Beständeübersicht
Bestand
33314 Pädagogische Schule für Kindergärtnerinnen "Jenny Marx", Karl-Marx-Stadt
Datierung | 1951 - 2000 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 4,30 |
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1. Geschichte der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen "Jenny Marx" Karl-Marx-Stadt
1945 begann in allen Teilen der SBZ die Entwicklung antifaschistischer Erziehungseinrichtungen. Bereits 1946 erfolgte die Einführung der dreijährigen Ausbildung für Kindergärtnerinnen. Im Laufe der 50er und 60er Jahre wurde die Fachschulausbildung wechselnd zwischen zwei und vier Jahren gestaltet. Die Bezeichnung der Einrichtung lautete ab 1952 Pädagogische (Fach-)Schule für Kindergärtnerinnen die bis zum Ende des Schuljahres 1957/58 auf der Uhlandstraße 2 in Karl-Marx-Stadt ihren Sitz hatte. Mit dem Schuljahr 1974/75 begann die dreijährige Fachschulausbildung für Kindergärtnerinnen, die mit einem Staatsexamen endete. Sie wurde bis 1990 beibehalten.
1991 wurde, in Nachfolge der Pädagogischen Fachschule für Kindergärtnerinnen, die Fachschule für Sozialpädagogik gegründet. Daraus ging 1992 das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen Chemnitz hervor.
In den mehr als 40 Jahren Fachschulgeschichte waren die Pädagogischen Einrichtungen stets eigenständige Einrichtungen; sie waren nicht an universitäre pädagogische Institute, Institute für Lehrerbildung oder Medizinische Fachschulen, wo die Ausbildung der Krippenerzieherinnen erfolgte, angegliedert. Sie unterstanden dem für das Territorium jeweils zuständigen Rat des Bezirkes.
Dem Kindergarten kam im Bildungssystem der DDR eine große Bedeutung zu. Er trug einen großen Teil der Verantwortung für die kindliche Entwicklung der 3-6 Jährigen im Bereich der Bildung und Erziehung. Dabei war ein wesentliches Element die Verknüpfung von Pädagogik und Politik. Die Kindergärtnerinnen waren, auf Grund ihres gesellschaftlichen Auftrags, mit einem hohen Grad an Verantwortung für den Erziehungsprozess sozialistischer Persönlichkeiten und mit der Legitimation zur Durchsetzung ihres Erziehungs- und Bildungsauftrags gegenüber Kindern und Eltern ausgestattet. Dementsprechend waren die Ausbildungsinhalte der angehenden Kindergärtnerinnen gestaltet.
Die Fachschulausbildung ohne Abiturvoraussetzung galt als Studium, und die Absolventinnen erlangten den Status von Angehörigen der Intelligenz.
2. Bestandsgeschichte
Im Gesetzblatt der DDR Teil II, Nr. 55 vom 14. Juli 1971 war bestimmt, dass die Institute für Lehrerbildung und die Pädagogische Schulen für Kindergärtnerinnen dem für das Territorium jeweils zuständigen Rat des Bezirkes unterstanden. Auf Grund dieser Tatsache hat das Staatsarchiv Chemnitz im Juli 2012 Unterlagen der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen "Jenny Marx" Karl Marx Stadt übernommen, die zuletzt in der Schule Agnesstraße 10, Chemnitz aufbewahrt wurden. Die Anbietung an das Staatsarchiv erfolgte durch das Stadtarchiv Chemnitz, das zunächst mit der (körperlichen) Übernahme der noch dort lagernden Unterlagen betraut war.
Unterlagen des Nachfolgers, der Fachschule für Sozialpädagogik (nach 1990), verblieben im Stadtarchiv.
Die Überlieferung wurde im Vorfeld der Übernahme nicht bewertet und es gab zu der Übernahme keinerlei Findhilfsmittel oder andere Nachweise.
Aus diesem Grund wurden im Zuge der Erschließung die Unterlagen bewertet und auch Kassationen durchgeführt. Die Ablage folgte Sachbetreffen, zum überwiegenden Teil unter Anwendung des Aktenplanes der Fachschule.
