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Beständeübersicht

Bestand

22013 HO Kreisbetrieb Torgau

Datierung1949 - 1984
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,40
Zur Geschichte der Handelsorganisation Torgau

Die im Oktober 1948 gegründete volkseigene Handelsorganisation (HO) war die führende Organisation des Einzelhandels der DDR. Von Anfang an hatte die HO nicht nur eine Verteilungsfunktion, sondern auch weitergehende ökonomische und politische Aufgaben zu erfüllen. Die HO-Läden waren anfangs die einzigen Verkaufsstellen, die knappe Waren zu stark überhöhten Preisen frei verkaufen durften, während die übrigen Handelseinrichtungen nur rationierte Waren zu verbilligten Preisen abgaben. Die Politik der gespaltenen Preise wurde 1958 aufgegeben und ein einheitliches Preisniveau eingeführt, wodurch die HO die Sonderfunktion der zusätzlichen Kaufkraftabschöpfung einbüßte.
Die Einzelhandelsverkaufsstellen der HO waren den Bezirksdirektionen des volkseigenen Einzelhandels unterstellt, die vom Rat des Bezirkes, Abt. Handel und Versorgung, angeleitet wurden. Über den Bezirksdirektionen wirkte zentral koordinierend die Hauptdirektion des volkseigenen Einzelhandels, die dem Ministerium für Handel und Versorgung unterstellt war. [01]
Die Eröffnung der HO Torgau war ursprünglich für den 10.03.1949 vorgesehen, verzögerte sich jedoch dadurch, dass ein richtiges Kaufhaus fehlte. Man entschied sich schließlich, den ehemaligen Ratskeller im Rathaus und ein Geschäft in der Bäckerstraße zu diesem Zweck zu nutzen. Die Eröffnung erfolgte am 13.04.1949, wobei erst im September 1957 die Eintragung ins Register der Volkseigenen Betriebe erfolgte, Direktor zu diesem Zeitpunkt war Herr Günther Schwarz. Aus anfangs 45 Mitarbeitern wurden innerhalb von 2 Monaten bis Juni 1949 ca. 120, in diesem Monat eröffnete auch das HO-Stadt-Cafe. [02]

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Die Unterlagen der HO Torgau umfassen ca. 0,4 lfm und gelangten 2003 durch die TLG Immobilien GmbH Berlin in das Hauptstaatsarchiv Dresden. Da die Unterlagen jedoch in den Zuständigkeitsbereich des Staatsarchivs Leipzig fallen, gelangten sie noch im gleichen Jahr dorthin.
Die Erschließung erfolgte im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste im 2. Lehrjahr durch die Auszubildende Anika Zieger. Es erfolgte eine vertiefte Verzeichnung, dabei wurden Titel, Datierung, in begründeten Fällen Enthält-Vermerk und Darin-Vermerk aufgenommen. Auf eine Klassifikation wurde verzichtet, da es sich um nur 7 Akteneinheiten handelt.

Verweise auf korrespondierende Bestände

20256 Bezirksvertragsgericht Leipzig, dort unter der Klassifikation 06.01 Register der Volkseigenen Wirtschaft Kreis Torgau, Nr. 2768

20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, dort unter der Klassifikation 04.08.08. Bezirksverwaltung der HO-Kreisbetriebe

Anika Zieger

Februar 2012



[01] Vgl. DDR Handbuch, Hrsg. vom Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen, 3., überarb. Aufl., Köln, 1985, S. 590.
[02] StA-L, 22013 HO Kreisbetrieb Torgau, Nr. 1.

Betriebschronik.- Fotoalben.
Die volkseigene Handelsorganisation (HO) war die führende Organisation des Einzelhandels der DDR. Die Einzelhandelsverkaufsstellen der HO waren den Bezirksdirektionen des volkseigenen Einzelhandels unterstellt, die vom Rat des Bezirkes, Abt. Handel und Versorgung, angeleitet wurden. Über den Bezirksdirektionen wirkte zentral koordinierend die Hauptdirektion des volkseigenen Einzelhandels, die dem Ministerium für Handel und Versorgung unterstellt war. Die HO Torgau wurde im April 1949 mit 45 Mitarbeitern eröffnet. Im Juni folgte das HO-Stadt-Cafe, in diesen zwei Monaten stieg die Mitarbeiterzahl auf ca. 120.
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