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Beständeübersicht

Bestand

21845 Genealogischer Nachlass Erich Fabian

Datierung1864 - 1945
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,66
Zur Biografie von Heinrich Gottlieb Erich Fabian

Heinrich Gottlieb Erich Fabian wurde am 26. Februar 1882 in Zwickau als Sohn des Studienrates Dr. Ernst Emil Fabian und dessen Ehefrau Olga Selinde geb. Winkler, geboren. Nach dem Abitur am Zwickauer Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg, Berlin und Leipzig. 1907 promovierte Fabian an der Universität Leipzig zum Dr. jur.
Im Jahr 1910 heiratete er in Zwickau Charlotte Klotz, die am 11. April 1886 in Wendischrottmannsdorf als Tochter eines Pfarrers geboren wurde. Das Ehepaar hatte vier Kinder, von denen nur Charlotte Hildegard Fabian (geb. 1911 in Lößnitz/Erzgeb.) und Reinhard Ernst Hermann Fabian (geb. 1915 in Chemnitz) den Zweiten Weltkrieg überlebten.
Nach der Assessorenzeit in Meißen, Riesa und Chemnitz war Fabian von 1913 bis 1920 Bürgermeister von Lößnitz (Erzgebirge). Anschließend war er elf Jahre als Finanzamtsvorsteher in Leipzig tätig. Dort übernahm er nebenberuflich 1929 – 1933 die stellvertretende Leitung der Oberprüfstelle für Schund- und Schmutzschriften, war Vorsitzender der Kirchgemeinde Connewitz und Mitglied des Verbandsausschusses des Verbandes der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinden Leipzigs.
1933 wurde Fabian zum Oberregierungsrat und Finanzamtsleiter in Berlin ernannt. Von 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1945 war er Finanzpräsident in Königsberg und verantwortete unter anderem die Eingliederung des Memelgebietes in die Finanzverwaltung Ostpreußens.[01]
Der genealogische Nachlass enthält umfangreiche Forschungsunterlagen zur Familie Fabian. Zu einigen engen Verwandten, wie dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Bruder Ernst Alfred Fabian (1875 – 1914), der Schwester Olga Margarethe Hauff geb. Fabian (1876 – 1920), dem Vater Dr. Ernst Emil Fabian (1844 – 1917) sowie der Mutter Olga Selinde Fabian geb. Winkler (1855 – 1935) liegen zahlreiche persönliche Unterlagen vor.
Ausgangspunkt der genealogischen Forschungen Fabians war die Ahnenliste seines Schwiegervaters Hermann Klotz (1859–1925). Dieser forschte zu seinen eigenen aus Werdau stammenden Vorfahren sowie zu den Ahnen seiner Frau Laura Anna Oehmichen. Die von ihm erstellte Ahnenliste wurde 1920 im Deutschen Geschlechterbuch veröffentlicht.[02] Erich Fabian führte die Forschungen weiter und dehnte sie auf seine eigenen Vorfahren aus. Seine genealogische Arbeit führte zum Aufbau eines umfangreichen Familienarchivs.[03] Die Linie der Familie Fabian konnte bis zu Hans Fabian (1634–1684) aus Neukirch zurückverfolgt werden. Verwandtschaftliche Verbindungen bestanden auch zum Historiker Otto Kämmel, ehemals Rektor der Leipziger Nikolaischule.[04]
Da Erich Fabian aus einer weitverzweigten Lausitzer Müllerfamilie stammte, erstreckte sich die Forschung zudem auf verwandte Familien aus Mitteldeutschland, dem Erzgebirge und der Lausitz. Die meisten Unterlagen entstanden in den späten 1920er bis frühen 1940er Jahren.