Unterlagen der Waldenburger Schule (Außenstelle des Beruflichen Schulzentrums Meerane) wurden bereits im Zusammenhang mit dem Umzug der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen (kurzzeitig auch unter der Bezeichnung FS für Sozialpädagogik), die bis 1998 ihren Sitz in Waldenburg hatte (Nachfolger Berufliches Schulzentrum Meerane), an das Kreisarchiv Glauchau abgegeben.
Die Bearbeitung erfolgte von August 2012 bis Oktober 2012 durch Ramona Schädlich. Geordnet und verzeichnet wurde mit dem Archivprogramm Augias-Archiv 8.3. Alle Akten wurden mittels einer Systematik klassifiziert. Diese orientiert sich stark an dem oben genannten Aktenplan.
3. Bestandsanalyse
Die vorliegende Überlieferung der Pädagogischen Fachschule für Kindergärtnerinnen (Überlieferungszeitraum 1951 - 2000) vermittelt einen umfassenden Einblick in die Ausbildung, v.a. auch über Ausbildungsinhalte, von Kindergärtnerinnen in Karl-Marx-Stadt in der Zeit des Bestehens der Fachschule. Sie dokumentiert auch das Zulassungsverfahren für die Erzieherinnenausbildung. Einen großen Teil machen Haus- und Abschlussarbeiten aus. Darüber hinaus beinhaltet sie Aussagen zur innerschulischen Organisation (Dienst- und Arbeitspläne, Mitarbeiterübersichten) und belegt die Arbeit in den Fachgruppen (insbesondere Forschung zur Familienerziehung). Ein geringerer Teil der Überlieferung betrifft Unterlagen zum Gebäude (v.a. Bauzeichnungen) der Fachschule. Chroniken und Tagebücher geben Auskunft über das studentische Leben im schulischen und im Freizeitbereich.
Der Bestand umfasst ca. 4,30 lfm und befindet sich in gutem Erhaltungszustand. Er ist, bis auf Akten, deren Schutzfristen noch nicht abgelaufen sind, nutzbar.
4. Quellen und Literatur
- Gesetzblatt der DDR Teil II, Nr. 55 vom 14.07.1971
- Richtlinien für Kindergärten, Hrsg.: Deutsche Verwaltung für Volksbildung, 1946
- Neuordnung der Ausbildung der Kindergärtnerinnen, Hrsg.: Deutsche Verwaltung für Volksbildung, 1946
- Die Lehrerbildung in der DDR. Eine Sammlung der wichtigsten Dokumente und gesetz-lichen Bestimmungen für die Ausbildung der Lehrer, Erzieher und Kindergärtnerinnen, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag
- Jadeschko, W.I/Sochin, F.A.: Vorschulpädagogik. 3. Auflage, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag, 1986
- Krecker, Margot: Quellen zur Geschichte der Vorschulerziehung, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag, 1971
- Lehrprogramme der Pädagogischen Schulen für Kindergärtnerinnen der DDR, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag
5. Abkürzungen
BGL Betriebsgewerkschaftsleitung
DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
FDJ Freie Deutsche Jugend
HA Hauptabteilung
MfG Ministerium für Gesundheitswesen
MfHFW Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen
MfV Ministerium für Volksbildung
MHF Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen
Vfg. Verfügung
Wo. Woche
1945 begann in allen Teilen der SBZ die Entwicklung antifaschistischer Erziehungseinrichtungen. Bereits 1946 erfolgte die Einführung der dreijährigen Ausbildung für Kindergärtnerinnen. Im Laufe der 50er und 60er Jahre wurde die Fachschulausbildung wechselnd zwischen zwei und vier Jahren gestaltet. Die Bezeichnung der Einrichtung lautete ab 1952 Pädagogische (Fach-)Schule für Kindergärtnerinnen die bis zum Ende des Schuljahres 1957/58 auf der Uhlandstraße 2 in Karl-Marx-Stadt ihren Sitz hatte. Mit dem Schuljahr 1974/75 begann die dreijährige Fachschulausbildung für Kindergärtnerinnen, die mit einem Staatsexamen endete. Sie wurde bis 1990 beibehalten.
