Beständeübersicht
Bestand
22400 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Torgau
Datierung | (1917 - 1951) 1952 - 1974 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 2,46 |
Bestand enthält auch 1 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Geschichte der Behörde
Mit der Verordnung über die Bildung von Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieben vom 14. Februar 1952 entstanden in der DDR zunächst über 100 Staatliche Forstwirtschaftsbetriebe, die dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft unterstanden und zum Aufbau einer sozialistischen Forstwirtschaft beitragen sollten. Hauptaufgabe war die Bewirtschaftung der volkseigenen Wälder, die kontinuierliche Bereitstellung von Rohholz und die Pflege der Waldbestände. Ab 1958 waren sie auch für die Betreuung des privaten und genossenschaftlichen sowie des Kirchenwaldes zuständig. Untergliedert waren sie in Oberförstereien und diese wiederum in Reviere. Im Oktober 1963 kam es zu einer wesentlichen Veränderung in der Leitung der Forstwirtschaft. Durch die Bildung von fünf Vereinigungen Volkseigener Betriebe – VVB Forstwirtschaft –, denen die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe direkt unterstellt wurden, sollte das Produktionsprinzip im Rahmen des "Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung" durchgesetzt werden. Die Territorialstruktur wurde aufgehoben; die Wälder im Bezirk Leipzig gehörten nun zur VVB Forstwirtschaft Cottbus.
Der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Torgau war für die Staatswälder und den Betreuungswald nördlich von Leipzig zuständig. Seit der Gründung des Betriebes gehörten auch die über 1000 ha des Torgauer Stadtforstes dazu. Die Waldflächen lagen in den Kreisen Torgau und Eilenburg und einige Streuparzellen im Kreis Delitzsch. 1959 umfasste der Volkswald 16200 ha, davon waren 15500 ha Holzbodenfläche.
Der Forstwirtschaftsbetrieb Torgau war in die drei Oberförstereien Weidenhain, Falkenberg und Battaune unterteilt. Diese gliederten sich in 26 Reviere, wobei die Zuordnungen über die Jahre wechselten. So gab es 1961 die Reviere Pflückuff, Gräfendorf, Roitzsch, Weidenhain, Labaun, Authausen, Spitze, Durchwehna, Wartha, Battaune, Torfhaus I und II und Tiefensee.
1974 erfolgte wiederum eine Strukturänderung. Die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe Torgau und Oschatz wurden aufgelöst und der neu gebildete Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Wermsdorf führte deren Aufgaben weiter.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die vorliegenden Akten wurden 2000 und 2002 aus den damaligen Forstämtern Doberschütz und Falkenberg übernommen. Für einen Teil gab es Ablieferungsverzeichnisse. Im Rahmen der Ausbildung von Fachangestellten und Praktika erfolgten ab 2003 Bearbeitungen, die erst im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung 2020 abgeschlossen werden konnten.
Die Bewertung und Ordnung waren aufwendig, da es sehr viel Doppelüberlieferung gab, welche aussortiert und vernichtet wurde. Zudem mussten viele Akten erst formiert werden.
Die Akten wurden nach der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs verzeichnet und in die Augias-Datenbank eingegeben.
2022 konnten 0,22 lfm als Nachtrag vom Forstbezirks Taura übernommen werden, die zeitnah erschlossen wurden.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Torgau umfasst rund 150 Akten aus dem Zeitraum 1952 – 1974.
Die Dokumente spiegeln die Tätigkeit und Entwicklung des Forstwirtschaftsbetriebes trotzdem relativ gut wider. Wie in den Beständen der Wirtschaft aus der Zeit der DDR finden sich auch hier Akten v. a. zur Jahresplanung und -abrechnung. Kontrollberichte sind für den gesamten Zeitraum überliefert. Im Gliederungspunkt Arbeit und Soziales sind 30 Bände für die Arbeits- und Lebensbedingungen, die Wettbewerbsführung sowie auch zur Arbeit der Betriebsgewerkschaftsleitung zusammengefasst. Wie die Anleitung und Kontrolle der Reviere erfolgte, lässt sich gut anhand der in zehn Bänden vorliegenden Rundschreiben nachvollziehen.
Die Tabellenwerke und Wirtschaftsbücher geben Auskunft über die zu betreuenden Flächen, den Waldzustand und den Baumbestand, v. a. in den Oberförstereien Falkenberg und Weidenhain. Zu den Grundstücken sind nur acht Bände überliefert. Zur Holzwirtschaft, Waldverbesserung und zum Forstschutz liegen nur wenige Bände vor.
Zur Betreuung der nichtstaatlichen Wälder und zur Anleitung durch die VVB Forstwirtschaft Cottbus sind keine Akten überliefert.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 22400 und die Aktenbestellnummer sowie, falls vorhanden, die Filmnummer angegeben werden.
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Dabei gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SächsArchivG sind in der Online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig
22105 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Grimma
22284 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Oschatz
22184 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Wermsdorf
Literatur
Albrecht Milnik, In Verantwortung für den Wald, Die Geschichte der Forstwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR, 2. ergänzte Auflage 2013, Verlag Kessel.
