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Beständeübersicht

Bestand

21685 Walther, Elsbeth

Datierung1945 - 1988
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,11
Biografie Elsbeth Walther

Hedwig Elsbeth Walter wurde am 10.10.1913 als Tochter des Schmiedes Karl Winkelmann in Leipzig geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Berufsschule machte sie eine Ausbildung zur Kontoristin und arbeitete bis 1932 im kaufmännischen Bereich. Sie war Mitglied im Zentralverband der Angestellten (ZdA), in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), im Sozialistischen Jugendverband (SJV) und im Arbeiter-Turn- und Sportbund. 1945 trat sie in die KPD ein. Sie war ehrenamtlich in der Frauenarbeit und ab 1949 hauptamtlich im Parteiapparat der SED tätig. Von 1945 bis 1958 arbeitete sie als Haus- und Straßenbeauftragte der SED im Kreis Leipzig. 1951 qualifizierte sie sich durch einen Richterlehrgang. Ihr juristisches Staatsexamen legte sie nach fünfjährigem Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft (DASR) "Walter Ulbricht" in Potsdam ab. Ab 1953 war sie als Richterin zunächst am Kreisgericht Leipzig-Land sowie später am Kreisgericht Leipzig-Mitte tätig. Am 15. Dezember 1956 heiratete Elsbeth Walther den SED-Funktionär Huldreich Reinhold Franz Walther (geb. 04.12.1899 in Leipzig-Lindenau, gest. 22.06.1979 in Schkeuditz). Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Während ihrer Zeit als Richterin war sie auch als Leitungsmitglied in der SED-Betriebsparteiorganisation Baustoffversorgung Leipzig sowie im Frauenausschuss tätig. Aus gesundheitlichen Gründen gab sie ihren Beruf 1965 auf und pflegte ihren Mann bis zu dessen Tod 1979. Neben der Pflege übernahm sie auch dessen Betreuungsaufgaben im VdN-Aktiv (Verfolgte des Naziregimes). Darüber hinaus wurde sie 1966/67 Vorsitzende der Gruppe 206 des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD). Für ihren Einsatz im DFD wurde sie mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie die Ehrennadel der Nationalen Front in Silber und Ehrenurkunden für 25 Jahre SED- sowie 40 Jahre Gewerkschaftsmitgliedschaft. Das Sterbedatum Elsbeth Walthers geht aus den Unterlagen nicht hervor. Im Bestand des Sächsischen Staatsarchivs konnte lediglich ein Archivale ermittelt werden, das weitere Bezüge zu Elsbeth Walther enthält.[01] Zu Ihrem Mann Franz Walther hingegen liegen wegen dessen politischem Widerstand im Nationalsozialismus (Vorbereitung zum Hochverrat) Personenakten vor.[02]

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Der vorliegende Bestand umfasst 0,11 lfm. Der Überlieferungszeitraum erstreckt sich hauptsächlich über die Jahre 1945 bis 1953, einzelne Unterlagen stammen aus der Zeit der Übergabe 1988. Mit Ausnahme eines kurzen politischen Lebenslaufes weisen die Unterlagen keinen persönlichen Bezug zu Elsbeth Walther auf. Jedoch ist ihr späterer Mann Franz Walther als Arbeitsgebietssekretär im Verwaltungsbezirk VII auf der im vorliegenden Bestand überlieferten Vorschlagsliste zur Delegation für den Landesparteitag in Dresden am 6. und 7. April 1946 aufgeführt.[03] Es ist anzunehmen, dass zumindest ein Teil des Bestandes von Franz Walther stammt und die Materialien nach seinem Tod in den Besitz Elsbeth Walthers übergingen. Die Unterlagen sind folglich unter ihrem Namen mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben worden. Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste im Fachbereich Archiv nahm Yasmin Jacobi eine zusammenführende Neuverzeichnung in AUGIAS 9.2, sowie Neuverpackung vor.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand Elsbeth Walther enthält Arbeitsmaterial zu Themen wie Frauenpolitik, Wohnraum und Stadtplanung. Der andere größere Teil besteht aus einer Delegiertenmappe mit Unterlagen zum Vereinigungsparteitag der KPD/SPD Sachsen zur Sozialistischen Einheitspartei in Dresden am 6. und 7. April 1946.

Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 21685 Walther, Elsbeth, Leipzig, Nr. 1.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

20237 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 17326.

Yasmin Jacobi
Juni 2025


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 20237 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 17326.
[02] StA-L, 20237 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 17326; 20031 Polizeipräsidium Leipzig, Nr. PP-S 6505; 20036 Zuchthaus Waldheim, Nr. 19626.
[03] StA-L, 21685 Walther, Elsbeth, Leipzig, Nr. 3.
Politischer Lebenslauf.- Politische Handbücher und Richtlinien.- Parteitagsberichte.- Zeitungen.
Elsbeth Walter wurde am 10.10.1913 als Tochter des Schmiedes Karl Winkelmann in Leipzig geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kontoristin und arbeitete im kaufmännischen Bereich. Elsbeth Walther war Mitglied in verschiedenen sozialistischen Vereinigungen und trat 1945 in die KPD ein. Sie war ehrenamtlich in der Frauenarbeit und ab 1949 hauptamtlich im Parteiapparat der SED tätig. 1951 qualifizierte sie sich durch einen Richterlehrgang. Ihr juristisches Staatsexamen legte sie nach fünfjährigem Fernstudium an der Deutschen Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft (DASR) "Walter Ulbricht" in Potsdam ab. Ab 1953 war sie als Richterin zunächst am Kreisgericht Leipzig-Land sowie später am Kreisgericht Leipzig-Mitte tätig. Am 15. Dezember 1956 heiratete Elsbeth Walther den SED-Funktionär Franz Walther (geb. 04.12.1899 in Leipzig-Lindenau, gest. 22.06.1979 in Schkeuditz). Aus gesundheitlichen Gründen gab sie ihren Beruf 1965 auf. Ihr Sterbedatum konnte in den Unterlagen nicht ermittelt werden.
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