1991 wurde, in Nachfolge der Pädagogischen Fachschule für Kindergärtnerinnen, die Fachschule für Sozialpädagogik gegründet. Daraus ging 1992 das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen Chemnitz hervor.
In den mehr als 40 Jahren Fachschulgeschichte waren die Pädagogischen Einrichtungen stets eigenständige Einrichtungen; sie waren nicht an universitäre pädagogische Institute, Institute für Lehrerbildung oder Medizinische Fachschulen, wo die Ausbildung der Krippenerzieherinnen erfolgte, angegliedert. Sie unterstanden dem für das Territorium jeweils zuständigen Rat des Bezirkes.
Dem Kindergarten kam im Bildungssystem der DDR eine große Bedeutung zu. Er trug einen großen Teil der Verantwortung für die kindliche Entwicklung der 3-6 Jährigen im Bereich der Bildung und Erziehung. Dabei war ein wesentliches Element die Verknüpfung von Pädagogik und Politik. Die Kindergärtnerinnen waren, auf Grund ihres gesellschaftlichen Auftrags, mit einem hohen Grad an Verantwortung für den Erziehungsprozess sozialistischer Persönlichkeiten und mit der Legitimation zur Durchsetzung ihres Erziehungs- und Bildungsauftrags gegenüber Kindern und Eltern ausgestattet. Dementsprechend waren die Ausbildungsinhalte der angehenden Kindergärtnerinnen gestaltet.
Die Fachschulausbildung ohne Abiturvoraussetzung galt als Studium, und die Absolventinnen erlangten den Status von Angehörigen der Intelligenz.
2. Bestandsgeschichte
Im Gesetzblatt der DDR Teil II, Nr. 55 vom 14. Juli 1971 war bestimmt, dass die Institute für Lehrerbildung und die Pädagogische Schulen für Kindergärtnerinnen dem für das Territorium jeweils zuständigen Rat des Bezirkes unterstanden. Auf Grund dieser Tatsache hat das Staatsarchiv Chemnitz im Juli 2012 Unterlagen der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen "Jenny Marx" Karl Marx Stadt übernommen, die zuletzt in der Schule Agnesstraße 10, Chemnitz aufbewahrt wurden. Die Anbietung an das Staatsarchiv erfolgte durch das Stadtarchiv Chemnitz, das zunächst mit der (körperlichen) Übernahme der noch dort lagernden Unterlagen betraut war.
Unterlagen des Nachfolgers, der Fachschule für Sozialpädagogik (nach 1990), verblieben im Stadtarchiv.
Die Überlieferung wurde im Vorfeld der Übernahme nicht bewertet und es gab zu der Übernahme keinerlei Findhilfsmittel oder andere Nachweise.
Aus diesem Grund wurden im Zuge der Erschließung die Unterlagen bewertet und auch Kassationen durchgeführt. Die Ablage folgte Sachbetreffen, zum überwiegenden Teil unter Anwendung des Aktenplanes der Fachschule.
Unterlagen der Waldenburger Schule (Außenstelle des Beruflichen Schulzentrums Meerane) wurden bereits im Zusammenhang mit dem Umzug der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen (kurzzeitig auch unter der Bezeichnung FS für Sozialpädagogik), die bis 1998 ihren Sitz in Waldenburg hatte (Nachfolger Berufliches Schulzentrum Meerane), an das Kreisarchiv Glauchau abgegeben.
Die Bearbeitung erfolgte von August 2012 bis Oktober 2012 durch Ramona Schädlich. Geordnet und verzeichnet wurde mit dem Archivprogramm Augias-Archiv 8.3. Alle Akten wurden mittels einer Systematik klassifiziert. Diese orientiert sich stark an dem oben genannten Aktenplan.