R. Franke, Juni 2020
D. Wustig, September 2022
Mit der Verordnung über die Bildung von Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieben vom 14. Februar 1952 entstanden in der DDR zunächst über 100 Staatliche Forstwirtschaftsbetriebe, die dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft unterstanden und zum Aufbau einer sozialistischen Forstwirtschaft beitragen sollten. Hauptaufgabe war die Bewirtschaftung der volkseigenen Wälder, die kontinuierliche Bereitstellung von Rohholz und die Pflege der Waldbestände. Ab 1958 waren sie auch für die Betreuung des privaten und genossenschaftlichen sowie des Kirchenwaldes zuständig. Untergliedert waren sie in Oberförstereien und diese wiederum in Reviere. Im Oktober 1963 kam es zu einer wesentlichen Veränderung in der Leitung der Forstwirtschaft. Durch die Bildung von fünf Vereinigungen Volkseigener Betriebe – VVB Forstwirtschaft –, denen die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe direkt unterstellt wurden, sollte das Produktionsprinzip im Rahmen des "Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung" durchgesetzt werden. Die Territorialstruktur wurde aufgehoben; die Wälder im Bezirk Leipzig gehörten nun zur VVB Forstwirtschaft Cottbus.
Der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Torgau war für die Staatswälder und den Betreuungswald nördlich von Leipzig zuständig. Seit der Gründung des Betriebes gehörten auch die über 1000 ha des Torgauer Stadtforstes dazu. Die Waldflächen lagen in den Kreisen Torgau und Eilenburg und einige Streuparzellen im Kreis Delitzsch. 1959 umfasste der Volkswald 16200 ha, davon waren 15500 ha Holzbodenfläche.
Der Forstwirtschaftsbetrieb Torgau war in die drei Oberförstereien Weidenhain, Falkenberg und Battaune unterteilt. Diese gliederten sich in 26 Reviere, wobei die Zuordnungen über die Jahre wechselten. So gab es 1961 die Reviere Pflückuff, Gräfendorf, Roitzsch, Weidenhain, Labaun, Authausen, Spitze, Durchwehna, Wartha, Battaune, Torfhaus I und II und Tiefensee.
1974 erfolgte wiederum eine Strukturänderung. Die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe Torgau und Oschatz wurden aufgelöst und der neu gebildete Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Wermsdorf führte deren Aufgaben weiter.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die vorliegenden Akten wurden 2000 und 2002 aus den damaligen Forstämtern Doberschütz und Falkenberg übernommen. Für einen Teil gab es Ablieferungsverzeichnisse. Im Rahmen der Ausbildung von Fachangestellten und Praktika erfolgten ab 2003 Bearbeitungen, die erst im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung 2020 abgeschlossen werden konnten.
Die Bewertung und Ordnung waren aufwendig, da es sehr viel Doppelüberlieferung gab, welche aussortiert und vernichtet wurde. Zudem mussten viele Akten erst formiert werden.
Die Akten wurden nach der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs verzeichnet und in die Augias-Datenbank eingegeben.
2022 konnten 0,22 lfm als Nachtrag vom Forstbezirks Taura übernommen werden, die zeitnah erschlossen wurden.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Torgau umfasst rund 150 Akten aus dem Zeitraum 1952 – 1974.
Die Dokumente spiegeln die Tätigkeit und Entwicklung des Forstwirtschaftsbetriebes trotzdem relativ gut wider. Wie in den Beständen der Wirtschaft aus der Zeit der DDR finden sich auch hier Akten v. a. zur Jahresplanung und -abrechnung. Kontrollberichte sind für den gesamten Zeitraum überliefert. Im Gliederungspunkt Arbeit und Soziales sind 30 Bände für die Arbeits- und Lebensbedingungen, die Wettbewerbsführung sowie auch zur Arbeit der Betriebsgewerkschaftsleitung zusammengefasst. Wie die Anleitung und Kontrolle der Reviere erfolgte, lässt sich gut anhand der in zehn Bänden vorliegenden Rundschreiben nachvollziehen.
Die Tabellenwerke und Wirtschaftsbücher geben Auskunft über die zu betreuenden Flächen, den Waldzustand und den Baumbestand, v. a. in den Oberförstereien Falkenberg und Weidenhain. Zu den Grundstücken sind nur acht Bände überliefert. Zur Holzwirtschaft, Waldverbesserung und zum Forstschutz liegen nur wenige Bände vor.
Zur Betreuung der nichtstaatlichen Wälder und zur Anleitung durch die VVB Forstwirtschaft Cottbus sind keine Akten überliefert.
Hinweise für die Benutzung
Bei der Bestellung von Archivgut müssen in jedem Fall die Bestandssignatur 22400 und die Aktenbestellnummer sowie, falls vorhanden, die Filmnummer angegeben werden.
Für die Einsichtnahme sind die Regelungen zum Datenschutz zu beachten. Dabei gelten die im § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 des Sächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen. Aktentitel mit personenbezogenen Daten und laufenden Schutzfristen nach § 10 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 SächsArchivG sind in der Online-Version des Findbuchs nicht einsehbar.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig
22105 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Grimma
22284 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Oschatz
22184 Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Wermsdorf
Literatur
Albrecht Milnik, In Verantwortung für den Wald, Die Geschichte der Forstwirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR, 2. ergänzte Auflage 2013, Verlag Kessel.
R. Franke, Juni 2020
D. Wustig, September 2022
Leitung und Organisation.- Planung und Berichte.- Arbeit und Soziales.- Finanzen.- Forstbetrieb.
1952 wurden in der DDR die Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebe gebildet. Sie unterstanden dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft. Sie waren zuständig für die Bewirtschaftung des volkseigenen Waldes. 1974 erfolgte die Zusammenlegung mit dem Staatsforstwirtschaftsbetrieb Oschatz zum Staatsforstwirtschaftsbetrieb Wermsdorf.
- 2020, 2022 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5