Bestandsgeschichte und Bearbeitung

Der Bestand wurde 1987 von Hildegard Walkhoff, geb. Fabian, Tochter Erich Fabians, der Zentralstelle für Genealogie in der DDR übergeben und erhielt dort die Signatur NL 56. Er umfasst 0,66 lfm und dokumentiert einen Zeitraum von 1864 bis etwa 1945. Die inhaltliche Forschung reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ein Teil der Unterlagen ging bei der Verlagerung des Familienarchivs von Königsberg nach Zwickau 1944 verloren, darunter die Fotos zur Familienkartei.[05]
Eine erste Bearbeitung und Erschließung erfolgte 1987 mit der Anlage einer Findkartei. 2009 wurde der Bestand in einfacher Form in AUGIAS verzeichnet. Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Archiv) wurde die Verzeichnung durch Yasmin Jacobi gemäß der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs überarbeitet und teilweise neu eingepflegt.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand 21845 Genealogischer Nachlass Erich Fabian umfasst umfangreichen Schriftwechsel mit Familienforschern und genealogischen Institutionen. Etwa die Hälfte der Unterlagen besteht aus Karteien zur Stammfolge der Familie Fabian. Darunter ein Ortsverzeichnis zur Ahnenliste und Ergänzungskarteien zu Stammfolge und Ahnenliste, sowie eine Kartei zu Lausitzer Kirchenbüchern.
Schwerpunkte des Bestandes bilden Ahnen- und Stammlisten der Müllerfamilie Fabian und verwandter Familien aus Mitteldeutschland: der Klotz und Oehmichen (Erzgebirge/Zwickau) sowie Knösel, Kämmel und insbesondere Fabian (Oberlausitz: Spremberg, Waltersdorf, Ebersbach). Ein weiterer Schwerpunkt ist die verkartete Ahnenliste der Geschwister Hildegard, Reinhard, Alfred und Walter Fabian (Ebersbach).

Hinweise für die Benutzung

Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Es gelten die in § 10 Abs. 1 Satz 3b des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: Sächsisches Staatsarchiv, 21845 Genealogischer Nachlass Erich Fabian, Archivaliensignatur.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

21936 Ahnenlistensammlung, Nr. 1079/1 und 1079/2
22031 Zentralstelle für Genealogie Leipzig, Nr. 258

Verweise auf korrespondierende Bestände in anderen Institutionen

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig: Ahnenliste der Geschwister Hildegard, Reinhard, Alfred und Walter Fabian (Ebersbach): 1929 C 116

Yasmin Jacobi
Juni 2025


[01] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 22031 Zentralstelle für Genealogie Leipzig, Nr. 258.
[02] Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien), Hrsg. Bernhard Koerner, Bd. 33, Görlitz 1920, S. 269 ff.
[03] StA-L, 21845 Genealogischer Nachlass Erich Fabian, Nr. 9.
[04] StA-L, 21845 Genealogischer Nachlass Erich Fabian, Nr. 5.
[05] StA-L, 22031 Zentralstelle für Genealogie Leipzig, Nr. 258.
Stammlisten und Ahnenliste der Familie Fabian.- Kirchenbuchauszüge.- Korrespondenzen.- Karteien.
Heinrich Gottlieb Erich Fabian wurde am 26. Februar 1882 in Zwickau als Sohn des Studienrates Dr. Ernst Emil Fabian und dessen Ehefrau Olga Selinde, geb. Winkler, geboren. Nach dem Abitur am Zwickauer Gymnasium studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg, Berlin und Leipzig. Im Jahr 1910 heiratete er in Zwickau Charlotte Klotz, die am 11. April 1886 in Wendischrottmannsdorf als Tochter eines Pfarrers geboren wurde. Das Ehepaar hatte vier Kinder, von denen nur Charlotte Hildegard Fabian (geb. 1911 in Lößnitz/Erzgeb.) und Reinhard Ernst Hermann Fabian (geb. 1915 in Chemnitz) den Zweiten Weltkrieg überlebten. Nach der Assessorenzeit in verschiedenen sächsischen Städten war Fabian von 1913 bis 1920 Bürgermeister von Lößnitz (Erzgebirge). Anschließend war er elf Jahre als Finanzamtsvorsteher in Leipzig tätig. 1933 wurde Fabian zum Oberregierungsrat und Finanzamtsleiter in Berlin ernannt. Von 1939 bis zu seinem Tod im Jahr 1945 war er Finanzpräsident in Königsberg. Seine genealogischen Forschungen erstreckten sich auf die eigenen, aus der Lausitz stammenden Vorfahren, die er bis ins 17. Jh. ermitteln konnte. Die bereits zu denen aus Werdau stammenden Vorfahren seiner Frau vorliegende Ahnenliste ergänzte er durch weitere Forschungsergebnisse.
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