3. Bestandsanalyse
Die vorliegende Überlieferung der Pädagogischen Fachschule für Kindergärtnerinnen (Überlieferungszeitraum 1951 - 2000) vermittelt einen umfassenden Einblick in die Ausbildung, v.a. auch über Ausbildungsinhalte, von Kindergärtnerinnen in Karl-Marx-Stadt in der Zeit des Bestehens der Fachschule. Sie dokumentiert auch das Zulassungsverfahren für die Erzieherinnenausbildung. Einen großen Teil machen Haus- und Abschlussarbeiten aus. Darüber hinaus beinhaltet sie Aussagen zur innerschulischen Organisation (Dienst- und Arbeitspläne, Mitarbeiterübersichten) und belegt die Arbeit in den Fachgruppen (insbesondere Forschung zur Familienerziehung). Ein geringerer Teil der Überlieferung betrifft Unterlagen zum Gebäude (v.a. Bauzeichnungen) der Fachschule. Chroniken und Tagebücher geben Auskunft über das studentische Leben im schulischen und im Freizeitbereich.
Der Bestand umfasst ca. 4,30 lfm und befindet sich in gutem Erhaltungszustand. Er ist, bis auf Akten, deren Schutzfristen noch nicht abgelaufen sind, nutzbar.
4. Quellen und Literatur
- Gesetzblatt der DDR Teil II, Nr. 55 vom 14.07.1971
- Richtlinien für Kindergärten, Hrsg.: Deutsche Verwaltung für Volksbildung, 1946
- Neuordnung der Ausbildung der Kindergärtnerinnen, Hrsg.: Deutsche Verwaltung für Volksbildung, 1946
- Die Lehrerbildung in der DDR. Eine Sammlung der wichtigsten Dokumente und gesetz-lichen Bestimmungen für die Ausbildung der Lehrer, Erzieher und Kindergärtnerinnen, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag
- Jadeschko, W.I/Sochin, F.A.: Vorschulpädagogik. 3. Auflage, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag, 1986
- Krecker, Margot: Quellen zur Geschichte der Vorschulerziehung, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag, 1971
- Lehrprogramme der Pädagogischen Schulen für Kindergärtnerinnen der DDR, Hrsg.: Volk und Wissen Volkseigener Verlag
5. Abkürzungen
BGL Betriebsgewerkschaftsleitung
DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
FDJ Freie Deutsche Jugend
HA Hauptabteilung
MfG Ministerium für Gesundheitswesen
MfHFW Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen
MfV Ministerium für Volksbildung
MHF Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen
Vfg. Verfügung
Wo. Woche
Ausbildungsinhalte.- Zulassung zur Erzieherinnenausbildung.- Haus- und Abschlussarbeiten.- Dienstpläne und Arbeitspläne.- Mitarbeiterübersichten.- Fachgruppen.- Bauzeichnungen.- Chroniken.- Tagebücher.
Bereits 1946 erfolgte die Einführung der dreijährigen Ausbildung für Kindergärtnerinnen. Im Laufe der 50er und 60er Jahre wurde die Fachschulausbildung wechselnd zwischen zwei und vier Jahren gestaltet. Die Bezeichnung der Einrichtung lautete ab 1952 Pädagogische (Fach-)Schule für Kindergärtnerinnen, die bis zum Ende des Schuljahres 1957/58 auf der Uhlandstraße 2 in Karl-Marx-Stadt ihren Sitz hatte. Mit dem Schuljahr 1974/75 begann die dreijährige Fachschulausbildung für Kindergärtnerinnen, die mit einem Staatsexamen endete. Sie wurde bis 1990 beibehalten.
1991 wurde, in Nachfolge der Pädagogischen Fachschule für Kindergärtnerinnen, die Fachschule für Sozialpädagogik gegründet. Daraus ging 1992 das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen Chemnitz hervor.
1991 wurde, in Nachfolge der Pädagogischen Fachschule für Kindergärtnerinnen, die Fachschule für Sozialpädagogik gegründet. Daraus ging 1992 das Berufliche Schulzentrum für Gesundheit und Sozialwesen Chemnitz hervor.
- 2012 | Findbuch / Datenbank
- 2025-05-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5