Mit der Verordnung über die Organisation der Verwaltungsbehörde für indirekte Staatsabgaben vom 10. Dezember 1833 für die erbländischen Gebiete wurden 22 Bezirkssteuereinnahmen für direkte Steuern gebildet. Als Mittelinstanz wurden drei Steuerkreise (Dresden, Leipzig und Zwickau) mit einem Kreissteuerrat an der Spitze, der in allen die Steuerverwaltung betreffenden Angelegenheiten tätig war, errichtet. Für die Oberlausitz blieben übergangsweise wegen des noch teilweise abweichenden Abgabensystems bis 1843 die vier städtischen Einnahmen der Vierstädte Bautzen, Löbau, Kamenz und Zittau mit den zugehörigen Ratsdörfern sowie eine Königliche Bezirkssteuereinnahme für alle anderen Landstädte und -gemeinden des Kreisdirektionsbezirks in Bautzen bestehen. Ab 1844 wurde die Oberlausitz als 4. Steuerkreis bezeichnet. Die Bezirkssteuereinnahme Bautzen war ab diesem Zeitpunkt zuständig für den Bezirk der 1. Amtshauptmannschaft der Königlichen Kreisdirektion Bautzen. Sie blieb für die gesamte sächsische Oberlausitz zuständig für die Bestempelung der Kalender und Spielkarten. Zugleich wurde das Justizamt Stolpen dem 4. Steuerkreis zugeordnet. Um den entfernt wohnenden Steuerpflichtigen die Steuerabgabe und Verrichtung von Amtsgeschäften mit der Behörde zu erleichtern, hatte sich der Bezirkssteuereinnehmer jeweils in den ersten 14 Tagen eines jeden Steuertermins, an zwei, jährlich im Voraus bekannt zu machenden Tagen, nach Stolpen zu begeben um dort die Steuern zu erheben. 1856 wurde für die Gerichtsamtsbezirke Kamenz, Königsbrück und Pulsnitz eine eigene Bezirksteuereinnahme in Kamenz errichtet. 1876 umfasste der 24. Steuerbezirk Bautzen des 4. Steuerkreises das Gebiet der neu errichteten Amtshauptmannschaft Bautzen. 1920 wurde die Bezirkssteuereinnahme Bautzen aufgelöst, Nachfolger wurde das Finanzamt Bautzen.

Ortsstempeleinnahmen.- Steuerkreise und Steuerbezirke.- Geschäftsbetrieb.- Einkommenssteuer.- Stempelsteuer.