Bis 1983 war Hilda Riedeberger auch aktives Mitglied der Sektionsleitung Turnen des SC Leipzig und danach als Ehrenmitglied tätig. Noch im Alter von 90 Jahren blieb sie ihrer Leidenschaft treu und nahm an Veranstaltungen der Seniorengymnastik teil.[03] Für ihre Tätigkeiten und Leistungen erhielt Hilda Riedeberger neben dem Nationalpreis auch die Auszeichnung "Verdienter Meister des Sports", die Verdienstmedaille der DDR und die Friedrich-Ludwig-Jahn-Medaille.
Hilda Riedeberger starb am 28. September 1995 in Leipzig, ihr Ehemann Erich war bereits 1969 verstorben.[04]

Bestandsgeschichte- und Bearbeitung

Der aus 18 Verzeichnungseinheiten bestehende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001.
Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste im Fachbereich Archiv nahm Alexandra Bartczak eine vertiefte Erschließung in AUGIUAS 9.2 sowie eine technische Bearbeitung der Unterlagen vor. Der Bestand hat einen Umfang von 0,11 lfm.

Überlieferungsschwerpunkte

Den Schwerpunkt des Bestands bilden Zeitungsartikel und Zeitungen. Sie betreffen vor allem die Themen Turnen und Sport. Außerdem liegen Ausarbeitungen und gedruckte Informationen von verschiedenen Sportverbänden sowie eine Ausarbeitung über Erinnerungen von Hilda Riedeberger über Sportveranstaltungen in der DDR vor. Persönliche Dokumente sind nicht überliefert.

Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: Sächsisches Staatsarchiv, 21661 Riedeberger, Hilda, 1.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

22044 Stadtfunk Leipzig, AV-Unterlagen der Stadt Leipzig Nr. AV 22044-116
22044 Stadtfunk Leipzig, AV-Unterlagen der Stadt Leipzig Nr. AV 22044-312
22044 Stadtfunk Leipzig, AV-Unterlagen der Stadt Leipzig Nr. AV 22044-314
22046 Pionierfilmstudio Iskra, Leipzig Nr. AV 22046-047

Alexandra Bartczak
Juli 2024


[01] Vgl. https://www.leipzig.de/jugend-familie-und-soziales/frauen/1000-jahre-leipzig-100-frauenportraets/detailseite-frauenportraets/projekt/riedeberger-hilda-geborene-seidler [Zugriff am 07.08.2024]
[02] Ebenda.
[03] Ebenda.
[04] Ebenda.
Ausarbeitungen.- Erinnerungen.- Zeitschriften.- Gedruckte Informationen.- Materialsammlung.
Hilda Riedeberger wurde am 11. Januar 1904 in Leipzig geboren. Ihre sportliche Laufbahn begann im Alter von 8 Jahren im Arbeiter-Turn- und Sportverbund des Turnvereins Leipzig Thonberg. In den 1920er Jahren erreichte Riedeberger Spitzenleistungen in regionalen Turn- und Leichtathletikwettbewerben. 1933 heirateten sie Erich Riedeberger und sie zogen sich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten von ihren sportlichen Tätigkeiten zurück.
Nach Ende des Krieges waren beide maßgeblich beim Wiederaufbau des Sportes beteiligt und an der Gründung des Deutschen Sportausschusses. Hilda Riedeberger arbeitete als Übungsleiterin und Turnwart. Ihr Mann Erich war 1951 Gründungsmitglied und Mitglied des Präsidiums des Nationalen Olympischen Komitees der DDR. Hilda Riedeberger war Mitglied im Deutschen Turnverband und konnte sich als internationale und nationale Kampfrichterin im Frauenturnen beweisen. Neben diesen Tätigkeiten gehörte sie auch noch dem Präsidium des Deutschen Turnverbandes der DDR, dem Deutschen Turn- und Sportbund-Bezirksvorstand und dem Bezirksfachausschuss Turnen an. Bis 1983 war Hilda Riedeberger auch aktives Mitglied der Sektionsleitung Turnen des SC Leipzig und danach als Ehrenmitglied tätig. Für ihre Tätigkeiten und Leistungen erhielt Hilda Riedeberger neben dem Nationalpreis auch die Auszeichnung "Verdienter Meister des Sports", Verdienstmedaille der DDR und die Fridrich-Ludwig-Jahn-Medaille.
Hilda Riedeberger verstarb am 28. September 1995 in Leipzig. 26 Jahre nach ihrem Ehemann Erich im Jahr 1969.
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